Samstag, 25. Dezember 2010

Xmas Road Trip

Heiligabend ist überstanden. Seit meine Eltern in ein kleines Kaff bei Süstedt gezogen sind, ist die Reise dorthin immer wieder ein Erlebnis.

Bis 8km vor dem Ziel ging es eigentlich relativ gut. Die Straßen waren zwar nicht in perfektem, so aber doch in befahrbarem Zustand.

Irgendwann mussten wir von einer kleineren, aber gut geräumten Straße links abbiegen... und steckten fest.

Eine nähere Inspektion ergab, dass die Straße, in die wir abbiegen wollten, rund 5-10 cm tiefer lag als die Straße, auf der wir zuvor unterwegs waren. Von außen war dies aber nicht zu sehen.

Ergebnis: Wir waren irgendwo im verschneiten Nirgendwo, weit und breit kein Haus zu sehen und das Auto fuhr weder vor noch zurück.

Mein Bruder versuchte, das Auto anzuschieben, während ich probierte, das Auto vorsichtig rückwärts wieder auf die stabilere Straße manövrieren. Das einzige Ergebnis war, dass sich die Räder noch weiter eingruben.

Ein Plan B musste her.

Eine gängige Methode, um ein festgefahrenes Auto zu befreien, ist, die Fußmatten unter die Räder zu legen. Die teppichartigen Matten heutiger Autos sind eigentlich fast zu Schade für solche Experimente, aber wenn auch das Navi nur Einöde um einen herum anzeigt, gehen einem irgendwann die Alternativen aus.

Das spektakulärste Ergebnis war allerdings, dass eine Matte mit Schwung vorne rausgeschossen kam. Die Situation selbst verbesserte sich dadurch nicht.

Während mein Bruder eine Rauchpause einlegte, machte ich mir über Plan C Gedanken.

Nach dem Ausgraben der Räder und mehrfachem hin und her schaukeln bekam ich das Auto schließlich aus eigener Kraft wieder frei und wir drehten um um erstmal einen größeren Ort anzusteuern.

Von dort aus riefen wir unsere Eltern an und ließen uns telefonisch zum Ziel lotsen. Unterwegs sahen wir auch noch ein anderes Auto, das gerade von einem Trecker aus dem Schnee gezogen wurde.

Fast 3 Stunden nach der Abfahrt in Bremen waren wir endlich dort, während man im Sommer ca. 45min rechnen kann.

Fazit der Hinfahrt: Ein normales Navi nützt einem bei einem Besuch in der winterlichen Provinz nicht allzuviel. Die letzten Jahre klappte es so gerade eben, aber bei richtigem Winterwetter bräuchte man eigentlich einen speziellen Wintermodus, bei dem das Navi nur Straßen berücksichtigt, die auf dem Dienstplan der Räum-/Streufahrzeuge stehen.

Die Fußmatten haben das Prozedere ebenfalls gut überstanden. Ich habe sogar den subjektiven Eindruck, dass sie nun ein wenig sauberer sind als vorher.


Am Ende der weihnachtlichen Familienfeier ging es auf die Rückreise.

Wenn man von einem Insider weiss, welche der Straßen geräumt werden, kommt man deutlich einfacher zum Ziel. Allerdings waren auch die größeren Straßen durch Schneeverwehungen zum Teil zu kleinen einspurigen Wegen geworden, die sich teils nur über dem Mittelstreifen oder auf der Gegenfahrbahn überhaupt noch befahren liessen.

Zu so später Stunde hielt sich der Gegenverkehr zum Glück in Grenzen, so dass dies die meiste Zeit möglich war. Wenn doch mal einer kam hieß es jedoch vorsichtig wieder in die Schneewehen auf unserer Seite abzutauchen. Einmal wären wir da auch fast stecken geblieben, aber es ging gerade noch mal so gut.

Als wir die B6 erreichten, wurde es erheblich besser. Die war zwar auch nicht frei von Schneeverwehungen aber da dort mehr Verkehr ist, hatten sich stabile Fahrspuren ausgebildet.

Die A1 war schließlich bis auf die linke Spur perfekt geräumt. Die A27 sogar vollständig.

Ich bin nun erstmal froh, die nächsten Tage nicht mehr aus dem Haus zu müssen...

In diesem Sinne: Frohes (Rest-)Fest!