Dienstag, 29. Mai 2007

"Gynäkologen, die an die Jungfrauengeburt glauben"

Ich habe gerade auf Spiegel Online einen interessanten Artikel mit dem Titel "Gynäkologen, die an die Jungfrauengeburt glauben" gelesen.

Dort gab es auch einen Chat mit Michael Schmidt-Salomon, der einige interessante Thesen enthält.
"Wissenschaftliches Wissen ist religiösem Glauben gerade deshalb überlegen, weil es um die eigene beschränktheit weiß. Während Wissenschaftler wissen, dass sie nur etwas "glauben", was heute angemessen erscheint, morgen aber möglicherweise schon überholt ist, glauben Gläubige, etwas zu wissen, was auch morgen noch gültig sein soll, obwohl es in der Regel schon heute widerlegt ist." (Quelle: Michael Schmidt-Salomon im "Chat über Gott und die Welt")
Das bringt die Sache gut auf den Punkt.

Bedenklich finde ich dagegen den Inhalt der folgende Aussage:
"Es ist richtig, die Kirchen erhalten jährlich milliardenbeträge als Subventionen vom Staat. Die meisten Bürger wissen nicht, dass etwa das Gehalt von Bischof Mixa nicht aus dem Topf der Kirchensteuereinnahmen finanziert wird, sondern aus allgemeinen Steuermitteln. Jede Konfessionslose, aber auch jeder Muslim trägt mit seinen Steuerabgaben dazu bei, dass die Bischöfe beider christlichen Kirchen ihr nicht gerade geringes Einkommen erhalten." (Quelle: Michael Schmidt-Salomon im "Chat über Gott und die Welt")
Sollte das zutreffen, sollte da schleunigst was dran geändert werden. Das ist nicht nur eine Benachteiligung der anderen Religionen sondern torpediert in meinen Augen auch die Trennung von Kirche und Staat.

Sonntag, 27. Mai 2007

TV-Tip: Elephant

Am frühen Dienstag-Morgen läuft der Film "Elephant" auf ARTE, über den ich bereits Anfang April einen Blogeintrag verfasst hatte. Wer ihn nicht kennt, unbedingt angucken!

ELEPHANT (USA 2003)
Genre: Drama
Regie: Gus Van Sant

Sender: Arte
Beginn: 01:25
Ende: 02:43
Dauer: 78 min
ShowView: 38-842-900

Am Ende der Welt

Nach dem das Handy nun rund 1,5 Tage in Betrieb ist, kann ich sagen, dass ich soweit ganz zufrieden bin.

Gestern habe ich schon mal ausgiebig über den Open-Source Mobil-ICQ-Client JIMM mit einem Freund gechattet. (Da ist ein Gerät mit Tastatur schon eine feine Sache.) Neben der Kompatibilität zum PC ist das auch von den Kosten eine Alternative zu SMS.

Wenn ich Zeit habe, werde ich mal einen Asterisk-Server aufsetzen und testen, ob das Handy im VoIP-Modus auch als DECT-Telefonersatz taugt. Dann kann ich Gespräche zu Hause über das WLAN führen und in der neuen Wohnung vielleicht sogar komplett auf einen Festnetzanschluss verzichten. Bevor ich mich bei einem kommerziellen VoIP-Anbieter anmelde, sollte ich allerdings noch abklären, ob das Gerät auch das STUN-Protokoll beherrscht und somit mit NAT-Routern und Firewalls umgehen kann.

Gestern in Bremen konnte ich auch einmal die Vorzüge von UMTS ausprobieren. Es ist schon irgendwie pervers, dass ich mit UMTS mindestens(!) 6 mal schneller ins Internet komme als hier zu Hause mit meinem ISDN. Hier JWD gib's allerdings auch kein UMTS.

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie die Push-To-Talk-Funktion konfiguriert wird. Bisher habe ich es -trotz zwei Anrufen bei der Hotline- nicht hinbekommen. Außerdem würde mich interessieren, was es mit der Chat-Funktion auf sich hat. Das scheint eine Form von Instant-Messenger zu sein, allerdings habe ich noch nicht rausgefunden, welches Protokoll dahinter steckt. Da ich mit JIMM bereits einen funktionierenden ICQ-Client gefunden habe, ist das allerdings auch nicht ganz so wichtig.

Die Tage möchte ich auch mal eine Videokonferenz über UMTS versuchen, voher muss ich allerdings noch recherchieren, was der Spaß an Gebühren kostet.

Gestern Abend stand dann noch die Spätvorstellung von "Fluch der Karibik 3" auf dem Programm. Ich glaube allerdings, ein anderer Film lief im Kristallpalast gestern auch gar nicht. Aus einem Aushang schließe ich, dass sogar sogar Filme gestrichen wurden, um noch mehr freie Kinosäle für das Piratenepos bereitstellen zu können. Und es war trotzdem gerammelt voll. Der Parkplatz, die Klos, die Schlangen vor den Fressalienschaltern und natürlich auch die Kinosäle. Trotz Reservierung hatte ich so die Freude, ganz außen am Rand zu sitzen.

Zum Film selbst: Er ist nicht übel und enthält ein paar ziemlich geniale Szenen (z.B. das Schiff in der Wüste und Keith Richards als Jacks Vater), an seine Vorgänger kommt er allerdings nicht heran. Zumindest nicht was die Komik angeht, die kam für meinen Geschmack deutlich zu kurz. Der Film gehört mehr ins Mystery-Genre als ins Komödienfach. Mal schauen, ob es noch einen vierten Teil geben wird.

Ich werde mir gleich erstmal meine wöchentliche Ration MythBusters reinziehen. Allen anderen kann ich derweil den Kommentar von Hans Magnus Enzensberger zum G8-Gipfel empfehlen.

Samstag, 26. Mai 2007

Sicherheitswahn

Langsam drehen einige Politiker wirklich am Rad.

So möchte ich mich der scharfen Kritik am neuen Hackerparagraphen anschließen.

Zitat aus dem o.g. Artikel:

"Die Lobbyvereinigung der Provider beklagt, dass das Gesetz die Sicherheitsbemühungen der Unternehmen ausbremst, anstatt Computerkriminalität wirksam zu bekämpfen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Computerprogramme, die zu einem legitimen Zweck wie der Sicherheitsprüfung von IT-Systemen verwendet werden, vom Anwendungsbereich des Gesetzes erfasst würden. Aus Sicht der Unternehmen sei der Vorstoß schlicht kontraproduktiv." (Quelle)

Es scheint wohl in Mode zu kommen, Gesetzestexte möglichst schwammig zu formulieren. Der Haken an diesen Gummiparagraphen ist bloß, dass sie sich oft mit anderen Paragraphen kombinieren lassen, was die abstrusesden Folgen haben kann. Ein (wenn auch sicherlich nicht perfektes) Beispiel:

"Angesichts eines Verweises des weit gestrickten Paragraphen 129a StGB gegen die Bildung terroristischer Vereinigungen auf den neuen Paragraphen 303b sehen sich Blogger aus den Reihen des CCC, der für eine kritisch-schöpferische Auseinandersetzung mit der Informationstechnik im Rahmen einer eigenen Hackerethik eintritt, nicht nur bei Sicherheitstests mit einem Bein im Gefängnis stehen. Sie fürchten vielmehr, dass der CCC oder lose Zusammenschlüsse von Sicherheitsexperten bald auch als Terrorgruppierung verfolgt werden könnten." (Quelle)

Das "könnte" im letzten Satz meint damit sicherlich nicht, dass in Zukunft alle Sicherheitsexperten systematisch weggesperrt werden sollen. Das Problem ist die Rechtsunsicherheit, die dadurch entsteht. Sie verleitet die Bürger dazu, sich im Zweifelsfall lieber unauffällig zu verhalten und z.B. lieber auf einen Sicherheitscheck zu verzichten anstatt sich in eine rechtliche Grauzone zu begeben.

Ich weiß zwar nicht, ob man bei der aktuell stattfindenden Erosion des Rechtsstaates (Schnüffelproben? Ja geht's noch? Wo leben wir denn?) böswilligen Vorsatz unterstellen kann, auf jeden Fall ist gut gemeint aber nicht immer auch gut gemacht.

Aber genug Politik für heute, mein Handy ist gerade gekommen. Durch die Overnight-Lieferung nicht mit dem normalen Postboten, statt dessen von einem durchaus attraktiven Paketboten. Dabei hätte ich die Tür beinahe gar nicht aufgemacht, weil kein Auto zu sehen war und vorhin schon ein Vertreter hier durch die Gegend schlich.

Der Grund dafür zeigte sich als er weg fuhr: Er war mit einem blauen ziemlich klapprigen Kleinwagen unterwegs, der mehr nach Privatwagen aussah.

Vom Versandhändler würde ich mir das nächste Mal eine bessere Verpackung wünschen. Das Paket lässt sich ohne Probleme nicht-destruktiv öffnen und auch die Innenverpackungen sind nicht mal mit Klebestreifen verschlossen. Jedermann kann den Inhalt manipulieren und danach alles wieder zusammenpacken, ohne dass irgend eine Manipulation erkennbar wäre. Das ist in dieser Preisklasse ungenügend!

Freitag, 25. Mai 2007

Augen auf beim Handy-Kauf

Es gibt Dinge, bei denen macht Kaufen einfach Spaß. Der Handy-Kauf gehört allerdings leider nicht unbedingt dazu.

Nachdem sich mein bestehender Handy-Vertrag langsam seinem Ende zuneigt, habe ich heute mal eine Tour durch die Mobilfunk-Ecke des Weserparks gemacht. Dort gibt es einen Bereich, in dem alle wichtigen Mobilfunkanbieter mehr oder weniger direkt nebeneinander sitzen, so dass man so lange zwischen den Läden hin und her laufen kann, bis man sein perfektes Angebot gefunden hat oder an den Sonderbedingungen und Ausnahmen im Kleingedruckten verzweifelt ist.

Wenn dann auch noch so wenig los ist wie heute Mittag, so dass sich jeder Verkäufer gleich beim Betreten des Ladens auf einen stürzt, kann man sich auch über mangelnde Beratung nicht beschweren. Oder doch?

Im Laden meines aktuellen Netzbetreibers war es eine junge Verkäuferin (Mitte 20, stark geschminkt). die mir zu Diensten sein wollte.

Das brachte unterm Strich die folgende Erkenntnisse:
  1. Handys werden bei neuen Verträgen stärker subventioniert als wenn man einen bestehenden Vertrag um die gleiche Laufzeit verlängert. Es ist also besser erst zu kündigen und dann einen neuen Vertrag abschließen. (Na, das wisse doch jeder und das sei so Branchen-üblich. Wieso das so ist, wusste sie allerdings nicht. Eine reichlich kundenunfreundliche Lösung, wie ich finde. [1])
  2. Es ist für mich nicht besser, zu kündigen und dann einen neuen Vertrag abzuschließen. Das weiß offenbar nicht jeder, aber ich weiß das. Der Grund: Ich habe den Vertrag vor fast zwei Jahren als Student zu den Studenten-Konditionen abgeschlossen. Wenn ich den Vertrag nun kündige, kann ich keinen neuen zu diesen Konditionen abschließen.
  3. Eigentlich darf ein Studententarif nur durch erneute Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung verlängert werden. Somit hätte der Netzbetreiber eigentlich bereits eine neue Bescheinigung anfordern bzw. den Vertrag kündigen müssen, denn die offizielle Kündigungsfrist ist bereits abgelaufen und der Vertrag hat sich somit automatisch erstmal um sechs Monate verlängert. (Was nicht weiter schlimm ist, denn eine Kündigung hatte ich ohnehin nicht im Sinn und eine Verlängerung um 24 Monate um ein subventioniertes Handy zu bekommen ist trotzdem möglich.)
  4. Ich muss wohl einen zu unrasierten Eindruck auf die gute Frau gemacht haben, so dass sie sich genötigt fühlte, mehrfach darauf hinzuweisen, dass ich für das von mir angedachte Handy einen dreistelligen Betrag zuzahlen müsse. Den Kommentar, der mir dabei auf der Zunge lag, habe ich allerdings nicht ausgesprochen.

Ich hatte eigentlich auch noch auf ein wenig Beratung bei der Handy-Modell-Auswahl gehofft, diese Hoffnung wurde allerdings enttäuscht. Statt dessen bekam ich den Rat, ein wenig im Internet zu vergleichen und wiederzukommen, wenn ich wisse, was genau ich suche.

Was ich haben will, weiß ich eigentlich. Das Problem ist, dass sich viele Geräte kaum vergleichen lassen. Selbst innerhalb eines Herstellers werden teilweise Äpfel und Birnen verglichen und man muss z.B. genau gucken, mit welchen Verschlüsselungsarten die WLAN-Funktion umgehen kann.

Nach all dem Chaos habe ich mich nun entschieden, meinen jetzigen Vertrag erstmal zu behalten und für den Fall, dass der Netzbetreiber wirklich eine Immatrikulationsbescheinigung sehen will, auf einen Basistarif ohne Handy umzustellen. Preislich tut sich das nicht viel und beide Vertragsarten haben ihre Vor- und Nachteile.

Mein Wuschhandy habe ich mir nun im Versandhandel im Internet bestellt und laut Versandinfo soll es morgen hier sein.

Das alte Gerät werde ich entweder an meinen Bruder verkaufen oder als Zweitgerät behalten. Das neue Gerät ist durch die eingebaute Tastatur leider ein wenig größer als das alte, da muss ich mal gucken, wie gut das mit meinen Hosentaschen harmoniert. Eine zweite SIM-Karte ist auch bereits auf dem Weg zu mir.

Wo ich gerade in der "Telekommunikationsmeile" des Weserparks war, habe ich mich auch noch mal nach einem DSL-Anschluss erkundigt. Ein Anbieter könnte mir evtl. einen DSL-1000-Anschluss schalten. Laut deren Datenbank müsste/könnte es gehen, eine verbindliche Auskunft gibt es aber -wie immer- nur nach Vertragsunterzeichnung und Umschaltung des gesamten Anschlusses auf die neue Telefongesellschaft. Damit würde ich dann allerdings meine ISDN-Flatrate verlieren, somit bedarf das noch einiger weiterer Überlegungen und Vertragsverhandlungen, die den gesamten Vertrag null und nichtig werden lassen, sollte der DSL-Anschluss nicht funktionieren.

Für heute habe ich aber erstmal genug überlegt und nachgedacht, ich werde mich erstmal vor den Fernseher hängen und hoffen, dass mein neues Handy morgen in einwandfreiem Zustand bei mir eintrifft.


[1] Was will man allerdings von einer Branche, deren Broschüren zu 50% aus Fußnoten bestehen, auch anderes erwarten.

Donnerstag, 24. Mai 2007

Sport ist Mord

Nach einer langen harten Woche melde ich mich mal wieder zurück. Eigentlich habe ich diese Woche schon so viele Stunden gemacht, dass ich morgen auch zu Hause bleiben könnte... und das ganz ohne Dopingmittel.

Apropos Dopingmittel:
Wie kann es eigentlich sein, dass offenbar ganze Teams verbotene Substanzen spritzen und es erst jetzt jemand gemerkt hat? Offenbar sind die Tests nicht besonders zuverlässig bzw. es wird zu wenig kontrolliert?

Mir kann es zum Glück relativ egal sein, da ich mich für Profisport ohnehin nicht interessiere. Profisport hat in meinen Augen nichts mehr mit Sport zu tun, da werden nur noch Produkte designt und verkauft. Egal ob Radsport, Fußball, Eishockey oder Basketball... überall das selbe.

Somit ist mir auch ein Rätsel, wie man Fan eines Bundesligavereins sein kann. Da fehlt mir irgendwie die Identifikationsmöglichkeit. In den unteren Ligen kann ich es nachvollziehen, da kommen die Spieler wirklich noch aus dem Ort/Landkreis und man kann aus einem Heimatgefühl heraus der lokalen Mannschaft die Daumen drücken. Möglicherweise kennt man ja auch noch jemanden aus der Schule oder von Freizeitaktivitäten.

Aber im Profisport sind die Mannschaften aus den Spielern, die der Markt hergibt und die sich der Verein leisten kann, zusammengekauft. (Vom ganzen Geschacher um Übertragungsrechte, Werbezeit, Stationnamen und dergleichen mal ganz abgesehen.)

Ein Identifikationsgefühl würde sich bei mir daher nur bei Mannschaften einstellen, von denen ich Aktienpakete besitze.

Geld verdirbt den Sport!

Somit werde ich auch weiterhin lieber selbst schwimmen anstatt Sportschau zu gucken. Gestern war es mal wieder so weit. Langsam muss ich mir allerdings was einfallen lassen, wie ich das in Zukunft mit dem Schwimmen regeln kann. Mein jetziger Trainingspartner ist bald weg und der neue, den ich gefunden hatte, ist gestern aus gesundheitlichen Gründen auch wieder abgesprungen. Somit suche ich wieder dringend einen Ersatzmann, denn alleine schwimmen ist doof.

Vielleicht sollte ich mich auch noch mal nach anderen sportlichen Betätigungen (z.B. Basketball, Tennis, Reiten) umgucken. Schwimmen gefällt mir zwar mit am besten, das Chorwasser hat allerdings auch seine Schattenseiten.

Soweit erstmal, nun werde ich erstmal was futtern.

PS: Die Bilder aus dem Miniatur Wunderland sind inzwischen online.

PS2: Heute ist "Fluch der Karibik 3" angelaufen... mal sehen ob ich am WE ins Kino komme. Die meisten Kritiker haben den Film allerdings ziemlich verrissen.

PS3: Hat ein neues Firmware-Update... das muss ich morgen mal runterladen. Von der höheren Auflösung werde ich mangels HDMI-Kabel aber wohl erstmal nichts haben. :-( Was soll der Quatsch? Zum Raubkopieren sind hochgerechnete DVDs keine Hilfe, zumal der DVD-Kopierschutz ohnehin schon lange geknackt ist.

Montag, 21. Mai 2007

Nächtliche Selbstkritik

Warum habe ich eigentlich im Moment den Eindruck, jedem nur auf die Nerven zu gehen?

Und warum habe ich das Gefühl, dass es bei jedem voran geht und nur ich irgendwie auf der Stelle trete?

Codi hat einen schönen Eintrag zum Thema Angst vor Bindung in seinem Blog. Es ist schon irgendwie paradox, dass ich einerseits soviel Zuwendung/Bestätigung brauche, dass ich einigen Menschen damit total auf den Senkel gehe, andererseits aber mache Dinge aus dem Eintrag auch an mir wiedererkenne und mir zu viel Nähe genauso unerträglich scheint wie zu wenig.

Ich sollte wohl wirklich sehen, dass ich langsam mal den Richtigen(tm) finde, bevor alle anderen die Flucht ergriffen haben... nur gibt es den Richtigen(tm) überhaupt?

Da sollte ich wohl mal drüber nachdenken... aber jetzt muss ich schon wieder ins Bett... ich liege schon wieder weit hinter meinem Zeitplan. :-(

Sonntag, 20. Mai 2007

Wunderland

Wieder zurück aus Hamburg.

Der gestrige Ausflug nach Hamburg war sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Um halb 6 aufstehen ist einfach nicht meine Welt, daher war ich auch sehr froh, als ich gegen 22 Uhr endlich wieder zu Hause war und ins Bett konnte.

Der Besuch im Wunderland war sehr schön, dank einer Online-Reservierung mussten wir auch nicht lange warten. Die Modellbahnanlage ist so komplex, dass man auch beim wiederholten Besuch immer noch etwas neues entdecken kann, außerdem wird sie natürlich auch ständig um neue Bereiche erweitert und in den alten Bereichen um neue Details ergänzt.

Wenn die Fotos online sind, kann ich noch mal auf ein paar Details eingehen. Leider ist das Fotografieren bei den Lichtverhältnissen gar nicht so einfach. Die Nachtaufnahmen (die Anlage simuliert Tages- und Nachtzyklen) kann man ohne Stativ so ziemlich vergessen, bei den Tagesaufnahmen sollte man sich auch zumindest aufstützen oder den Blitz benutzen. Ich habe auf Rücksicht auf die anderen Besucher und zur Wahrung der Atmosphäre auf einen Kamerablitz verzichtet, somit ist die Ausschussrate durch Verwackler bei den Bildern relativ hoch. Aber einige Aufnahmen sind sehr schön geworden.

Insgesamt habe ich über 600 MB Fotos von der Anlage und über 280 MB Fotos von anderen 'Sehenswürdigkeiten' gemacht, die ich nun im Laufe der nächsten Nächte paketweise hochladen muss.

Zur groben Orientierung habe ich schon mal das Begleitheft mit der Übersichtskarte eingescannt und hochgeladen.

Sehr lobenswert finde ich übrigens die Ladestationen im Wunderland. Das sind kleine Schließfächer mit Ladegeräten für Standardakkus sowie die propriäteren Akkus gängiger Digital- und Videokameras.

Nach dem Wunderland waren wir noch in einem Laden für Musiker-, Studio-, DJ- und LJ-Equipment und in der Hamburger City ein wenig shoppen. Der DJ-Laden glänzte vor allem durch junge attraktive Verkäufer, im oben Bereich mit der Studiotechnik wirkte er auf mich aber eher wie eine Resterampe beim Schlussverkauf. Sehr karge Einrichtung.

Die unteren Etagen mit den Musikinstrumenten wirkten deutlich einladender, auch wenn ich mit den Produkten dort nicht viel anfangen konnte. Immerhin interessant, was auch in einem (Konzert-)Klavier/Flügel heute schon alles an moderner Digitalelektronik steckt. Hinter hölzernen Klappen versteckt sich da so manche Bedienkonsole inkl. LCD-Display.

Damit ist mein Urlaub dann auch zu Ende, ab morgen muss ich wieder arbeiten.

Freitag, 18. Mai 2007

Hamburg

Die Fotos von Bremen sind inzwischen vollständig online, wenn auch viele nur mit Login bzw. Autorisierung zugänglich sind (um die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen zu wahren ist das leider nicht anders machbar). Wenn ich Zeit habe, werde ich die Fotos noch mit Geo-Koordinaten versehen damit sie leichter auffindbar sind.

Morgen geht's mit zwei Freunden nach Hamburg. Unter anderem steht ein Besuch im Miniatur-Wunderland und ein kleiner Einkaufsbummel durch die Welt der Audio-, PA- und Showtechnik auf dem Programm. Die Digicam-Akkus sind aufgeladen, die Ersatzakkus sind gerade im Ladegerät, somit hoffe ich auf ein paar schöne Fotos.

Wer morgen Mittag zu Hause ist, kann mal einen Blick in das Polylux-Gay-Special werfen. Die Premierensendung am Donnerstag habe ich leider wegen der geänderten Sendezeit verpasst, die Themen klingen aber recht vielversprechend. Die Wiederholung läuft morgen um 11:45 auf 3sat.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Beyond imagination

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Samuel L. Jackson und George W. Bush waren zu Schulzeiten Cheerleader. ([1], [2])

Ich habe versucht, mir das vorstellen... wirklich... mit aller Kraft...

Zombies mit Gefrierbrand

In Schweden sorgt man sich so sehr um den Umweltschutz, dass nun auch ökologisch korrekt gestorben werden soll: Gefriertrocknen verspricht eine geringere Luft- und Wasserbelastung als konventionelle Bestattungen. Sollte sich das durchsetzen, stehen die Produzenten von Horrorfilmen vor einem Problem... so recht glaube ich aber nicht daran.

Ansonsten gibt es nicht viel neues. Ich bin immer noch beim Hochladen weiterer Bilder von meinem Stadt- und Einkaufsbummel. Ich habe u.a. auch eine CD erstanden. Sehr schön und sogar ohne lästigen Kopierschutz. 19 EUR für eine Doppel-CD sind aber schon ziemlich haarig. Musik ist einfach zu teuer! Verglichen mit DVDs steht das doch irgendwie in keinem Verhältnis.

Vom Schwimmen gibt es nicht viel neues. Heute war ich gut in Form, die Schnuckelquote war dagegen nur durchschnittlich.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Neue Bilder aus Bremen im Album

Ich habe heute das schöne Wetter für eine kleine Fotosafari durch Bremen genutzt und die ersten Bilder sind auch schon in der Bremen-Sektion des Webalbums online. Die restlichen Bilder folgen im Laufe der nächsten Tage, mein ISDN hat an den über 800 MB schon ganz gut zu kauen.

Außerdem ist die Grundinstallation meines Servers mit dem neuen SuSE nun abgeschlossen. Die 10.2er Version hat doch etwas höhere Hardwareanforderungen als die 10.0er, die ich vorher drauf hatte. Vielleicht sollte ich mal gucken, ob ich noch etwas RAM für die Kiste auftreiben kann...

Mal sehen, wie sich das System macht. Die grafische Oberfläche läuft schon mal besser als bei der alten Version, bei der musste ich noch selbst Hand anlegen damit der Desktop ein stabiles Bild produzierte.

Das Online-Update der neuen Version muss ich mir noch mal angucken. Ich habe ein wenig den Eindruck, dass Novell ein wenig mit der dunklen Seite der Macht liebäugelt.

Als nächstes folgt dann die Konfiguration der Dienste und die Installation weiterer Anwendungen. Aber nun starte ich nur noch einen neuen Foto-Upload und begebe ich dann ins Bett... *gähn*

Dienstag, 15. Mai 2007

Montag, 14. Mai 2007

Der zertifizierte Placebo-Effekt

Das war mal wieder ein schön faules Wochenende. Die meiste Zeit habe ich an der PS3 verbracht und zu dem noch ein wenig Fernsehen/DVD geguckt.

Samstag Abend habe ich mich dann (wie bereits die Woche zuvor) zu einem Bekannten ins Bett gelegt. An solche Wochenenden könnte ich mich gewöhnen.

Heute morgen galt es dann, das Schlafdefizit vom Wochenende auszugleichen. Anschließend habe ich Papierkram erledigt und mich noch mal mit der Elster-Software zur Steuererklärung auseinander gesetzt. Dafür muss ich aber wohl noch mal jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt, fürchte ich.

Meine Server-Installation habe ich noch einmal vertagt, bis ich morgen eine neuere Linux-Version bekommen habe. Da die letzte Installation gezeigt hat, dass SuSE 10.0 prinzipiell auf der alten Hardware läuft, werde ich erstmal die neue Version einspielen, bevor ich mit der Installation fortfahre.

Somit werde ich den heutigen Tag auch noch mal etwas ruhiger angehen lassen, evtl. noch eine weitere Runde an der PS3 spielen und nachher noch "Kiss, Kiss, Bang, Bang" in HD-Qualität angucken. Zu mehr kann ich mich im Moment nicht motivieren, ich fühle mich irgendwie so leer.

Bei Harald Schmidt scheint mir nun auch endgültig die Luft raus zu sein. Früher habe ich seine Show regelmäßig geguckt und ihn für seinen geistreichen Humor und Sarkasmus geschätzt. Als seine Show immer flacher und alberner wurde, habe ich den Videorekorder-Dauertimer irgendwann gelöscht und gucke nur noch hier und da mal rein, wenn der Vorlauf des Polylux-Timers noch einen Teil seiner Sendung erwischt hat.

Nachdem seine Quoten immer schlechter wurden und auch sein Auftritt beim heute-journal eher peinlich war, scheint er nun endgültig verzweifelt zu sein. Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, wieso er seine Show in Zukunft ausgerechnet mit Oliver Pocher zusammen moderieren möchte. Nichts gegen Oliver Pocher, auch der kann in homöopathischen Dosen durchaus lustig sein, allerdings bedient er einen ganz anderen Humor als Harald Schmidt. Somit kann ich mir nur schwer vorstellen, wie die zwei zusammenpassen sollen. Zumindest wird die Show wohl nicht tiefgründiger werden. Aber vielleicht hat Oliver Pocher ja auch noch eine Seite, die er bisher nicht gezeigt hat?

Atze Schröder gehört für mich ebenfalls in die Kategorie Komiker, über die ich nur schwer lachen kann. Sein Kleinkrieg gegen die Wikipedia macht ihn mir da auch nicht wirklich sympathischer. Stein des Anstoßes ist sein bürgerlicher Name, den der Komiker lieber geheim halten möchte, obwohl dieser im Internet ohne große Probleme zu recherchieren ist. So einfach, dass die Administratoren des Heise-Forums mit dem Löschen der Einträge kaum noch nach kamen. Ein kleines Stückchen kann ich ihn allerdings auch verstehen, meinen zweiten Vornamen hänge ich auch nicht an die große Glocke.

Und wo wir gerade beim Lästern sind: Auch das Sat.1-Automagazin könnte mal wieder ein Lifting vertragen. Ich gucke die Sendung vorallem, um bei Verkehrsthemen auf dem laufenden zu bleiben und so über Änderungen in der Verkehrsgesetzgebung informiert zu werden, bevor sie mir (in Form eines Knöllchens) per Post zugestellt werden. Vom Niveau wird die Sendung allerdings zunehmend schwerer zu ertragen. Der Schwerpunkt des Magazins verlagert sich zunehmend auf Fun-Beiträge, in denen z.B. B-Promis rein subjektiv Luxussportwagen testen. Auch leidet die ganze Sendung unter einer erheblichen Redundanz: Der Moderator führt in ein Thema ein, der Beitrag führt nochmal in das Thema ein und am Ende wird noch einmal alles zusammengefasst, so dass man einige Clips gefühlte hundert mal pro Sendung zu sehen bekommt.

Vielleicht bedarf das Fernsehen aber auch einer generellen Überarbeitung.
"Durch Breitbandzugänge werde heute im Internet schon weitgehend TV-Bildqualität erreicht. Die einzig verbleibende Grenze sei dann noch die Phantasie und Kreativität des Redakteurs." (Quelle)

Ich würde eher sagen: Die verbleibende Grenze ist die Zeit des Zuschauers. Das Problem ist, dass man mit Programmangeboten erschlagen wird, aber keiner die Zeit hat, sich den ganzen Kram auch wirklich anzugucken. Das Fernsehen der Zukunft braucht daher meiner Meinung nach vor allem eins: Einen modularen Aufbau, aus dem man sich gezielt und ohne Overhead die Stücke raussuchen kann, die man auch wirklich sehen möchte. Dazu gezielte Begleitinformationen mit einer guten Zusammenfassung damit man bereits im Vorfeld entscheiden kann, ob eine Serie überhaupt interessant ist und somit in die engere Wahl kommen sollte. Werbefinanzierte Sender haben mit solchen Angeboten natürlich ein prinzipielles Problem: Sie leben davon, dass die Zuschauer vorallem das gucken, was sie eigentlich nicht sehen wollen: Werbung.

Aber im Zeitalter von Festplattenrekordern, die Werbeblöcke automatisch markieren und überspringen können, sollten sich diese Fernsehsender ohnehin ein anderes Geschäftsmodell überlegen. Als Reaktion auf diese Rekorder gehen die Sender immer weiter zu Splitscreen-Werbung über, wie lange die Zuschauer das mitmachen, bleibt abzuwarten. Ich persönlich finde Werbeeinblendungen im laufenden Film eine Zumutung mit erheblichem Störfaktor.

Aber immerhin verstehe ich jetzt, wieso Sat.1 so sehr auf die Telenovela "Verliebt in Berlin" gesetzt hat:
"Fans von Verliebt in Berlin sind lustbetont und optimistisch; Mode und Lifestyle werden überbewertet. Dagegen werden rationale Werte mehrheitlich abgelehnt; kritisches Denken ist den Zuschauern der Studie folgend „eher fremd“. Durch die zentrale Stellung von Kerima Moda werden Fans häufig zu Diskussionen über modische Dinge angeregt; beim Shopping gibt man öfter mehr aus als geplant.
[...]
Interessant für Werbekunden ist Verliebt in Berlin, da sich deutlich überdurchschnittlich viele Zuschauer gerne Werbung anschauen und sich auch durch Tipps aus der Werbung beeinflussen lassen. TNS Emnid schließt aus der Studie für die Produktbereiche Parfüm, Mode, Süßwaren und Körperpflege eine „besonders große Offenheit der Stammseher für Werbebotschaften“." (Quelle)

Anders ausgedrückt: Die Zuschauer dieser Sendung sind ideale Melkkühe für die Werbeindustrie. Da wundert es auch nicht, dass die Serie nach dem Finale mit neuem Hauptdarsteller fortgesetzt wurde und man auch große Hoffnungen in eine US-Serie mit gleichem Inhalt setzte. Letztere wurden allerdings enttäuscht und die Serie nach zwei Folgen bereits wieder eingestampft.

Noch mehr Fernsehsender, auf denen am Ende doch das selbe läuft, werden die Sache also wohl nicht besser machen.

Vielleicht fehlt mir aber auch nur der nötige Glaube, ich hätte auch nicht gedacht, dass man durch die Verteilung von Gebeten und Placebos vom Papst heilig gesprochen werden kann. Die Welt ist doch voller Wunder.

Allerdings auch voller böser Menschen, daher habe ich mir heute mal ein kostenloses Zertifikat zum digitalen Signieren und Verschlüsseln von Emails ausstellen lassen. Damit kann ich nun fortan meine Emails digital unterschreiben (damit sie niemand Fälschen kann) und/oder verschlüsseln (damit sie kein unbefugter lesen kann). Wer auch so ein Zertifikat hat, darf sich zwecks Test gerne mal bei mir melden.

Samstag, 12. Mai 2007

Neuer Server

Endlich wieder Wochenende! Und nächste Woche endlich mal wieder Urlaub!

Während ich diesen Eintrag schreibe installiere ich gerade einen neuen Server für mein Hausnetz. Nicht dass der alte Server kaputt wäre, aber die Hardware und das Betriebsystem sind doch inzwischen so alt, dass sich das System nur noch sehr mühsam pflegen lässt. Somit bin ich jetzt dabei, meinen alten Pentium 90 MHz durch einen "neuen" Pentium 2 mit 300 MHz zu ersetzen. Dessen Leistungsaufnahme liegt jetzt während der Installation bei 40-70 Watt, somit gehe ich mal von rund 30-40 Watt im Leerlauf aus (Vergleichswerte). Das ist für die Vielzahl der Dienste, die später darauf laufen sollen, denke ich akzeptabel.

Ursprünglich wollte ich das Ubuntu aus einer der letzten c'ts als Serversystem testen. Dummerweise hat der Rechner bloß kein DVD-Laufwerk, so dass ich der Einfachheit und Faulheit wegen dann doch zu SuSE 10 gegriffen habe. Nachdem ich das erste ISO-Image auf eine CD-RW gebrannt und die restlichen auf eine alte Festplatte entpackt habe, läuft die Installation nun auch. Direkt übers Netz wollte das Installation leider nicht.

Mitte der Woche habe ich mal bei bremen.de nach Wohnungsanzeigen gestöbert und auch eine sehr vielversprechende Anzeige entdeckt: Eine günstige Wohnung (zudem provisionfrei) nur wenige Straßen von der Firma entfernt und nur Geschäftshäuser als direkte Nachbarn, so dass man auch mal die Boxen entstauben kann ohne sich unbeliebt zu machen ('Stranger On This Planet' von DJ Shog ist geil!). Leider war die Anzeige schon eine Woche alt und die Wohnung entsprechend schon vergeben.

Das Schwimmen am letzten Mittwoch war ziemlich unspektakulär, wenn man von zwei ziemlich schnuffigen Mitschwimmern mal absieht. Inzwischen habe ich auch einen potentiellen Nachfolger für meinen Schwimm-Trainingspartner gefunden, dessen Arbeitsvertrag in Bremen demnächst ausläuft. Ich bin mal gespannt, Mittwoch weiß ich vielleicht schon mehr.

"Little Miss Sunshine" ist übrigens ab Montag offiziell auf DVD erhältlich, sollte ich bei der nächsten Bestellung dran denken.

Ich gehe nun erstmal ins Bett. Bis der neue Server den alten ersetzen kann, wird sicher noch ein Weilchen vergehen... das ist eine Schweinearbeit, bis das alles eingerichtet und getestet ist... der Sysadmin-Day hat schon seine Berechtigung.

Dienstag, 8. Mai 2007

Klassenfahrt ins Bootcamp

Auch wenn ich es eigentlich nicht anders erwartet hatte, so bin doch ein wenig enttäuscht, dass die Reaktion auf meinen Leseraufruf so rar ausfällt. Ganze 0,0 Leute haben sich bisher gemeldet.

"Bill Tancer vom Marktforscher Hitwise berichtete, dass nur ein verschwindend geringer Teil der Besucher von Webseiten wie Flickr, YouTube oder selbst Wikipedia aktiv teilnimmt. Die meisten würden nur passiv konsumieren." (Quelle)

So ist es wohl leider. In der Politik bekommt auch keiner so richtig den Hintern hoch, nur einige wenige äußern Protest. Langsam fange ich wirklich an, mir Sorgen um unsere Werte und (Rechts-)Normen zu machen.

Und wo wir gerade beim Thema Albträume sind: Letzte Woche habe ich mal wieder von der Schule geträumt. In diesem konkreten Fall ging es irgendwie um eine Klassenfahrt in ein Schullandheim mit strengen und teilweise auch unverständlichen Regeln. Die genaue Handlung des Traums bekomme ich nicht mehr zusammen.

Ich träume so alle paar Monate mal wieder von der Schule und auch wenn es nicht so schlimm ist, dass ich danach schweißgebadet aufwache, so bin ich doch jedes Mal erleichtert, dass meine Schulzeit inzwischen lange und endgültig hinter mir liegt. Ich habe die Schule immer als Ort der Unterdrückung empfinden, der teilweise (speziell im Sport- und Schwimmunterricht) auch eine entwürdigende Komponente hatte. Schule ist alles andere als demokratisch und das Verhältnis von Schüler und Lehrer ist von einer starken Asymmetrie geprägt. Während der Schüler den Lehrer gewöhnlich mit "Sie" anreden muss, wird er andersrum (von den letzten Jahren in der Oberstufe einmal abgesehen) geduzt und muss fragen, ob er ein WC aufsuchen darf. Hinzu kommt jede Menge Stoff, den es unter ständiger Leistungskontrolle durch Tests und Arbeiten zu lernen gilt und deren Sinn sich nicht immer erschließt.

Ich glaube, dass die Schule besser funktionieren würde, wenn den Schülern ab einem gewissen Alter mehr Respekt und Mitbestimmungsrecht entgegen gebracht würde.

Und ich bin froh, dass mir die Ganztagsschule erspart geblieben ist. Auch Schüler sollten ein Recht auf Freizeit haben und ihre Zeit nicht in irgendwelchen Pflicht-Arbeitsgemeinschaften absitzen müssen.

Ich habe somit erst im Studium eine Umgebung gefunden, in der mir Lernen wirklich Spaß machte und in der ich mich frei entfalten konnte. (Und ich denke, auch die Abschlussnote spricht für sich, somit kann dieser Weg nicht so verkehrt sein.)

Nach jedem Amoklauf in einer Schule wird als erstes auf den "Killerspielen" herumgehackt. Was ist aber, wenn einige der sogenannten Medienexperten Ursache und Wirkung verwechseln und die Amokläufer nicht durch das Spielen von Egoshootern aggressiv wurden, sondern in diesen Spielen lediglich ein Ventil für ihren Schulfrust gefunden haben? Dann würde ein Verbot der "Killerspiele" ihnen auch diesen Ausgleich nehmen und ihr Frust könnte sich, wenn vielleicht auch noch private Probleme hinzukommen, erst recht in Gewalttaten entladen.

Mit dieser These schließe ich erstmal für heute. Irgendwie spinnt der Blog-Editor gerade und zerschießt mir ständig den Text, langsam hab ich die Schnauze voll. (Ist bisher noch nie vorkommen... ich hoffe das verschwindet so schnell wie es gekommen ist... *grummel*)

Vielleicht gehe ich im nächsten Eintrag noch ein wenig auf die Ereignisse der letzten Tage ein.

Sonntag, 6. Mai 2007

Volkszählung

Dies ist der 50. Eintrag in meinem Blog, somit ist es Zeit für eine Zwischenbilanz.

Da mich brennend interessiert, wer und wieviele Leute diese Zeilen eigentlich lesen, starte ich hiermit mal einen Aufruf zur Volkszählung: Schreibt mir über die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag, per Email (siehe Profil), im Chat oder per ICQ/MSN, wie ihr auf diesen Blog gestoßen seid (ggf. mit Nickname), wie lange und wie regelmäßig ihr schon lest und wie euch die Einträge thematisch und in ihrer Ausführung gefallen. Kurz gesagt: Gebt mir Feedback in Form von positiver wie negativer Kritik! ;-)

Der vor einigen Wochen eingeführte Counter legt den Schluß nahe, dass ich inzwischen durchaus sowas wie einen treuen Leserkreis zu haben scheine, allerdings sind die Zählerstände nicht besonders aussagekräftig, da Besucher, die mehrfach nach neuen Einträgen gucken, mehrfach gezählt werden und umgekehrt Leser, die den Blog bequem über einen RSS-Reader verfolgen, überhaupt nicht erfasst werden.

Also zeigt Euch mal!

Samstag, 5. Mai 2007

Die Stunde der Paranoiker

Was bringt die Zukunft? Eigentlich wollte ich zu dieser Fragestellung ein paar Fakten beisteuern, da meine Kristallkugel immer noch zur Reparatur ist, wird das jedoch noch warten müssen. Vielleicht ist es aber auch besser, über die Zukunft nicht zu genau Bescheid zu wissen?

Mir wird die Zukunft hoffentlich bald einen schnelleren Internetzugang bescheren, denn mit dem dünnen ISDN-Draht macht Surfen langsam wirklich keinen Spaß mehr. Als ich vor kurzem ein paar Bilder heruntergeladen habe war die Leitung soweit dicht, dass der Instant-Messenger regelmäßig Timeout-Fehler meldete und mein Stamm-Webchat völlig unbedienbar wurde. Auch meine Versuche, die Situation durch Tuning der Netzwerkparameter zu entschärfen, waren leider bisher nicht von Erfolg gekrönt. Vielleicht investiert der Rosa Riese ja endlich mal in den DSL-Ausbau in den ländlicheren Bereichen? Wenn der Telekomchef geschätzte 100 kEUR im Monat(!) verdient erhält, scheint es an Geld zumindest nicht zu mangeln. Das sind Dimensionen, die man sich wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen muss. Das ist ein Vielfaches von dem, was die meisten Menschen im Jahr verdienen!

Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten weiterentwickelt und wie der Klimawandel voranschreitet, nachdem der Emissionshandel offenbar erstmal gescheitert ist und man die Verschmutzungsrechte hinterher geschmissen bekommt. (Bei Preisen von unter einem Euro wäre das vielleicht auch ein gutes Geschenk für die Raucher aus dem Bekanntenkreis? Das nächste Weihnachtsfest kommt erfahrungsgemäß früher als man denkt.)

Um späteren Generationen einen Einblick in das Leben der guten alten Zeit(tm) oder -je nach dem weiteren Verlauf der Geschichte- auch des schwarzen Kapitels der Menschheit zu ermöglichen, sammelt die britische Nationalbibliothek nun Emails aus jener Zeit, als wir -wie ein Leser im Forum postete- noch "nichts anderes im Kopf hatten, als uns gegenseitig über die billigsten Potenzpillen, Orgien mit Hausfrauen aus der Umgebung und günstige Finanzanlagen in Zentralafrika zu informieren". Jeder Mensch ist somit aufgerufen, seine Emails an die Bibliothek weiterzuleiten.

Ich vermute zwar, dass es in der Zukunft durchaus auch noch genug andere Quellen über das Leben kurz nach der Jahrtausendwende geben dürfte, dennoch finde ich ein solches Projekt ganz interessant. Nur wenn man die Vergangenheit kennt und versteht, kann man aus ihr für die Zukunft lernen.

Die Teilnahme an dem Projekt ist wie gesagt freiwillig, auch wenn man vor dem Weiterleiten empfangener Mails aus moralischen und juristischen Erwägungen heraus besser die Erlaubnis des Verfassers einholen sollte.

Dennoch finde ich es nicht nur unverständlich, sondern auch ausgesprochen nervig, dass die meisten Poster im Heise-Forum gleich wieder Spionage und Verschwörungen der Regierungen wittern. Liebe Leute, auch Paranoia ist eine Krankheit und in diesem Zusammenhang ziemlich kontraproduktiv!

Wer diesen Blog regelmäßig liest weiß, dass ich auch schon oft für den Datenschutz eingetreten bin. Wenn jedoch jeder Schreibzugriff auf irgend eine Festplatte dieser Welt einem Pawlow-Reflex folgend sofort mit dem Otto-Katalog in Verbindung gebracht wird, ist das dem Datenschutz mit Sicherheit nicht dienlich sondern führt bestenfalls dazu, dass die ganze Diskussion nicht mehr ernst genommen wird. Das ist einfach schon zu ausgelutscht.

Vielleicht steckt aber auch der von Bruce Schneier ins Spiel gebrachte Generationenkonflikt hinter den unterschiedlichen Ansichten zum Thema Datenschutz. Ich bin jedenfalls durchaus geneigt ihm zuzustimmen: Das Verhältnis zum Datenschutz ist im Umbruch und jüngere Internetnutzer neigen eher zu einem freigibigeren Umgang mit ihren Daten als ältere. Hier gilt es einen persönlichen Weg zu finden, der nicht jede Kommunikation im Keim erstickt (Kommunikation und Datenschutz sind erstmal komplementäre Ziele, die sich gegenseitig ausschließen), aber auch keine Einladung zum Identitätsklau ist.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Sexueller Rassismus

Was es im Internet nicht alles gibt: Die einen vermieten sich selbst als Miet-Demonstranten, die anderen bauen einen kompletten Computer inkl. CPU selbst.

Demnächst beschert uns das Internet sogar einen privaten Geldautomaten, über den der geneigte Internetnutzer seine GeldKarte am eigenen Homebanking-Chipkartenleser aufladen kann.

Die GeldKarte ist auf dem Vormarsch, was vor allem daran liegen dürfte, dass Zigarettenautomaten nur noch mit Karte zur Altersverifikation benutzt werden können. Somit bleibt zu hoffen, dass die GeldKarte in Zukunft auch außerhalb der Rauchwarenindustrie eine größere Verbreitung findet und mein Traum von einer Welt ohne Kleingeld, wieder einen Schritt näher rückt.

Der neueste Schrei, der gerade umsich greift, ist ein Dienst namens Twitter, über den auch Technology Review bereits berichtet hat. Das Prinzip ist simpel: Es geht schlicht und ergreifend darum, der Welt mitzuteilen, was man jetzt gerade tut. Dazu kann man über diverse Kommunikationswege wie WWW, Instant-Messenger oder SMS kurze Nachrichten an einen Server schicken, der sie wahlweise öffentlich oder an eine geschlossene Benutzergruppe über die gleichen Kommunikationswege wieder rausbläst. Triebfeder hinter dem Erfolg des Dienstes dürfte wohl das menschliche Grundbedürfnis nach Nähe sein. Wenn man weiß, was ein Freund gerade tut, kann man so zumindest in Gedanken bei ihm sein und gemeinsam Erlebnisse erleben und teilen. Das verbindet.

Trotzdem besteht natürlich irgendwann auch die Gefahr, dass die Datenflut durch die ganzen vielen neuen "Web 2.0"-Dienste den Nutzer überfordert. Hier ist dann die große Schwierigkeit, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich habe mir letztens einen Google Reader konfiguriert und ein wenig mit Yahoo Pipes experimentiert, um die Informationsflut aus unzähligen Blogs, Fotoalben, Newsseiten, Online-Comics etc. auf einer gemeinsamen Seite zu filtern und zu bündeln. Das manuelle Besuchen vieler einzelner Websites wird irgendwann einfach unpraktikabel und viele Dienste machen nur Sinn, wenn man sie auch regelmäßig benutzt. Das gilt sowohl für die Autoren (ein Blog, das nur alle paar Monate einen neuen Eintrag hat, wird nie einen festen Leserkreis gewinnen) als auch für die Konsumenten (wer nicht regelmäßig liest verliert den Anschluss).

Wenn Surfer Zeitmangel haben, bleibt häufig die Höflichkeit als erstes auf der Strecke. Ein Chatter brachte mich vor kurzem auf sexualracismsux.com, eine Seite, die nicht nur der Unhöflichkeit, sondern auch dem sexuellen Rassismus den Kampf angesagt hat. Unter letzterem verstehen sich dabei Aussagen wie "Bitte keine Asiaten!" oder "Keine Schwarzen!" in Dating-Chatprofilen. Die Seite empfiehlt statt dessen, die positiven Aspekte hervorzuheben und zu schreiben was man sucht, anstatt aufzulisten, was man nicht sucht. Ein Rat, dem ich mich durchaus anschließen möchte, auch wenn man letztlich wohl akzeptieren muss, dass Gefühle in den meisten Fällen eben nicht politisch korrekt sind. Andernfalls müsste man absolute Chancengleichheit fordern, so dass sich jeder in jeden verlieben können müsste und das ist wohl mehr als unrealistisch. (Was aber nicht heißt, dass man nicht zumindest versuchen sollte, sich auf den anderen Menschen einzulassen. Manchmal ist der erste Eindruck auch irreführend weil zu oberflächlich.)

Es ist dennoch höflicher und verbessert das menschliche miteinander, wenn man auch den Menschen außerhalb des eigenen "Beuterasters" nicht mit dem Holzhammer vor den Kopf stößt. Man kann Desinteresse auch auf höfliche Weise zum Ausdruck bringen, auch wenn manche Chatter zugegebenermaßen extrem hartnäckig sind und feine Andeutungen einfach nicht sehen wollen. Aber für die kann man auch später immer noch schwerere Geschütze auffahren.

Nachdem mein Trainingspartner heute keine Zeit zum Schwimmen hatte und auch aus meinem direkten Bekanntenkreis niemand kurzfristig einspringen konnte (prinzipiell hatten einige aber durchaus Interesse), habe ich heute spontan auch mal mal ein paar entferntere Bekannte im Chat angesprochen. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd: Von den meisten kam nicht mal ein simples "Nein" als Antwort zurück sondern die Nachricht wurde einfach ignoriert. In vielen Chats braucht man in zwischen ein ziemlich dickes Fell weil die Umgangsformen einfach unter aller Sau sind. Ohne jetzt die guten alten Zeiten heraufbeschwören zu wollen, aber als ich im Internet angefangen habe und das Netz noch kein Massenmedium für jederdau war (damals bin ich noch mitten in der Nacht aufgestanden weil da die Netzauslastung geringer und die Downloads schneller waren), war auch der Umgangston angenehmer.

Das Schwimmen habe ich mir dann für heute geschenkt und bin direkt nach Hause gefahren. Nächste Woche geht's hoffentlich in alter Frische weiter.

So weit erstmal. Da das Leben nicht nur aus dem Internet besteht, werde ich nun erstmal wieder Schluss machen. Back to my first life!