Montag, 31. Mai 2010

Tod und Erneuerung

Ich bin fix und fertig. In der Firma ist die Hölle los, am vergangenen Wochenende ist meine Oma verstorben, die Dienstreise am nächsten Wochenende wird immer unausweichlicher und zu allem Überfluss muss ich mich beim Twitter Talk Radio-Projekt auch noch mit Separatisten herumschlagen, die kurzerhand ihr eigenes Radio aufsetzen wollen, weil ihnen meine Sendezeiten nicht ausreichen.

Wenn sie das unbedingt tun wollen, kann ich sie wohl nicht aufhalten. Ich hatte letzten Montag bereits gebloggt, wieso ich ein Dauer-Radio, das täglich sendet, für kontraproduktiv halte.

Am vergangenen Wochenende habe ich mal vorsichtig angetestet, was passiert wenn das Radio über einen längeren Zeitraum und scheinbar unbeaufsichtigt läuft. Ohne Moderation (im Sinne von Beaufsichtigung) geht es einfach nicht, wenn ich nicht ständig mit einem Bein im Kittchen stehen will.

Auch der Start um 15 Uhr war meiner Ansicht nach wenig erfolgreich. Die Diskussion glitt immer wieder in nicht jugendfreie Bereiche ab und so was darf um diese Uhrzeit nicht sein. Die unterhaltsamsten Gespräche liefen bisher auch immer in den Abendstunden.

Das Radio ist zudem ein ziemlicher Zeitfresser. Das ist einem während der Sendungen nicht so bewusst, aber hinterher fragt man sich beim Blick auf die Uhr dann doch, wo die Zeit geblieben ist. Somit sehe ich beschränkte Sendezeiten positiv: Man kann auch mal einen Film gucken, ohne permanent die Angst zu haben, im Radio gerade irgendwas zu verpassen.

Last but not least ist da dann auch noch die immer wieder gescholtene Qualität: Früher oder später gehen einem bei einer Marathonsendung die Themen aus und nur alle Viertelstunde kommt mal ein wirkliches Highlight. Dazwischen ist Stille gemischt mit Belanglosigkeiten. Durch die Zeitbegrenzung versuche ich daher auch, das "Radio-Erlebnis" für alle Beteiligten konzentrierter und damit intensiver zu gestalten. Die Sendung soll die Hörer aus den Socken hauen, und nicht die Wunsch nach einem Vorspulknopf aufkommen lassen.

Ich finde es wichtig, dass die Themen so allgemein gehalten sind, dass möglichst jeder mitreden kann. Privatgespräche, in denen sich 2-3 Leute mit (für Außenstehende unverständlichen) Andeutungen unterhalten, sind in Skype besser aufgehoben.

Aber genug gemeckert.

Ich arbeite derzeit an einem neuen Konzept, um das Profil des Radios noch ein wenig zu schärfen:

Zunächst ein neuer Name. "Twitter Talk Radio" bzw. "#twadio" ist zu allgemein gehalten und ist mehr Genre-Bezeichnung als Stationsname, weshalb diese Begriffe auch schon anderweitig besetzt sind. Ich möchte etwas einzigartiges, einen Namen, der nur mit diesem Projekt assoziiert wird.

Ich denke, ich habe nun auch einen gefunden, der diesen Ansprüchen gerecht wird: Radio Tweriwan. (Auf die genaue Schreibweise habe ich mich noch nicht festgelegt, vielleicht wird es auch "twEriwan", "TwEriwan" oder "tweriwan".)

Klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas sperrig (das ging mir mit "twadio" am Anfang auch so), bei näherem Hinsehen (und später durch ein geeignetes Logo visualisiert) ist die Herkunft aber unverkennbar und wer die Idee dahinter verstanden hat, kann sich den Namen auch gut merken.

Die Claims "Dein Twitter Talk Radio, das keine Frage offen lässt." und "Tweet louder and break the wall of silence!" machen das Konzept deutlich.

Der erste greift den "Domian-Gedanken" auf, der zweite unterstreicht die Ergänzung der Text-Tweets durch natürliche/akustische Sprache. Vielleicht lässt sich im Logo auch noch die Hash-Raute "'#" unterbringen, die ließe sich z.B. als Mauer oder Zaun zeichnen, die/der gerade durchbrochen wird. Wer gut zeichnen kann oder eine sexy Stimme hat, darf sich gerne melden und mir bei dem Logo bzw. der Kreation eines passenden Jingles mit Stationsnamen und Claim helfen.

Hinzu kommt natürlich auch noch eine überarbeitete Homepage. Die Links hier zum Blog und zu flickr werden entfernt und alles rund ums Radio wird direkt auf der Seite erklärt. Das ist weniger verwirrend und man kommt so schneller zum Ziel.

Auf der neuen Homepage darf natürlich auch eine "Frage an Radio
Tweriwan"-Sektion nicht fehlen. Dort kann jederzeit (auch wenn gerade keine Sendung läuft) eine Frage hinterlassen werden, die dann in der Sendung beantwortet wird. Die Teilnehmer am Mumble-Chat können diese Fragen während der Sendung aufrufen, so ist für Nachschub an Gesprächsthemen gesorgt. Wenn alles gut läuft, machen wir mit diesem "Audio-formspring" nicht nur Domian, sondern auch "Genial Daneben" Konkurrenz.

Soweit erstmal aus der aktuellen Planung. Änderungen sind natürlich vorbehalten und vielleicht hat der eine oder andere ja auch noch eine gute Idee.

Wer sich bis hier durch diesen langen Text gekämpft hat, darf zur Belohnung schon mal dem neuen Radio-Tweriwan-Twitter-Account folgen. :-)

Die nächste Sendung ist für Mittwoch Abend geplant. Da Donnerstag die Beerdigung ist, kann ich da etwas länger ausschlafen... in jeder Tragödie steckt eben doch auch meist etwas postives, das ist wohl die Ironie des Lebens. :-|

Sonntag, 30. Mai 2010

Das Radio braucht Dich!

Das Twitter Talk Radio spaltet die Gemüter. Die einen finden es total sinnlos, oberflächlich und niveaulos, die anderen sind schon fast süchtig danach.

Was denkst Du?

Schreibt doch bitte mal ein paar Kommentar, was euch am Radio gefällt, was euch nicht gefällt, worauf es für euch ankommt, was das Radio für euch ausmacht und was ihr euch für die Zukunft wünschen würdet.

Im Moment hat das Radio seine endgültige Form noch nicht gefunden, daher ist es an der Zeit ein paar Weichen zu stellen, damit wir nicht irgendwann auf einem Abstellgleis stehen.

Bitte fleissig kommentieren, das Radio braucht Dich!

Samstag, 29. Mai 2010

Bilderstapel

Das war ja wieder der helle Wahnsinn gestern. Zeitweise bis zu 16 Aktive in Mumble plus 38 Hörer im Webradio. Das ist neuer Rekord und ca. das Doppelte von dem, was wir letzte Woche hatten. In den deutschen Twirus-Charts ist der #twadio-Tag immer noch auf dem ersten bzw. zweiten Platz:

Twirus Charts für #twadio vom 29.05.2010 11:55

Erstmalig gab es auch ein Telefon-Gateway (betrieben durch Simon aka thrownout), über das man sich durch Anwahl einer normalen deutschen Festnetznummer ganz ohne PC an der Sendung beteiligen konnte.

War schon eine ganz lustige Runde, auch wenn das Niveau teilweise doch etwas zu wünschen übrig ließ. Eigentlich wollte ich das Radio über Nacht laufen lassen, aber dafür drohte der Talk mir dann doch etwas zu sehr ins pornografische abzurutschen, so dass ich die Bude gegen 04:15 erstmal wieder zu gemacht habe.

Das hat nun nichts mit Prüderie zu tun, sondern vielmehr damit, dass ich als Betreiber des Servers auch immer zu einem gewissen Maße für das verantwortlich bin, was darauf geschieht, selbst wenn es von Dritten kommt. Welches Minenfeld die deutsche Rechtsprechung bereithält, kann man regelmäßig in den Heise-News und bei Golem nachlesen.

Ich strebe eine Atmosphäre an, in der (zu passenden Uhrzeiten) offen über alle Themen (inkl. Sexualität) gesprochen werden kann und die Teilnehmer den Chat auch mit eigenen Erfahrungen bereichern. Das schafft nicht nur ein Gefühl der Verbundenheit, man kann auch unheimlich viel über sich und andere lernen.

Wenn ich die Zeit finde, möchte ich auch noch einen eigenen Telefon-Gateway aufsetzen. Eine Leitung wird dabei dann möglicherweise auch einen Stimmverzerrer enthalten, so dass Leute, die anonym über intime Dinge reden möchten, einfach dort anrufen können.

Zum Thema Sendezeiten lass ich mir noch mal was einfallen. Ich kann noch nicht genau sagen, ob es auch nächstes Wochenende eine Sendung geben kann, da ich möglicherweise auf Dienstreise muss und derjenige, der mich evtl. vertreten könnte, nun auch grade dieses Wochenende nicht da ist. Nächste Woche weiss ich mehr.

Mittelfristig könnte ich mir auch ein Registrierformular vorstellen, bei dem man sich für die Teilnahme am Radio registrieren kann. Wer dies tut, bekäme dann eine Email mit seinem persönlichen Mumble-Zertifikat, mit dem er den Server rund um die Uhr betreten könnte, während unregistrierte Teilnehmer nur in den moderierten Zeitfenstern am Wochenende zugelassen sind.

Außerdem mache ich momentan ein Brainstorming zu einer Foto-Anwendung, die ich erstmal provisorisch "Bilderstapel" getauft habe. Es soll sich dabei um ein kleines Tool in Java oder Flash handeln, das auf Knopfdruck oder in einem festen Zeitintervall Bilder von einer angeschlossenen Webcam macht, welche dann von anderen Hörern auf der Radio-Webseite oder direkt in der Anwendung angeschaut werden können. Man kann sich das ganze wie ein vereinfachtes, automatisiertes DailyBooth vorstellen. Jeder kann eigene Fotos auf einen Stapel legen, der allen anderen z.B. als Diashow angezeigt wird. Auf diese Weise kann man die anderen Teilnehmer nicht nur hören, sondern auch sehen.

Soweit für den Moment von mir. Was meint ihr?

Dienstag, 25. Mai 2010

Vom Mumeln zum Schreikrampf

Der Stand der Dinge:

Ich hab mir gestern und heute ewig einen abgebrochen weil ich Mumble nicht unter Linux installiert bekommen habe.

Effektiv lag es letztlich daran, dass die auf der offiziellen Homepage verlinkten Binarys nicht funktionieren. Mit anderen, die auch nicht als "unstable" markiert sind, hat's nun auf meinem Heimserver funktioniert.

Nun muss ich Mumble nur noch mit dem Webradio-Encoder verbinden.

Das von blechbuechse im Kommentar zum letzten Eintrag vorgeschlagene ALSA Loopback-Gerät ist bei mir nicht installiert, dafür muss ich wahrscheinlich erstmal den Kernel neu kompilieren. :-( Da ist es dann wahrscheinlich deutlich einfacher, ein physikalisches Kabel hinten in den Rechner zu stecken und Ein- und Ausgang elektrisch zu verbinden. Eleganz ist allerdings etwas anderes.

Beim Server im Rechenzentrum fallen beide Wege flach. Der besitzt weder eine physikalische Soundkarte, in die ich irgendwas reinstecken könnte, noch habe ich physikalisch Zugriff darauf, noch kann ich dort Kernelmodule installieren.

Alles in allem ist das noch nicht so wirklich beglückend. Wenn ich Mumble auf meinem Heimserver zum Laufen bekomme, habe ich den Krams zumindest von meiner Workstation im Wohnzimmer runter. Es verhindert allerdings nicht, dass jedes im Radio gesprochene Wort vom Rechenzentrum durch meine DSL-Leitung geht, hier umgewandelt wird und dann zwecks Weiterverteilung zurück ins Rechenzentrum fließt.

Mal sehen ob mir morgen noch was besseres einfällt, heute bin ich zu geschafft dafür.

Montag, 24. Mai 2010

I don't know JACK

Uff, bin ich geschafft.

Gestern Abend war wieder Twitter-Radio, Los ging es gegen 21:00 und enden tat es heute früh gegen 07:30. Und selbst da war noch ein gutes Dutzend Leute online.

Mit diesem Erfolg hätte ich bei der Planung vor 2 Wochen nicht im Traum gerechnet, offenbar hat die Kombination aus Audio-Konferenz-Tool und angehängtem Webradio als Zugangserleichterung den Zahn der Zeit getroffen.

Ursprünglich war das Radio als einmaliges Event gedacht, aber ich werde jetzt mal schauen, wie ich es in eine regelmäßige Veranstaltung überführen kann.

Ich habe gestern schon mal eine erste provisorische Website ( http://radio.lsnet.eu/ ) eingerichtet, auf der ich alle Infos zum Radio zentral sammle.

Große Knackpunkte sind noch der Name des Projektes und die Sendezeiten.

Der Name "Twitter Talk Radio" wird auch schon von anderen benutzt und ist mehr eine Genre-Bezeichnung als ein Stationsname. Gestern wurde im Radio das Hashtag #twadio beschlossen, vielleicht wäre das auch ein guter Projektname.

Ich wurde schon mehrfach gefragt, wieso ich das Radio nicht einfach rund um die Uhr laufen lasse. Das hat mehrere Gründe:

Der zur Zeit wichtigste ist technischer Natur: Das Radio arbeitet noch nicht vollständig autonom. Die Serverdienste, die mit den großen Datenmengen hantieren, laufen zwar im Rechenzentrum, das ganze Encoding des Livestreams findet aber noch bei mir im Wohnzimmer statt.

Was mir im Moment noch fehlt, ist ein virtuelles Audio-Kabel für Linux, mit dem ich den Mumble-Client mit dem Encoder für das Webradio verbinden kann. Ich hab mir dazu schon mal JACK angesehen, die Dokumentation dieser Software lässt aber leider noch etwas zu wünschen übrig. Zumindest die OS X-Version erwies sich auch schon als mit unter ziemlich zickig.

Wenn jemand Ahnung von JACK hat oder eine etwas leichtgewichtigere Alternative für Linux kennt, wäre ich für einen kurzen Kommentar dankbar.

Wenn das Radio unabhängig von meinem Wohnzimmer wird, wäre das schon mal ein wichtiger Schritt nach vorne.

Desweiteren muss ich mal den Traffic im Auge behalten. Webradios verbraten naturgemäß eine Menge Bandbreite, nach meinen ersten Rechnungen und Erfahrungen scheint das aber wohl vorerst kein Problem zu werden. Morgen weiss ich mehr, wenn ich eine aktuelle Serverstatistik habe.

Freitag und Samstag jeweils von 21 Uhr bis open-end fände ich eine gute Sendezeit, evtl. auch noch Sonntags von 15 bis 21 Uhr.

Gegen eine 24/7-Sendung sprechen für mich zwei Gründe:

Erstens kann ich nicht verantworten, dass sich jeden Tag zig Leute die Nacht um die Ohren schlagen und zu spät oder als Zombie zur Schule/Arbeit kommen, weil sie Angst haben, irgend was zu verpassen. Manche haben sich ja während der letzten Sendung nicht mal auf's Klo getraut. :-)

Zweitens befürchte ich, dass sich das Radio ziemlich schnell totläuft, wenn es ständig verfügbar ist. Ich möchte verhindern, dass das Radio wie manche IRC-Kanäle endet, in denen zwar immer viele Leute online sind, man auf Fragen aber trotzdem keine Antworten erhält weil alle parallel gerade sonstwas machen.

Also erhaltet Euch die Vorfreude auf die nächste Sendung und nehmt euch die Zeit, dann voll und ganz dabei zu sein. :-)

Evtl. könnte man ja auch noch einen Hashtag wie #twadiotopic etablieren, über den während der Woche (und natürlich auch während der Sendung) Gesprächsthemen vorgeschlagen werden können. Vielleicht sogar als Twitter-Wall?

Wenn die Themen ausgehen, kann man dort nachschauen.

Die nächste Sendung ist für Freitag vorgesehen. Zeit genug also, sich bis dahin noch ein neues Headset oder Mikrofon zu kaufen... (-:

Soviel für den Moment, ich muss mich nun erstmal um meinen vernachlässigten Haushalt kümmern. Ihr könnt mir ja derweil mal einen Kommentar mit Eurer Meinung hinterlassen. :-)

Sonntag, 23. Mai 2010

Erstes Fazit zur Twitter Talk Radio-Generalprobe

So langsam bin ich wieder wach, nach dem mein Twitter Talk Radio bis heute früh um 06:05 lief, und das eigentlich auch nur, weil ich dann den Server heruntergefahren habe.

Der Start um 23 Uhr verlief erwartungsgemäß schleppend. Im Laufe der Nacht besserte sich das jedoch und ich bin unterm Strich eigentlich ganz zufrieden, war ich doch davon ausgegangen, dass ich wahrscheinlich ziemlich alleine da sitze und die Sendung nach maximal zwei Stunden vorbei ist.

Statt dessen wurden es 7 Stunden und es wurde über einen ziemlich breit gefächerten Themenmix geredet, von leichten Blödelthemen bis hin zu durchaus ernsteren Sachen wie dem Datenschutz in sozialen Netzwerken, Apples rigide Apple-Store-Politik sowie dem bevorstehenden iPad-Launch.

Durch den Praxis-Test kann ich nun die Stärken und Schwächen meines Konzeptes besser einschätzen:

Erster Punkt: Musik. Ich würde zwar gerne die Gesprächspausen mit Musik füllen und so verhindern, dass neue Zuhörer gleich wieder abschalten, weil sie wegen der Stille vermuten, der Radio-Stream sei kaputt. Das macht aber nur Sinn, wenn ich in ausreichendem Maße kostenlos nutzbare Musik auftreiben kann, die hochwertig genug und ausreichend vielfältig ist, um den Hörern nicht nach ein paar Minuten schon auf den Sack zu gehen. Und da sehe ich momentan ziemlich schwarz, denn ein stimmiges Musikprogramm zusammenzustellen ist schon schwierig genug, wenn man nicht auf einen kleinen Topf mit vergleichsweise unbekannten Creative Commons Songs beschränkt ist.

Vielleicht wäre das automatisierte Vorlesen von Tweets eine Alternative, Twitterlesungen erfreuen sich ja durchaus auch im "realen Leben" einiger Beliebtheit. Ich denke, ich werde mal bei passender Gelegenheit ein paar Sprachsynthese-Programme testen.

Insgesamt würde ich das Wort "Radio" in "Twitter Talk Radio" aber eher in seiner englischen Bedeutung im Sinne von "Sprechfunk" interpretieren. Eine Art moderner CB-Funk über das Internet. Das kann man dann auch im Hintergrund laufen lassen und wenn mal Stille ist, stört es nicht weiter.

Die Entscheidung für Mumble war richtig, das Programm ist recht übersichtlich, einfach zu benutzen und bietet auch einen Push-To-Talk-Modus, bei dem man wie bei einem Funkgerät während des Sprechens eine Taste gedrückt halten muss. Aus meiner Skype-Erfahrung weiss ich, wie wichtig eine solche Funktion ist: Ohne sie hört man ständig Tastaturgeklapper, Leute beim Essen/Schmatzen, Echos und Rückkopplungen von den Lautsprechern und andere unerfreuliche Geräusche, die nicht nur nerven und ablenken, sondern auch die Verständigung erschweren.

An der Sprachqualität von Mumble kann man auch nicht meckern. Wer ein vernünftiges Mikrofon hat, kommt ziemlich gut und klar verständlich rüber. Nur mit dem Fall, dass zwei Leute gleichtzeitig reden, kommt Mumble leider gar nicht klar. Es entstehen Interferenzen, die kaum noch ein verständliches Wort übrig lassen. Da schlägt sich Skype um Klassen besser.

Außerdem krankt Mumble noch ein wenig an mangelnder Nutzerakzeptanz. Die meisten Leute sind einfach zu faul, das Programm zu installieren somit muss ich mich wahrscheinlich noch mal nach einer Flash-Lösung umschauen.

Wie hat euch die gestige Sendung gefallen (sofern ihr sie gehört habt)?

Wie würdet ihr gerne am Talk teilnehmen? Via Mumble, Skype (trotz der beschriebenen Probleme) oder Festnetz-Telefonnummer?

Samstag, 22. Mai 2010

Heute Twitter Talk ab 23:00

Gleich um 23 Uhr geht's los.

Worum es geht:

In Kurzfassung: Einfach nett mit anderen Twitter-Benutzern via Headset plaudern.

Langfassung und Details siehe hier.

Einfach nur zuhören:

Wer einfach nur passiv zuhören möchte, kann mit einem beliebigen Mediaplayer wie WinAMP, VLC oder iTunes auf die Adresse http://radio.lsnet.eu:8100/live gehen.

Wichtig: Den obigen Link nicht in den Browser eintippen, sondern in einen Mediaplayer.

In WinAMP gelangt man z.B. durch Drücken von STRG+L zur URL-Eingabe, in VLC über den Menüpunkt "Netzwerk öffnen" und in iTunes via "Erweitert"->"Audio-Stream öffnen...".

Update: Nicht wundern, wenn dort zeitweise nur Stille zu hören ist... im Moment ist noch nicht so viel los, also Geduld. :-)

Aktiv mitmachen:

Wer selbst mitreden möchte, findet hier eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Mumble Installationsanleitung

Wie versprochen folgt hier eine Mumble Installationsanleitung für mein Twitter Talk Radio-Projekt:

Mumble kann unter http://mumble.sourceforge.net/ kostenlos heruntergeladen werden.

Die Anleitung beschreibt Schritt für Schritt die Installation der Windows-Version. Unter Linux und Mac OS X können die Dialogfenster etwas anders aussehen, das Vorgehen ist aber vom Prinzip her ähnlich.

Zur Mumble Installationsanleitung

(Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.)

Auto- und Audio-Stress

Ich bin von meiner Dienstreise zurück. Der Mann im Verkehrsfunk hatte recht... Staus ohne Ende. Rund um Bremen und auch in Bremen selbst ging nicht mehr viel.

Nun ist der Arbeitsteil für diese Woche aber geschafft und ich kann mich wieder meiner Radio-Sendung zuwenden.

Die Kopplung zwischen Mumble und dem Webradio sollte wohl klappen, die Brücke ins Telefonnetz macht jedoch noch Ärger. Die Sache könnte so einfach sein, hätten nicht alle Audioprogramme irgendwelche Bugs und Macken: Ableton Live kann nur mit einer einzigen Soundkarte pro Richtung umgehen und man muss ordentlich tricksen damit man auch völlig unterschiedliche Quellen mixen kann. JACK wäre auch eine super Sache, wenn es denn alle Audioquellen und -senken erkennen würde. So wird aber leider mal nur der Eingang von Mumble erkannt, mal nur der Ausgang. Mit einem weiteren Tool habe ich auch dieses Problem gelöst bekommen, aber das Setup ist dadurch so dermaßen kompliziert geworden, dass der Mac Mini an seine Grenzen stößt. Die Telefonie-Software macht ähnliche Probleme in Verbindung mit JACK und das Sprachsignal vom Anrufer kommt nur extrem verzögert beim Mixer an. So macht das alles irgendwie noch keinen Spaß.

Ich denke, ich werde heute Abend erstmal einen Test mit Mumble und der Radiosoftware fahren, die Schnittstelle zum Telefonnetz fällt erstmal unter den Tisch.

Möglich ist in jedem Fall eine analoge Lösung, die jedoch mit relativ viel Verdrahtung verbunden ist.

Daher die Frage: Gibt es hier überhaut jemanden, der das Telefonie-Gateway braucht/benutzen möchte? Wenn sowieso alle die Teilnahme über Mumble bevorzugen (die nebenbei auch deutlich bequemer ist, da man sieht wer gerade da ist und wer gerade spricht), spare ich mit den Aufwand einfach.

Morgen sollte ich auch noch mal ein paar zusätzliche Sicherungsmaßnahmen am Server ergreifen. Wie jeder mit dem Internet verbundene Computer ist auch mein neuer Server permanenten Angriffen ausgesetzt. In den Logfiles finden sich Einträge die darauf hindeuten, dass jemand (bzw. ein Programm) im großen Stil versucht hat, durch ausprobieren einen gültigen Benutzerzugang zu finden. Geklappt hat es zwar nicht, aber Computersicherheit ist ein endloses Katz- und Mausspiel. :-(

Dienstag, 18. Mai 2010

Zwischenstand: Server up & running

Gestern morgen gegen 9 Uhr kam die SMS, dass mein bestellter V-Server fertig eingerichtet sei. Nachdem in den FAQs des Hosters stand, dass die Ersteinrichtung bis zu einer Woche dauern könne, bin ich doch sehr positiv überrascht. Wahrscheinlich wollen sie sich mit der großzügig kalkulierten Zeitspanne nur die Drängler vom Hals halten.

Gestern Abend habe ich den Server, nach längerer Evaluierung der vorinstallierten Verwaltungssoftware Plesk, erstmal wieder platt gemacht und mit einem Linux-Image ohne Plesk neu installieren lassen. Kalkuliert waren dafür in der FAQ 1-2 Stunden, effektiv gedauert hat's ungefähr eine Viertelstunde. Offenbar selbes Prinzip wie oben.

Ich will Plesk an dieser Stelle nicht verdammen, da ein Abend vielleicht etwas zu kurz bemessen ist, um sich einen vollständigen Eindruck zu verschaffen. Die Tendenz ist jedoch eher negativ. Die Firewall war so konfiguriert, dass alle Ports ungeschützt waren, sofern sie nicht explizit gesperrt wurden. Ich habe dann die Policy umkonfiguriert, damit hat sich Plesk aber den eigenen Ast abgesägt und war im Browser trotz expliziter (vorkonfigurierter) Freigaberegel nicht mehr bedienbar. Ich habe noch versucht, via ssh und VNC herauszufinden, woran er sich da verschluckt hat, hatte aber dann irgendwann keine Lust mehr und habe mich entschieden, die Kiste ohne Plesk neu hochzuziehen. Ich vermute, dass sich Plesk irgendwie aufgehängt hatte den es war auch kein localhost-Zugriff mehr möglich, außerdem habe ich auch keinen Prozess gefunden, der sich für den Plesk-Port zuständig gefühlt hätte.

Da Plesk auch eine komplette Kunden- und Reseller-Adressdatenbank enthält, scheint sich die Software vorallem an Leute zu richten, die keine exotischen Dienste installiert haben, sondern ihren Server primär benutzen um Webspace und Emailaccounts an Dritte weiterzuverticken. Dafür mag die Software ausreichen, auch wenn ich persönlich einen Webserver für den falschen Ort für eine Adressdatenbank halte.

Ohne Plesk sieht der Server gleich deutlich aufgeräumter aus. Ich habe dann die wichtigsten Dienste manuell konfiguriert und bin mit diesem Stand für den Moment nun auch soweit erstmal ganz zufrieden. Mittelfristig muss ich noch mal ein paar Dienste nachinstallieren (der Webserver ist zwar für die verschiedenen Domains konfiguriert, momentan aber abgeschaltet weil ich ihn noch nicht brauche; das Emailsystem habe ich noch gar nicht angefasst), aber die kommen später.

Die Domains sind inzwischen auch konnektiert und ich konnte gestern Abend schon einen ersten Test des Webradio-Servers und der Mumble-Plattform fahren. Ein wenig Feintuning muss ich noch machen, aber aber im Großen und Ganzen sieht es gut aus und ich denke, mein Internet-Radio-Projekt sollte am Wochenende klappen.

Morgen geht's nun erstmal bis Freitag auf Dienstreise ins Ausland, da werden meine Internetmöglichkeiten wahrscheinlich arg eingeschränkt sein.

Sonntag, 16. Mai 2010

Twitter Talk Radio

Da dieser Blogeintrag etwas länger ist, habe ich ihn in Kapitel zerlegt. Wer es eilig hat, kann so direkt zu den Passagen springen, die ihn/sie interessieren.


Was ist eigentlich Twitter?

Da nicht alle meiner Leser aus dem "Twitter-Milieu" kommen, möchte ich noch mal kurz erklären, was Twitter eigentlich ist:

Twitter war ursprünglich als Micro-Bloggingdienst gedacht, in dem jeder ohne viel Aufwand kurze bis zu 140 Zeichen lange Mini-Blogeinträge (die so genannten "Tweets") schreiben kann.

Kernthema ist klassischerweise die Frage "Was machst Du gerade?", die die Blogger dazu motivieren soll, live und in Echtzeit aus ihrem Leben zu berichten. Manche Twitterer nehmen diese Frage allerdings etwas zu wörtliche und berichten über jede WC-Sitzung live bei Twitter, weshalb in so ziemlich allen Berichten im Fernsehen immer nur auf diesen "Klotweets" herumgeritten wird.

Twitter ist mehr als das!

Ich würde Twitter eher als Nachfolger des altehrwürdigen Internet Relay Chat (IRC) sehen. Gerade am Wochenende hat das Treiben bei Twitter mehr von einem Chat als von einem Blog.

Die Hauptunterschiede zum IRC sind:
  • Twitter ist persistent, d.h. man kann auch am nächsten Morgen noch nachlesen, was in der Nacht passiert ist (sofern dies nicht manuell gelöscht wurde).
  • In Twitter gibt es keine Chaträume, sondern man kann jede Person individuell auswählen, deren Tweets man lesen möchte. Nervensägen kann man so einfach ausblenden, ohne erst Filter in seinem IRC-Client programmieren zu müssen.
  • Um ein besseres Zurechtfinden in den ganzen Tweets zu ermöglichen, setzt Twitter automatisch einen Link von der Antwort auf den beantworteten Tweet. So kann man sich auch relativ einfach durch Teilaspekte einer komplexen Diskussion hangeln.

Eine Hauptgemeinsamkeit von Twitter und IRC sind:
  • Über beide Dienste kann man in Echtzeit am Leben anderer Menschen teilnehmen, man lernt etwas über ihren Alltag, ihre Sorgen und Glücksmomente und kann aus erster Hand an diesen teilhaben.


Worum geht's beim Twitter Talk Radio-Projekt?

Auch Twitter bleibt - trotz vieler Links und eingebundener Bilder - eine Textwüste. Warum sich also nicht zur Abwechslung mal gemütlich mit Headset auf die Couch legen die Tastatur schonen? Einfach mal den Stimmen der Follower lauschen?

Da halb Twitter nachts geschlossen Domian zu hören scheint, kam mir daher die Idee, selbst ein kleines Talk-Radio-Projekt zu starten:


Die ursprüngliche Idee

Die ursprüngliche Planung vor rund 2 Wochen sah auch tatsächlich eine Art Amateur-Domian als Webradio vor: Ein Anrufer, der etwas auf dem Herzen hat und/oder etwas loswerden möchte, kann mich anrufen und mit mir darüber reden. Die Twitter-Community kann via Internet zuhören und das Problem des Anrufers diskutieren, ihm möglicherweise sogar helfen.

Das Problem an diesem Konzept ist allerdings, dass ich nicht Domian bin und mich gerade am Anfang sicherlich nicht Scharen von Leuten anrufen werden, so dass ich (wie der echte Domian) eine Sendung von der ersten bis zur letzten Minute mit Anrufern füllen kann. Ich bräuchte also Musik um die Pausen zwischen Anrufern füllen zu können.

Ich habe mal ein paar Hobby-Musiker gefragt, ob sie vielleicht ein paar Songs haben, die ich ohne Gebühren im Radio spielen darf, aber die Reaktion war nicht so, dass es für eine komplette Sendung reichen würde. Vielleicht finde ich ja noch mal eine Quelle mit geeigneter Musik, dann kann ich die Idee noch einmal aufgreifen. PodSafe-Music darf leider meistens nur in den USA frei verwendet werden.


Wie soll's nun laufen?

Anstatt Einzelgespräche wie bei Domian soll es einen (je nach Andrang mehr oder weniger moderierten) Gruppen-Talk geben. Dies löst das Problem mit der Musik und gibt mir die Möglichkeit, zwischendrin auch mal selbst einen Klotweet abzusetzen, ohne dafür gleich die Sendung pausieren zu müssen. ;-)

Als Plattform habe ich mir das Programm Mumble ausgeguckt, ein freies quelloffenes Audio-Konferenzprogramm, das ähnlich dem proprietären Teamspeak ursprünglich zur Kommunikation bei Online-Multiplayer-Spielen gedacht ist. Mumble gibt es für Windows, Mac OS X und Linux, an einer Android- und iPhone-Version wird gerade gearbeitet.

Die Mumble-Plattform bietet eine recht detaillierte Steuerung der Zugriffsrechte, so dass vom großen Gruppentalk bis hin zu Einzelgesprächen alles möglich ist.

Wer mitreden möchte, installiert sich einfach den Mumble-Client für sein System. Die Installation ist recht unkompliziert, ich werde aber später noch eine Anleitung anlegen, in der dann auch die nötigen Zugangsdaten stehen.

Für die Leute, die nur zuhören möchten und keine Lust haben, erst spezielle Software zu installieren, soll es parallel auch einen Webradio-Stream geben, der sich mit gängigen Media-Playern wie WinAMP, Windows Media Player, VLC oder iTunes wiedergeben lässt. Hier kann man ohne viel Aufwand reinhören.

Ebenfalls in Planung ist ein Zugang über das Telefonnetz, so dass man sich auch ganz ohne Installation von Software einfach durch Anwahl einer normalen Festnetz-Telefonnummer (für Inhaber einer Telefonflatrate kostenlos) an der Sendung aktiv beteiligen kann. Da ich kein Callcenter im Hintergrund habe, werden diese Plätze allerdings stark limitiert sein.


Wann soll das ganze stattfinden?

Als Termin für dieses vorerste einmalige Event schweben mir die späten Abendstunden des nächsten Wochenendes (22./23. Mai 2010) vor. Verschiebung allerdings nicht ausgeschlossen, da der nötige Server vom Provider noch nicht eingerichtet wurde und ich nächste Woche auch noch auf Dienstreise muss und so möglicherweise mit den Vorbereitungen nicht so weit komme, wie ich möchte bzw. muss.

Nach aktuellem Zeitplan heisst das also:
  • Wahrscheinlich am 22.05.2010 spät abends ein erster Testlauf
  • Wahrscheinlich am 23.05.2010 spät abends dann die eigentliche Sendung, bei der dann hoffentlich alle technischen Probleme beseitigt sind.
  • Am 24.05.2010 ist dann Pfingstmontag und wir können uns alle von den Strapazen der Nacht erholen. :-)


Wie kann ich helfen?

Da das Radio für die Community gedacht ist, kann es ohne die Community nicht existieren. Ich brauche Feedback; wenn ich den Eindruck habe, dass sich niemand für das Projekt interessiert, muss ich die Sendung absagen, denn eine One-Man-Show dürfte nicht wirklich unterhaltsam sein.

Daher:

  • Schreib hier einen Kommentar mit Deiner Meinung! Wie findest Du das Projekt? Hast Du Verbesserungsvorschläge? Würdest Du anrufen?
  • Retweete diese Seite bei Twitter (Hashtag: #ttr)
  • Diskutiere bei Twitter
  • Denk die Idee weiter
  • Wer sich mit der Technik auskennt und noch eine ungenutzte ISDN-MSN übrig hat, kann selbst ein Telefonie-Gateway bauen und so weiteren Hörern ohne PC eine Einwahlmöglichkeit bieten.

Soweit von mir - was denkt ihr?


Disclaimer: Dieses Projekt ist rein privater Natur und steht in keinem direkten Zusammenhang zu der Firma Twitter.

V-Server

Gestern mal einen V-Server geordert... mal sehen wann der eingerichtet und bezugsfertig ist.

Ob ich dann auch diesen Blog auf den neuen Server umziehe, habe ich noch nicht entschieden. Ich denke, erstmal nicht. Ich weiss im Moment nicht mal, ob ich überhaupt einen (öffentlich zugänglichen) Webserver installieren werde. Der Server soll vor allem als Traffic-Verstärker dienen, z.B. für die Webcam und mein kleines Twitter-Talk-Webradio-Projekt. Aber dazu vielleicht ein andermal mehr.

Mein Selbstbau-Serverschrank hat heute ein Ampere-Meter erhalten. Somit habe ich nun neben der Temperatur auch den Strom auf der 12V-Schiene gut im Blick.

Nächste Woche erstmal wieder nach Holland...