Sonntag, 21. Juni 2009

Singapur: Abschluss und Rückflug

Seit gestern Mittag bin ich zurück in Bremen und seit heute auch wieder halbwegs ausgeschlafen. Gestern Mittag ging es noch einigermaßen, aber im Laufe des Nachmittags kam dann die Müdigkeit und ich habe mich erst aufs Sofa gelegt und bin dann ins Bett rüber gewechselt.

Heute habe ich die Zeit genutzt, schon mal die Singapur-Bilder in mein Webalbum zu prügeln. Da das Upload-Programm ständig abgestürzt ist, eine schweißtreibende Aktion. Ich habe aber gerade gesehen, dass es für diesen Fehler mittlerweile ein Update gibt, mal sehen ob das Problem damit wirklich behoben ist. Die Tage muss ich auch endlich mal die Fotos vom Kirchentag zu Ende sortieren und hochladen.

Die Singapur-Reise war jedenfalls erfolgreich. Der Kunde hat die Abnahme unterschrieben, auch wenn noch ein paar kleinere Restpunkte übrig sind. Aber das ist ja immer so, Kunden sind nie völlig zufrieden. ;-)

Freitag ging es dann noch mal schick geschäftlich essen und das Restaurant, in das wir eingeladen wurden, war sicherlich nicht billig. In Deutschland habe ich ungefähr Vorstellungen davon, was ich in chinesischen Restaurants bestellen kann. Bei dem Essen in Singapur hat unser Gastgeber bestellt und es gab eine große Drehscheibe mit diversen Speisen in der Mitte. Unter den meisten Kreationen konnte ich mir erstmal gar nichts vorstellen und auch das Essen mit Stäbchen will gelernt sein. Es wäre hilfreich gewesen, wenn die Stäbchen Rillen gehabt hätten damit das Essen nicht so leicht wegrutscht...

Nach einem weiteren, eher informellen Meeting ging es dann Abends zum Flughafen.

War ich auf dem Hinflug mit KLM noch ganz zufrieden, bin ich nach dem Rückflug doch arg enttäuscht. Es gab in Singapur keinen vernünftigen Ticketschalter sondern man war gezwungen, die Tickets am Selbstbedienungs-Automaten auszudrucken. Da die Bedienung aber offenbar so kompliziert ist, stand neben jedem Automaten noch ein Angestellter, der den Automaten für die Reisenden bedient hat... und den Automaten auch nicht verstanden hat. So wollten mein Kollege und ich im Flugzeug verständlicherweise nebeneinander sitzen... dies war jedoch nicht möglich, da man zwar Reisegruppen bilden konnte, am Terminal jedoch nur numerische Buchungsnummern einzugeben waren, während unsere alphanumerisch war. Hier muss sich die Allianz aus Air France und KLM, die gemeinsame Ticketschalter und Automaten betreibt, wohl noch auf ein einheitliches System einigen.

Auch am Gepäckabgabeschalter war man nicht im Stande, dieses Problem zu beheben.

Beim Einsteigen streikte dann der Barcode-Scanner und der Schnuggel an der Schleuse musste meine Ticketnummer manuell in eine Papierliste eintragen... der Länge der Liste nach zu urteilen war ich nicht der einzige, bei dem das Ticket nicht maschinell lesbar war. Eine Ursache dafür konnte sein, dass man in Singapur nur billige Streifen aus Thermopapier bekommt, kein richtiges Papier, wie dies in Deutschland üblich ist.

Positiv möchte ich erwähnen, dass der Security-Check in Singapur völlig unproblematisch war. Sachen aufs Band, durch die Schleuse und fertig.

Anders in Amsterdam: Alle Notebooks auspacken und aufklappen. Als wenn das irgend etwas bringen würde... das ist in meinen Augen auch nur ein Sicherheits-Placebo.

Neben der normalen Sicherheitsschleuse gab es in Amsterdam auch eine merkwürdige Kabine, in der sich die Passagiere mit erhobenen Armen hinstellen mussten und dann von einem Sensorkopf umfahren und gescannt wurden. Ob das so ein Backscatter-Scanner war, mit dem man die Leute nackt sehen kann? Sah auf jeden Fall unsympathisch aus.

Der Flug von Singapur nach Amsterdam war anstrengend. Die Maschine war fast ausgebucht, somit war der Luxus des Hinflugs, gleich zwei Plätze in Beschlag nehmen zu können, diesmal nicht drin. Ich saß zwischen einem asiatischen Mädel und einer asiatischen Frau, die beide kleiner als ich waren und daher deutlich weniger Probleme mit dem Platz hatten.

Das hat die Enge ein kleinwenig abgemildert, aber schön war's nicht. Hinzu kamen diesmal diverse Kreischkinder, die dem Flug ebenfalls ihre ganz eigene Note gaben.

Der Flug von Amsterdam nach Bremen war problem- und ereignislos, wenn man davon absieht, dass manche Luftstraßen doch erhebliche Schlag- bzw. Luftlöcher enthalten.

Fazit:
Unterm Strich war die Singapurreise eigentlich ganz in Ordnung und deutlich angenehmer, als ich befürchtet hatte. Singapur ist zwar ein sehr strenges und machmal auch sehr seltsames und bürokratisches Land, aber vieles wird auch nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Vielleicht hätte ich schon vorher mit ein paar Schwulen vor Ort chatten sollen, das mir doch ein paar meiner Ängste und Befürchtungen genommen.

Ein wenig schade ist, dass wegen den langen Arbeitszeiten nur relativ wenig Zeit war, um die Stadt und ihre Bewohner näher kennenzulernen. Gerade zum Schluss bin ich auf 15-17 Stunden am Tag gekommen, das ist schon hart. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich mich sicher auch mal mit einem singapurer Schnuggel getroffen und vielleicht sogar mein schickes Doppelbett einem Belastungstest unterzogen.

Wirklich besser scheinen die singapurer Schnuckel allerdings auch nicht zu sein... der erste meldet sich schon jetzt kaum noch und hat auch die Nachricht, dass ich wieder in Bremen angekommen bin, nicht beantwortet... mache Dinge sind halt überall gleich und Jungs können überall unzuverlässig, unwillig und anstrengend sein...

Ich muss mich nun erstmal auf den aktuellen Stand bringen, was in Deutschland während meiner Abwesenheit alles passiert ist. Soweit ich gehört habe, wurde das leidige Gesetz zur Netzzensur beschlossen? :-(

Aus diesem traurigen Anlass möchte ich diesen Blogeintrag mit einem Video beenden, das mir ein deutscher Schnuggel aus München gestern zugeschickt hat:




In diesem Sinne bis die Tage...

Montag, 15. Juni 2009

Singapur: local boys

Im Moment dominiert mal wieder die Arbeit... die ist ja schließlich auch der Grund, wieso ich hier in Singapur bin. Zu Hause muss ich mal ausrechnen, wie viele Stunden da nun eigentlich zusammen gekommen sind, aber die letzten Tage waren hart.

Gestern habe ich mal ein paar schwule Singapurer in meinem Stammchat angeschrieben... wie gut, dass die schwule Welt so vorbildlich vernetzt ist... ;-) Die Schnuckelsuchmaschine hat sogar eine handvoll deutsch sprechende Singapurer ausgespuckt. Mit zweien bin ich ganz nett ins Gespräch gekommen, mal sehen wie sich das entwickelt. Besonders der eine ist wirklich megasüß... da könnte ich glatt einen Asiaten-Fetisch entwickeln...

Ich würde mich ja auch gerne mal mit einem treffen... aber da sehe ich im Moment rein zeitlich ziemlich schwarz. :-(

Naja, zumindest morgen kann ich wohl endlich mal wieder ausschlafen... hab schon mal mein Do-Not-Disturb-Schild an die Tür gehängt. Mal sehen ob ich's zum Frühstück schaffe, die haben glaube ich bis 10 geöffnet. Und vielleicht ist das die Chance, mal den Pool zu testen...

Freitag, 12. Juni 2009

Singapur: Kommunikationsbarrieren

Nun liege ich wieder frisch gewaschen unter meiner Bettdecke und chatte, surfe und blogge ein wenig an meinem Netbook.

Das Bett ist fast zu so groß wie meins zu Hause, also rund 2x2m. Das Bad ist durch eine Glaswand vom eigentlichen Zimmer abgetrennt und wenn man die richtigen der 1000 Lichtschalter drückt (es gibt eine Vielzahl kleiner Lämpchen in der Decke, der Wand und hinter Verkleidungen) sieht das Zimmer richtig stylisch aus.

Vorhin habe ich auch mal die gigantische Badewanne ausprobiert... hat ein ganzes Weilchen gedauert, bis sie ansatzweise voll war.

Mit der richtigen Begleitung wäre das Zimmer eigentlich das ideale Liebesnest... wenn die Jalousien offen sind, kann man vom Bett direkt in die Wanne und separate Dusche gucken, erstere eher im Kolonialstil, letztere sehr modern mit ebenerdigen Ablaufrinnen (leider ohne Duschvorhang). Da würden mir glaube ich schon ein paar Leute einfallen, mit denen ich hier gerne mal eine Nacht verbringen würde. Schade, dass schwule Kontakte hier verboten sind. Oralsex ist wohl nur im Heterobereich während des Vorspiels erlaubt... wer A sagt, muss wohl auch B blasen und wer zu früh aufhört macht sich strafbar?

Ich weiss allerdings nicht, was an diesen Mythen und Legenden tatsächlich dran ist. Alle Quellen im Internet lesen sich recht ähnlich und scheinen alle verwandte Wurzeln zu haben. Neben dem Hotel scheint so was wie ein Nachtclub zu sein... was da wirklich geboten wird, kann ich allerdings nicht sagen. Vielleicht gibt es ein paar juristische Kniffe, denn offiziell ist Prostitution hier afaik verboten.

Für geschäftliche Treffen ist mein Zimmer dagegen nicht geignet, da es an der Türseite kein Rollo sondern nur einen milchverglasten Streifen gibt. Oben und unten sind Tür und Wand transparent, so dass man auf dem Klo ziemlich auf dem Präsentierteller sitzt. Die Badezimmertür ist auch nicht abschließbar... wozu auch, wenn man eh alles von aussen sieht. Function follows form.

Ähnliches gilt wohl für die Klimaanlage, deren Temperaturregler keine Wirkung zeigt. Wenn sie an ist, beträgt die Temperatur immer 20-21°C, egal welche Temperatur man vorgibt. Wenn ich am Schreibtisch am PC sitze (da steht seit vorgestern ein Barebone-PC mit zwei Monitoren) mache ich die Anlage lieber aus, denn dort zieht es sonst selbst auf kleinster Ventilatorstufe wie die sprichwörtliche Hechtsuppe.

Gestern bin ich eigentlich den ganzen Tag nur U-Bahn gefahren. Die sind auch klimatisiert und extrem sauber. Keine Kaugummis, keine Kratzer an den Scheiben... alles tadellos.

Durchaus auch einige süße Jungs, viele davon barfuß in Sandalen, kurzer Hose und kurzärmeligem T-Shirt. Viele haben auch moderne Handys und MP3-Player... Singapur ist kein armes Land. Dies merkt man auch am Autoverkehr: Die Straßen sind voll, obwohl Autofahren auf dieser kleinen Insel ein großes Privileg ist. Man muss zunächst eine extrem teure Genehmigung erwerben um überhaupt ein Auto kaufen/besitzen zu dürfen, hinzu kommen dann noch hohe Steuern. Ein kleiner Polo soll (laut hörensagen) ca. 80'000 S$ kosten, also umgerechnet rund 40'000 EUR. Ich weiss allerdings nicht, ob da die Genehmigung schon mit drin ist. So gibt es hier auch zwei Kategorien von Autofahrern: Die, die es beruflich brauchen, z.B. Taxifahrer, fahren meistens ziemlich alt aussehende Gurken, die vom Komfort aber durchaus ok sind. Klimaanlage ist Pflicht und selbst die Taxischilder sind oft mehrfahrbige LED-Displays, die z.B. in grün "TAXI" oder in rot "BUSY" oder "HIRED" anzeigen können. Handwerker nutzen oft ältere Lieferwagen, auf denen die Gesellen hinten auf der Ladefläche mitfahren.

Die andere Gruppe sind diejenigen, die es sich einfach leisten können und neben den Steuern und Gebühren auch noch das Kleingeld für eine Luxuskarosse haben.

Heute habe ich den Tag fast komplett im Hotelzimmer verbracht und am PC gearbeitet, nur Abends waren wir noch kurz in der Fressmeile eines nahegelegenen Einkaufszentrums. Essen ist hier recht günstig, selbst für ein paar Euro kann man schon eine komplette Mahlzeit kriegen. Da Singapur ein Schmelztiegel unzähliger Kulturen ist, bekommt man wirklich alles. Von McDonalds über europäische Spezialitäten bis hin zu allen möglichen Varianten der asiatischen Küche bekommt man das gesamte Spektrum von lecker bis ekelig, von zivilisiert bis barbarisch. In einem Laden konnte man sich z.B. einen lebenden Frosch aussuchen.

Ich war in meiner Nahrungsauswahl bisher jedoch recht konservativ und alles was ich bisher gegessen habe, würde es in ähnlicher Form sicherlich auch in Deutschland geben, wenn auch sicher deutlich teurer. Und hier in Singapur wurde umgesetzt, was ich mir auch in Deutschland schon lange in aisiatischen Lokalen wünsche: Es gibt Fotos vom Essen.

So gibt es oft bebilderte Menükarten, wo man einfach drauf tippen kann. Das erspart unangenehme Überraschungen, denn die Kommunikation mit den Einheimischen finde ich doch zuweilen sehr schwierig. Teilweise bin ich nicht mal sicher, ob sie mir auf Englisch, Chinesisch oder irgend einer anderen Sprache geantwortet haben. Der Akzent ist mitunter schon extrem. Zum Glück war der Kollege, mit dem ich hier bin, schon öfters hier und hat sich an das "Singlish", wie er es nennt, schon etwas besser gewöhnt.

Durch meine PC-Arbeit heute hatte ich auch ein wenig Einblick in den regulären Hotelbetrieb und Zimmerservice. Zweimal kam jemand an und fragte, ob ich Wäsche zum Waschen habe (zwei Kleidungsstücke pro Tag sind im Zimmerpreis mit drin), einer wollte die Minibar auffüllen und zum Schluss kam noch jemand zum Bettenmachen, Putzen und Handtuchwechsel.

(Beim ersten Hotelangestellten dachte ich schon fast, das Seuchenschutzkommando steht vor der Tür. Die arbeiten hier alle mit Mundschutz/Gesichtsmaske, was der Verständigung nicht unbedingt erleichtert.)

Die Tür hat auch einen Sperrbügel, mit dem man sie von innen verriegeln kann (wie bei einer Türkette). Meistens wird kurz geklingelt (die Hotelzimmer haben auch Türklingeln) und dann kommt auch schon jemand reingerannt, weil die Hotelangestellten meistens davon ausgehen, dass tagsüber niemand auf den Zimmern ist. Vor dem WC-Besuch ist es während der Servicezeit also sehr angeraten, die Tür zu verriegeln... ansonsten siehe oben unter "Präsentierteller".

Gestern hatte ich mich mal wieder darüber geärgert, dass der Zimmerservice meine kompletten privaten Sachen (Koffer, Zahnbürste etc..) umgestellt hatte. Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass die Sachen des Gastes für den Zimmerservice tabu sein sollten und dann halt mal drumrum gewischt wird. Hier hat man dort allerdings keine Hemmungen. Generell nicht. Beim Check-In wurde ich nicht nur nach der Nummer eines Fluges gefragt, sondern sogar nach der exakten Sitzbezeichnung.

Die Tage muss ich auch noch mal den großen Pool testen... von meinem Zimmer habe ich ihn teilweise im Blick. Allzuviel los scheint dort allerdings nicht zu sein und auch Schnuckel habe ich dort noch keine gesehen... aus der 19. Etage sieht man allerdings auch nicht allzuviele Details.

So ganz richtig ist das mit der 19. Etage nicht. Die 4. Etage existiert nicht (wahrscheinlich aus dem selben Grund, weshalb bei uns oft die 13. weggelassen wird) und das Erdgeschoss wird bereits als erste Etage gezählt.

Soviel erstmal, der Eintrag ist ja schon wieder lang genug.... ;-)

Mittwoch, 10. Juni 2009

Singapur: Angekommen

Ich bin mittlerweile in Singapur angekommen und sitze in meinem Hotelzimmer am Netbook. Es gibt tatsächlich kostenlosen Internetzugang, allerdings ist die Qualität doch sehr schwankend. Eine SIP-Verbindung ins deutsche Festnetz ist mit bisher noch nicht gelungen.

Zumindest scheinen die anderen wichtigen Internetdienste soweit zu funktionieren.

Los ging es gestern (Dienstag) Nachmittag deutscher Zeit mit einer Taxifahrt zum Bremer Flughafen. Hätte ich gewusst, dass das Zahlen per Karte so kompliziert ist, hätte ich wohl gleich bar bezahlt. Mit meiner EC-Karte wusste der Fahrer gar nix anzufangen (obwohl ich beim Bestellen des Taxis über die Zentrale extra nachgefragt hatte), mit der Mastercard ging es dann mit erheblichen Mühen und vielen per Hand ausgefüllten Formularen. Die letzten 1,50 EUR musste ich dann doch noch bar bezahlen, da er sich in seinem Kreditkartenterminal vertippt hatte und nicht wusste, wie er den Betrag korrigieren konnte. Was für'n Akt... aber er meinte, er würde bald ein neues Gerät mit Belegdrucker bekommen, dann sei alles ganz einfach...

Das Einchecken in Bremen war soweit recht problemlos, soweit Flugreisen eben problemlos sein können. Wer bei der Sicherheitskontrolle die Hände in den Hosentaschen hat, macht sich gleich verdächtig. Da kam gleich einer mit einem Hand-Metalldetektor angesprungen...

Langsam entwickel ich eine echte Abneigung gegen Flugreisen. Das Fliegen selbst macht Spaß, aber die ewige Warterei auf alles Mögliche und die Sicherheitskontrollen sind echt ätzend. So macht Reisen keinen Spaß.

Das Schloss an meinem Koffer haben sie bei der Abfertigung aufgebrochen und den Koffer danach nicht mal richtig zugemacht. Fehlen scheint zum Glück -soweit ich das bisher beurteilen konnte- nichts, aber ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn Leute in meinen Sachen rumwühlen, insbesondere wenn sie es in meiner Abwesenheit tun!

Das Umsteigen in Amsterdam ging auch ohne besondere Probleme. Wir haben glaube ich einen Umweg genommen und mussten daher in Amsterdam noch mal durch die Sicherheitskontrolle. Laut einem Video im Flugzeug soll es auch einen direkten Weg geben, bei dem man die Sicherheitszone nicht verlassen muss.

Der Flieger, eine Boeing 777 wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sah deutlich kleiner aus als ich erwartet hätte. Dennoch war der er nur zu schätzungsweise 2/3 belegt.

Zum Glück, möchte ich anmerken. Laut Reserverungsplan saß neben mir und meinem Kollegen auch noch ein ziemlich korpulenter afrikanisch aussehender Mann bei uns in der 3er-Reihe. Der setzte sich nach dem Start und viel herumirren und zögern schließlich auf einen anderen Platz und laß dort seine "Holy Bible" in XXL-Ausgabe, so dass mein Kollege aufrücken konnte und zwischen uns ein Platz frei wurde.

Angenehm war es dennoch nicht weil es laut war und ich mich trotz des zusätzlichen Platzes nicht ausstrecken konnte. Wenn das Flugzeug voll ist, muss es die Hölle sein, über 12 Stunden in so einem Käfig zu sitzen.

Jeder Passagier hatte einen kleinen LCD-Monitor vor mäßiger Qualität (Auflösung und Blickwinkel), auf dem er/sie Informationen zum Flug (z.B. Flughöhe, Geschwindigkeit über Grund, Restflugdauer, diverse Kartenanzeigen) ansehen oder das bordeigene Entertainment-System nutzen konnte. Letzteres bestand aus Filmen/TV-Serien (Video-on-Demand, somit war auch Spulen möglich), einfachen Videospielen (lustigerweise auch Multiplayer gegen andere Spieler im Flugzeug) und einer Audio-Kategorie mit Musikkanälen und Hörbüchern. Die Reaktionszeit des Systems war mit mehreren Sekunden teilweise quälend langsam, so dass nie klar war, ob der Befehl nicht angekommen war oder lediglich noch etwas dauert. Ansonsten ging es eigentlich. Das Filmangebot war ok, auch wenn leider nicht alle Filme auch in Deutsch vorlagen. Außerdem waren die Filme laut der Einblendung am Anfang "umformatiert" worden um auf dem kleinen Bildschirm besser dargestellt werden zu können... da ich nur Filme geguckt habe, die ich bisher nicht kannte, kann ich dazu wenig sagen.

Gesteuert wurde das ganze über ein Gerät, das auf seiner Vorderseite eine Fernbedienung und auf seiner Rückseite ein Handy mit seitlichem Lesegerät für Kreditkarten war. Ich habe ein paar Fotos gemacht, wenn ich zurück in Bremen bin, kann ich die mal hochladen.

Zusätzlich gab es noch ein Kopfkissen, eine Decke und einen Kopfhörer.

Zwischendrin gab es auch immer wieder kochend heisse Tücher. Beim ersten Mal habe ich mir die Flossen verbrannt, bei den folgenden Malen dann dankend abgelehnt. Waren die als Erfrischungstücher gedacht? So richtig Sinn ergibt das für mich nicht und auch die humorige Erklärung hier erhellt die Antwort noch nicht richtig.

Nach der Landung ging es durch die Passkontrolle und die dortige Sachbearbeiterin durfe das deutsche "ß" kennenlernen.

Ich tue mich mit der singapurischen Mentalität immer noch sehr schwer und ich glaube, so richtig werde ich mich mit diesem Land nie anfreunden. An vielen Fußgängerunterführungen hängen mehrfache Schilder, dass Radfahren dort bei einer Strafe von 500 S$ (ca. 250 EUR) verboten sei. Ähnliche Schilder gibt es auch an vielen anderen Stellen. Wer in der U-Bahn die Notbremse ziehen möchte, ist mit 5000 S$ dabei. Wegen dieser vielen strengen Strafen gibt es im Englischen das Wortspiel "Singapore is a fine city".

Die U-Bahnen sind sowieso lustig. Sie halten hinter Glaswänden mit Türen, so dass der Fahrer genau so halten muss, dass Fahrzeug- und Wandtüren deckungsgleich sind.

Das Wetter ist ziemlich anstrengend... "nur" 33°C, aber extrem feucht und schwül. Auf dem Stadtbummel ging das noch, aber als wir unsere Fressalien vom Supermarkt zum Hotel geschleppt hatten (u.a. schwere Tüten mit Saft) war ich richtig durchgeschwitzt. Autos und Gebäude sind alle sehr angenehm klimatisiert, beim ersten Schritt nach draussen kommt einem jedoch dann wieder die warme Luft entgegen.

Nun ist es hier kurz nach Mitternacht... da werde ich mal ins Bett gehen und ein wenig Schlaf nachholen. Morgen geht's früh raus.

Mehr Eindrücke gibt es dann die Tage...

Montag, 8. Juni 2009

Asien für Anfänger

Eigentlich wollte ich heute noch einen Blogeintrag zum letzten Wochenende schreiben und wie mich mein Lieblings-Ex-Zivi hier in Bremen besucht hat, nachdem er seit kurzem wieder aus Neuseeland zurück ist. Er hat mir sogar neuseeländische Limonade und Schokoriegel mitgebracht, davon kann ich bei Gelegenheit noch mal ein Bild hier reinstellen.

Aber das muss erstmal warten... ich bin müde, hab Kopfschmerzen und verspüre eine leichte Übelkeit, die wohl auf die neue Flammkuchensorte zurückzuführen ist, die ich vorhin probiert habe (ich bleibe lieber bei den klassischen!).

Heute habe ich meinen Reisepass abgeholt. Heute Mittag kam der Anruf vom Stadtamt, dass er fertig sei. Somit brauche ich zum Glück nicht noch einen provisorischen Pass, bevor ich morgen abfliege.

Abends geht es zunächst nach Amsterdam und von dort weiter nach Singapur. Direktflug 12,5 Stunden... da graut mir jetzt schon vor. Hoffentlich sind die Sitzreihen breiter als sie auf den Fotos aussehen... also bitte kein Thrombosebomber!

Der Rückflug ist dann für den 19.06. vorgesehen, zu Hause ankommen sollte ich irgendwann gegen Mittag des 20.06. deutscher Zeit.

Den CSD Nordwest in Oldenburg kann ich damit wohl knicken. Eigentlich wollte ich dort wieder Fotos machen, aber ich befürchte mal, dass mich der Jetlag und der Stress für den Rest des Wochenendes außer Gefecht setzen... mal gucken ob ich im Flugzeug schlafen kann.

So wie ich das bisher in Erfahrung bringen konnte, gibt es im Hotel zumindest drahtgebundenes Gratis-Internet. Gut also, dass ich mir Freitag noch spontan ein Netbook bestellt habe (bisher war ich auf Dienstreisen immer per Handy online, das kann aber nur WLAN).

Ich hoffe also, dass ich hier und da den einen oder anderen mal in Skype sehe und vielleicht zwischendurch auch mal ein paar meiner Eindrücke hier im Blog oder bei Twitter schildern kann. Miranda (für ICQ- & MSN-Kontakte) habe ich bisher nicht installiert, da muss ich mal gucken ob ich das noch nachhole. Ich weiss auch noch nicht, wie stark das Internet in Singapur zensiert wird.

Singapur ist Deutschland 6 Stunden voraus (UTC+8), wenn ich so gegen 22 Uhr singapurer Zeit online gehe, wäre das folglich gegen 16 Uhr deutscher Zeit. Aber mal gucken wie das zeitlich alles klappt.

Nun gehe ich aber erstmal ins Bett... ich kann nicht mehr. Den Rest muss ich dann morgen vormittag machen... so dass ich möglichst gegen Mittag in der Firma bin um dort noch die letzten Daten einzupacken...

Mittwoch, 3. Juni 2009

Reise(s)pass

Die letzte Nacht war übel... irgendwie konnte ich nicht schlafen und mir gingen 1000 Sachen durch den Kopf, was ich dann irgendwann in der Nacht auch noch mal via Twitter der Welt kundgetan habe.

Um 6 Uhr machte dann der Wecker auf sich aufmerksam, um mich aufzufordern, der Nacht ein abruptes Ende zu setzen und mich fertig zu machen, um (mit einem Umweg über den Bäcker) kurz nach 7 beim Stadtamt zu sein.

Trotz der frühen Stunde waren dennoch schon rund 8 Leute vor mir dran. Früh aufstehen ist doof wenn's alle machen...

Nach etwas über einer Stunde war ich dann mit allem durch und hatte meinen Express-Reisepass beantragt. Ob er rechtzeitig kommt, ist allerdings trotz des Expresszuschlags ungewiss.

Die Fingerabdruckscanner sind übrigens schnarchlangsam. Der Scanvorgang hat bestimmt eine halbe Minute pro Finger gebraucht. Gescannt werden beide Zeigefinger.

Das Amt ruft mich nun an, wenn der Reisepass fertig ist. Wenn's bis Montagnachmittag nicht geklappt hat, muss ich mir noch einen vorläufigen Reisepass ausstellen lassen. Das sind dann noch mal 26 Euro, aber laut einem Anruf bei der deutschen Botschaft in Singapur ist er zur Not ausreichend.

Auf dem Weg zurück zum Parkplatz kam ich noch an der Kfz-Zulassungsstelle vorbei, wo ein gewisser Herr Ludolf gerade sein Auto abmelden wollte. Da er ein Bremer Kennzeichen in der Hand hielt, war es wohl keiner der Ludolfs (wobei ich die Serie auch noch nie gesehen habe). Die Sachbearbeiterin hat allerdings trotzdem erstaunt nachgefragt.

Zurück in der Firma habe ich dann versucht, meinen Termin für Freitag im Stadtamt zu stornieren. Telefonisch kein Durchkommen, entweder war besetzt oder es nahm keiner ab... ich habe dann eine kurze Mail ans Amt geschrieben, welche auch recht schnell beantwortet wurde. Thema erledigt.

Im Moment schallt der Vocal Trance-Kanal von Digitally Imported aus meinen Boxen und die Müdigkeit hält sich noch in Grenzen... trotzdem sollte ich heute vielleicht etwas eher ins Bett...

Hatte ich schon erzählt, dass ich mir für den Mac noch ein paar Logitech-Boxen mit Subwoofer gekauft habe? Nix großartige, nur ein kleines 2.1-Set für 35 Euro. Die Qualität ist eigentlich recht ordentlich, fast schon zu gut: Für Nachts fehlt eigentlich noch ein Regler um den Subwoofer ein wenig runterregeln zu können.

Für Morgen erwarte ich ein Paket mit meinem Singapur-Reiseführer und einer Hand voll DVDs.

Unter ihnen auch Beautiful Thing, den ich eigentlich auch schon auf VHS-Kassette besitze. Seit mein Videorekorder mal mitten im Film mitten in einem Date elendig verreckt ist, besitze ich allerdings keine Video(kassetten)rekorder mehr. Anstatt jetzt noch einen neuen Recorder zu kaufen, kaufe ich den Film lieber doppelt und habe ihn dann auch in bester Qualität und mit allen Extras.

Soweit erstmal, ich werde nun noch ein wenig Chatten und Relaxen und dann irgendwann ins Bett...

Montag, 1. Juni 2009

Passbild

Schon wieder über eine Woche ohne Eintrag... ach Mensch, was rennt die Zeit.

Außer viel Arbeit war auch nicht viel. Mein Singapur-Trip ereilt mich nun möglicherweise doch noch, aber entschieden ist noch nichts. Der einzige Vorzug wäre, dass diesmal dann wahrscheinlich auch ein Kollege mitfliegen würde. Aber eigentlich will ich da trotzdem nicht hin...

Freitag war ich schon mal beim Fotografen um ein biometriekonformes Reisepassbild machen zu lassen. Schön sind die nicht.... wirklich nicht. Ich hatte erst überlegt, das Bild hier reinzusetzen. Aber das geht nicht, das ist zu übel. Mal sehen ob das Amt das Bild annimmt.

(Aber vom Fotografen aus dem Fotoladen hätte ich gerne noch ein Bild mitgenommen... der war süß. Als er die ganzen Scheinwerfer und Hintergründe umgebaut hat, hat er sich halb nackig gemacht....)

Ende der Woche habe ich einen Termin beim Amt, vorher war nix mehr frei. Die Bilder haben 10 Euro gekostet, dazu kommen dann noch mal 91 Euro für den Reisepass, weil ich da nicht Wochen drauf warten kann. So bekomme ich ihn innerhalb weniger Tage. Regulär würde er 59 Euro kosten, wenn ich mich nicht irre. Und Fingerabdrücke sind inzwischen leider auch Pflicht, der Übergangszeitraum ist vorbei. *grummel*

Ich kann dann berichten, wenn der Antrag durch ist...

Freitag Abend stand dann synchrones "Sommersturm"-Gucken auf dem Programm. Wenn man den Film zeitgleich an zwei verschiedenen Ort startet, kann man sich durchaus auch über den Film unterhalten, wenn man -entfernungsbedingt- leider nicht gemeinsam auf einem Sofa platznehmen kann.

Den Rest des Wochenendes habe ich mit einem Freund gechattet... Erkenntnis: Ich sollte mich eigentlich mal wieder mit Amateurfunk beschäftigen.... wenn die Zeit da ist, sollte ich wohl noch mal die Prüfung in Angriff nehmen. Ein Buch zur Prüfungsvorbereitung hatte ich sogar schon mal gekauft, aber inzwischen ist wieder alles anders geworden.

Und ich glaube, ich sollte im Sommer mal einen Trip nach München machen. Inzwischen kenne ich da so viele Leute, dass ich eigentlich mal wieder hin müsste. Wer Wegpunkt auf meiner Reiseroute werden möchte, darf sich also gerne bei mir melden. ;-)

Zeitlich würde es wahrscheinlich auf August hinauslaufen, denke ich mal. Aber dazu mehr wenn's konkreter wird.