Freitag, 30. November 2007

"Gemütlich bummeln bis um Mitternacht"

"Gemütlich bummeln bis um Mitternacht" heißt es in einer Anzeige zum Mitternachts-Shopping im Bremer Weser-Park. Mir gefällt die Idee, bis Mitternacht einkaufen zu können, da komme ich nämlich sonst kaum zu. Im Weser-Park bin ich allerdings auch nicht dazu gekommen. Der Parkplatz war gerammelt voll, sogar hinter dem Gebäude stand in jeder kleinen Ecke ein Auto. Ich bin dann zu einem anderen Supermarkt gefahren. Man merkt, es geht auf Weihnachten zu...

Ich mag Weihnachten nicht. Das einzig Gute an Weihnachten sind die Geschenke, die ein wenig die Haushaltskasse entlasten. Ansonsten ist Weihnachten nur deprimierend. Die Wochen vor dem Fest ist überall Stress und Hektik. Alle Leute stürmen in die Läden und nerven sich durch den Andrang gegenseitig. Wenn das Fest dann gekommen ist, erreicht der Stress seinen Höhepunkt (was in vielen Fällen zu Streit und gereizter Stimmung führt), um, nachdem die ersten Familienfeiern abgeklungen sind, ins absolute Gegenteil um zuschlagen: Absolute Ruhe. Alle sind irgendwie mit der weiteren Verwandtschaft und später auch dem Umtauschen der Weihnachtsgeschenke beschäftigt, so dass man während der Feiertage und die ersten Tage danach mit keinem aus dem Bekanntenkreis irgendwas unternehmen kann.

Wobei ich zugegen muss, dass ich es inzwischen auch kaum noch probiere. Die letzten Jahre habe ich mich immer eingemauert, ein wenig gelesen und gewartet, dass das Fest endlich vorbei ist.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mir rechtzeitig vor Weihnachten einen Schnuggel schnappen und mit dem vor dem ganzen Trubel flüchten. Vielleicht in eine nette kleine romantische Berghütte? Aber zu Hause wäre auch ok, wenn man den ganzen Tag im Bett liegen bleiben kann und nichts da ist, was unbedingt erledigt werden muss...

Vielleicht hängt meine Abneigung gegenüber Weihnachten auch damit zusammen, dass Weihnachten immer so plötzlich kommt. Nicht, dass der Termin nicht schon lange vorher bekannt wäre, aber irgendwie waren die Wochen vor Weihnachten immer der absolute Stress.

Schon in der Schule musste immer noch mal schnell eine Klausur durchgedrückt werden, an der Uni waren es die Übungszettel, mit denen uns die Profs segneten, und jetzt in der freien Wirtschaft ist es auch nicht besser.

Dass sich ein Kollege eine fiese Hüftfraktur zugezogen hat, macht die Sache auch nicht besser, somit stehen die Chancen schlecht, dass ich vor dem 24. überhaupt Urlaub machen kann.

Unter solchen Umständen kommt einfach keine Weihnachtstimmung auf... wenn ich dann endlich soweit bin und mich mental aufs Fest eingestellt habe, ist es meistens schon wieder vorbei.

Auch die Sexshops - pardon Fachgeschäfte, wie es auf dem Flyer heißt - haben ihren Teil zum Fest der Liebe beizusteuern. So fand sich in meiner Zeitung wieder ein Prospekt, der nicht nur phallusförmige Stofftiere mit Saugnäpfen (für die Autoheckscheibe?) offeriert. Der Rentier-String ist das ideale Präsent für jene männlichen Zeitgenossen, denen noch der passende Gegenpart zum Arschgeweih der Freundin fehlt. (Mich erinnert diese Kreation eher an eine Kreuzung aus Elch und Ottifant.)

Ich glaube, dieses Jahr wünsche ich mir eher etwas praktisches vom Weihnachtsmann: Eine Einparkhilfe, die beim Rückwärtsfahren die Entfernung bis zum nächsten Hindernis anzeigt.
Hier in der Gegend wird mitunter extrem platzsparend geparkt, so dass ich den Tag schon kommen sehe, an dem ich morgens die Polizei mit Abschleppwagen rufen muss, um überhaupt aus der Parklücke rauszukommen. Normalerweise stelle ich mich bevorzugt neben eine Garageneinfahrt, weil die normalerweise immer freigehalten werden sollte. Aber da gib's offenbar auch genug Leute, die sich nicht darum scheren, so dass der Geragenbesitzer inzwischen auch schon ein "Einfahrt freihalten"-Schild aufgestellt hat. Mal sehen, ob's was bringt...

Es scheint aber in der ganzen StVO keine Angabe zu einem Mindestabstand beim Parken zu geben. Im Gegenteil, es gibt sogar das Gebot, platzsparend zu parken. Aber doch bitte auch nicht zu platzsparend. Vielleicht sollte mein nächstes Auto ein Elektro-Smart werden...

Ich für meinen Teil werde mich nun erstmal vor den Fernseher hängen und mich dann zeitig ins Bett begeben. Die Überstunden und die Rennerei heute haben mich ziemlich geschafft.

SQ: Schwimmen: Am Anfang +++, später leider nur noch +.

Sonntag, 25. November 2007

American Lorraine

Vor kurzem erhielt ich die erste Werbeanzeige, in der eine 1 TB-Platte verschleudert werden sollte. Die Datenmengen auf privaten Computern wachsen immer stärker, so dass auch ich mir langsam ernsthafte Gedanken machen muss, wie ich meine Datenflut an Fotos, aus dem Fernsehen aufgenommenen Filmen und allerlei sonstigen Daten sinnvoll sortiert bekomme.

Im Moment teste ich hierzu gerade die Desktopsuche "Copernic Desktop Search 2". Bisher macht sie einen recht guten Eindruck, allerdings muss ich noch mal schauen, wie sie mit externen Laufwerken umgeht, die nicht permanent mit dem PC verbunden sind.

Wenn sich das Programm nicht bewährt, werde ich mich noch mal umschauen müssen. Google Desktop scheidet mangels Datenschutz leider aus. Wenn alles nichts hilft, werde ich mir wohl irgendwann mal selbst eine kleine lokale Suchmaschine basteln müssen. Im Jahre 1997 hatte ich schon mal eine kleine indexbasierte Suchmaschine mit dem Projektnamen "AltaVixa" programmiert, die sich mit einem Metadaten-Parser und einer unterstützenden SQL-Datenbank sicherlich ganz passabel einsetzen ließe.


Wie im letzten Eintrag angekündigt, möchte ich noch mal auf zwei meiner neu gekauften DVDs eingehen:

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(Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)

Zum Inhalt von "Das Boot" in der Director's Cut Steelbook-Edition muss ich sicherlich nichts sagen, der Film ist ein Klassiker und lief in der einen oder anderen Version schon mehrfach im Fernsehen.

Bei dieser Version habe ich daher auch nur zwei Dinge zu kritisieren, die eigentlich eng zusammen gehören: Die Abmischung der Tonspur und die Untertitel.

Der Ton hat einen zu großen Dynamikumfang. Es gibt im Film drei Lautstärkeebenen: Soundeffekte (sehr laut), Dialogsprache (normal laut) und Hintergrundsprache (sehr leise).

Entweder regelt man permanent die Lautstärke nach, oder es fliegt einem wahlweise bei Actionszenen das Trommelfell weg oder man versteht die Dialoge nicht.

Als der Finger am Lautstärkeregler langsam müde wurde, habe ich die Untertitel eingeschaltet um auch die Hintergrundgespräche verstehen zu können.

Dabei fiel mir dann auch auf, dass Tonspur und Untertitel teilweise erheblich voneinander abweichen und diese Abweichungen nicht alleine durch Platzmangel auf dem Bildschirm zu erklären sind. Die Untertitel enthalten vielmehr eine Interpretation des gesagten. Eine Zeit lang war ich mir nicht sicher, ob (neusynchronisierte) Tonspur oder Untertitel näher am Original lagen, ich denke aber, dass die Tonspur richtig und die Untertitel nicht ganz werksgetreu sind.

Mit einer Länge von 208 Minuten ist diese Fassung immerhin noch DVD-Abend-tauglich.


Another Gay Movie ist eine Parodie auf die American Pie-Reihe, nur dass die Hauptakteure diesmal alle schwul oder lesbisch sind.

Ich hatte erst mit einer ziemlich flachen Sexkomödie gerechnet, wurde aber angenehm überrascht. Another Gay Movie ist, genauso wie American Pie, sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Man muss diese Art von Filmen mögen und sich auch auf deren Niveau herablassen können, um den Film genießen zu können.

Die Parallelen sind unverkennbar: Stifler hat eine Entsprechung in Form einer Vollblutlesbe, deren kleine Schwester bereits genauso verdorben ist wie Stiflers kleiner Bruder. Es gibt einen Vater, der seinen Sohn unbedingt offen über Sex aufklären möchte und auch der bei American Pie titelgebende Apfelkuchen findet seine Entsprechung in einem Quiche Lorraine.

Nur ist in Another Gay Movie alles noch eine Spur härter als in der American-Pie Reihe. Regisseur Todd Stephens (u.a. auch Produzent und Drehbuchschreiber von Edge of Seventeen) sagt in einem Interview in der Bonus-Sektion der DVD, dass der Film sowieso keine Jugendfreigabe in den USA bekäme und er daher auch keine Kompromisse eingehen müsse.

Der Film ist in Deutschland ab 16 freigegeben, aber er lässt keine Sex-Praktik aus (Ekelfaktor inklusive) und zeigt dabei auch relativ viel von seinen Darstellern.

Also wer's mag: Zuschlagen. Wer nicht, Finger weg. ;-)

Donnerstag, 22. November 2007

Play Safe - Nie ohne Gummi

Nein, dies ist noch nicht der Beitrag zum Welt-Aids-Tag. Der kommt erst nächste Woche.

Der Titel bezieht sich viel mehr auf meine beiden heute neue erstandenen Wii-Fernbedienungen. Die Fernbedienungen werden nämlich jetzt mit Schutzüberzug verkauft:


Für bereits vorhandene Fernbedienungen kann man die Schutzhüllen kostenlos bei Nintendo nachbestellen. Wieso sich das lohnt, kann man in der Damage-Gallery bewundern. Auf der selben Seite finden sich auch zusätzliche Schutzmaßnahmen für Leute, denen der Nintendo-Airbag nicht reicht.

Bereits gestern kam Wario Ware: Smooth Moves per Post, eine Spielesammlung, die vor allem zur Gruppenunterhaltung gedacht ist. Somit ist mir auch unverständlich, wieso man den Multiplayer-Modus erst als Einzelspieler freispielen muss.

Erster Eindruck: Das Spiel ist hektisch und das schwierigste ist, in der kurzen Zeit zu erkennen, was man eigentlich tun soll. Ansonsten kommt es mir bisher relativ einfach vor, aber es macht sicher auch einen Unterschied, ob man alleine ruhig vor dem Fernseher sitzt oder sich mit mehreren Leuten auf einer Party befindet. Ich denke, ich werde mit fortgeschrittenem Spielstand noch mal eine kleine Kritik schreiben.

Ansonsten habe ich mir auch noch ein paar neue DVDs gekauft, aber auch dazu erst später mehr. Ich werde jetzt erstmal die neuen Fernbedienungen testen und einweihen.

PS: Mein Verkäuferschnuggel hat eine neue Frisur.

Sonntag, 18. November 2007

Wii loves to entertain you

Uff, war das wieder eine Woche. Ich brauche Urlaub! Und 'nen Schnuggel!

Murphy hat mal wieder zugeschlagen und es ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte.

Mittwoch war wieder Schwimmen. Diesmal wollten wir uns etwas eher treffen um danach noch einen Film zu gucken. Meine Begleitung kündigte schon per SMS an, dass es etwas später werden würde, somit haben wir den Termin etwas nach hinten verschoben. Während ich im Bad vor der Kasse gewartet habe, bin ich noch mal kurz auf den Locus gegangen. Obwohl das keine 5 Minuten gedauert hat, kam in der Zeit meine Begleitung, dachte, ich wäre schon reingegangen und ist ebenfalls reingegangen. Somit habe ich weiter vor der Kasse gewartet, denn die Verspätung war ja angekündigt. Auch auf meine SMS kam keine Antwort, was ich mir aber auch damit erklärt habe, dass man im Meeting nicht sofort antworten kann.

Als ich gerade gehen wollte, habe ich dann per Zufall noch sein Auto auf dem Parkplatz gesehen und bin dann auch noch schnell ins Schwimmbad reingegangen, aber für mehr als ein paar Bahnen hat die Zeit nicht gereicht und der Film ist auch ausgefallen weil er noch einen anderen Termin hatte.

Dumm gelaufen.

Gestern war eine Mischung aus DVD-Abend und Wohnungseinweihungsparty bei mir zu Hause. Wer nun beleidigt ist, dass er nicht eingeladen war: Ich wurde selbst erst kurz vorher mit der Planung konfrontiert und war ziemlich sauer, weil nichts mit mir abgesprochen war (auf die genauen Details gehe ich an dieser Stelle mal nicht weiter ein) und ich gestern (Samstag) den kompletten Tag arbeiten musste, somit auch keine Zeit für Vorbereitungen hatte.

Wie heißt es so schön: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.

Ich hab die ganze Aktion erstmal gecancelt, nachdem sich der Cheforganisator entschuldigt hatte, dann aber doch mein ok gegeben.

Unterm Strich war's auch ein sehr netter Abend, auch wenn ein Gast etwas aus der Rolle gefallen ist. Auch wenn ich seine Aktion schon ziemlich dreist fand, schiebe ich es mal auf jugendlichen Übermut und bin bereit, ihm eine zweite Chance zu geben.

Und meine These, dass die Wii vor allem als Party-Konsole taugt, hat sich voll bestätigt: So schlicht die Grafik und die sonstigen Fähigkeiten auch sind, sie übt eine magische Anziehungskraft auf die Leute aus, das ist echt ein Phänomen. Jemand, der sonst nach dem ersten Film schon völlig müde und kaputt ist, wollte nachts um zwei noch auf den Tennisplatz und jemand anders, der seit Jahren immer sagt, er bräuchte keinen Fernseher, will sich nun auch eine Konsole nebst TV kaufen. Die Jungs gehen ab wie Schmidts Katze (und das alles ohne Alkohol), vielleicht sollte ich dieses Potential in Zukunft etwas aktiver nutzen und häufiger mal eine Runde mit Gästen spielen?

Nächste Woche muss ich nun erstmal mein Sofa flicken. Eine Naht war dem Gewicht von vier Personen offenbar nicht gewachsen und ist auf einer Länge von 8cm aufgerissen. Da muss nun schnell was gemacht werden, denn das sieht nicht nur dämlich aus, der Riss wird vermutlich auch immer größer wenn er nicht genäht wird.

Ich werde mich nun erstmal hinlegen und etwas in die ferne sehen... ich bin auch ziemlich geschafft und bekomme langsam leichte Kopfschmerzen...

Mittwoch, 14. November 2007

Äch bin wieder da!

Jetzt habe ich im letzten Post extra diverse Links nachgereicht und hab dennoch wieder die Hälfte vergessen. :-(
Aber da die letzten Einträge schon extrem politiklastig waren, verkneife ich mir das an dieser Stelle mal und streue den Rest bei Zeiten irgendwo ein.

Nachdem ich nach der Arbeit noch Einkaufen und bei meinen Eltern war, habe ich es mir gerade mal wieder ein wenig vor meiner Wii bequem gemacht. Die Konsole enthält auch eine Funktion, mit der man sich eine virtuelle Spielfigur, den sogenannten Mii, designen und mit anderen Spielern tauschen kann.

Die Wikipedia weiß über die Benutzerschnittstelle zu berichten:
Das Hauptmenü (Wii-Menü) organisiert die Dienste der Wii-Konsole in Form von „Kanälen“ (engl. channels).

Die Ähnlichkeit zu herkömmlichen TV-Kanälen ist beabsichtigt, um bei neuen Zielgruppen jenseits der üblichen Videospieler die Hemmschwelle bezüglich der Nutzung der Konsole herabzusetzen, indem diesen Nutzern eine vertraute Umgebung angeboten wird. Zu diesem Konzept gehört auch, dass das Haupteingabegerät, die Wii-Fernbedienung (engl.: Wiimote), bewusst ähnlich einer vertrauten TV Fernbedienung gestaltet ist. Mit den – und + Knöpfen der Wii-Fernbedienung kann man bequem zwischen den Kanälen umschalten. (Quelle)

Nach der Schreibtisch-Metapher nun also die Fernsehkanal-Metapher als Bedienkonzept. Eigentlich kommt beides auf's Selbe raus, wer über die Intentionen der Entwickler nicht tiefer nachdenkt, kann das Hauptmenü der Wii auch mit Fug und Recht als eben solches, nämlich als ein übliches Hauptmenü, titulieren.

Zumindest bis vor ein paar Tagen. Seit kurzem gibt es nämlich einen neuen Kanal, den "Mii Wettbewerbskanal". Damit haben Wii und Fernseher nicht nur Kanäle und Fernbedienung gemeinsam, sondern auch die Casting-Shows. Quasi "Deutschland sucht den Super-Mii", nur dass der Wettbewerb international ist.

Wenn man sich die verschiedenen, von anderen Usern hochgeladenen Miis so ansieht, braucht man auch im Zufallsmodus nicht lange suchen, bis man vertraute Gesichter entdeckt.

Überproportional oft sieht man dabei dieses hier:


Klickt man auf "Freunde rufen", so sieht man auch die Gründe für die Deja-Vus im Zufallsbeutel:

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(Auf die Bilder klicken zum Zoomen)

Unnötig zu erwähnen, dass sich auch Osama nicht lumpen lässt und mit von der Partie ist.

Galt Nintendo bisher in Bezug auf die Familienfreundlichkeit als das Disney der Spielenkonsolen, so scheint die Wii langsam ihre Unschuld zu verlieren und man darf gespannt sein, wann Nintendo Gegenmaßnahmen ergreift.

Ich muss jetzt erstmal ins Bett und übergebe das Wort daher an Walter Moers, bei dem ich auch die Überschrift geborgt habe:


Gute Nacht!

Montag, 12. November 2007

"Das kriminalistische Äquivalent zur Eigenurin-Therapie"

Nicht nur weil in Impis Blog gerade ziemlich ambitioniert über die Vorratsdatenspeicherung diskutiert wird, möchte ich noch mal ein paar Sachen zu meinem letzten Blogeintrag nachschieben.

Beim Lesen meiner RSS-Feeds sind mir insbesondere noch ein paar sehr lesenswerte Postings von Hanno Zulla aufgefallen, in denen er die Zusammenhänge -wie so oft- mal wieder ausgezeichnet auf den Punkt bringt:

Sein Beitrag "10 bis 20 Fälle" sammelt verschiedene Politiker-Statements zur Online-Durchsuchung aus denen deutlich wird, dass die Online-Durchsuchung offenbar als universelle Lösung für jedes denkbare Problem gesehen wird.

Zitat:
"Sehr hohe Hürden? Extreme Ausnahmefälle? Weniger als 20 Fälle im Jahr?

Der obige Katalog von Zitaten klingt eher so, als wäre die Online-Durchsuchung ein zertifiziertes Allzweckmittel gegen alles Böse dieser Welt - passt überall, hilft immer, quasi das kriminalistische Äquivalent zur Eigenurin-Therapie."

"Statistik ist nicht einfach" rechnet vor, dass der dramatische Anstieg der Kinderpornografie so dramatisch offenbar gar nicht ist, wenn man die Entwicklung des Internets berücksichtigt.

In "Speichellecker" beschäftigt er sich mit einem Artikel von Steffen Straubinger aus der Jungen Union. (Siehe dazu auch die Kommentare in einem anderen Blog.) Offenbar ist nicht nur manchen Kritikern der Vorratsdatenspeicherung mangelnde Sachkunde vorzuwerfen sondern auch ihren Befürwortern.

Last but not least geht es im Beitrag "Das Grauen, das süße Grauen" noch einmal um das (inzwischen etwas in den Hintergrund getretene) Thema Killerspiele und wie noch in den 80ern die Horrorfilme den Untergang des Abendlandes einläuten sollten. Süßer Teddy übrigens!

Zur Frage, ob die Vorratsdatenspeicherung überhaupt etwas bringt, weiß der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Antwort:
"Kronzeuge der Vorwürfe ist ausgerechnet eine Studie des Bundeskriminalamts, nach der die Vorratsdatenspeicherung die durchschnittliche Aufklärungsquote "von derzeit 55 % im besten Fall auf 55,006 %" erhöhen kann. In Irland und in einigen anderen Staaten, in denen es bereits eine Vorratsdatenspeicherung gibt, hatte sie keinen merkbaren Einfluss auf die Kriminalitätsrate. Aus diesen und aus anderen Gründen sei nicht zu erwarten, betonen die Organisationen, dass damit weniger Verbrechen geschehen würden und die Sicherheit der Bevölkerung gestärkt würde." (Quelle)

Bringt's das also? Oder geht es vielleicht eh um etwas ganz anderes?

Der Computer Club 2 berichtete Anfang des Jahre über ein wenig bekanntes Feature von Mobiltelefonen (ab ca. Minute 14 im Audiostream), sich ferngesteuert via Funk einschalten zu lassen und ohne Anzeige im Display wie ein Babyphon Geräusche aus der Umgebung abhören zu können. Die einzige Abhilfe ist das Entfernen des Akkus. Wer braucht da noch Verbindungsdaten?

Dabei sind wir laut Wolfgang Schäuble doch "eines der sichersten Länder der Welt" ?

Ich bin verwirrt.

Samstag, 10. November 2007

Sackgassen

Nach meinem kurzen Ausflug in den morass of morale -1 melde ich mich hier wieder auf dem Pfad der Tugend zurück und muss entsetzt feststellen, dass während meiner Abwesenheit an anderer Stelle noch weit mehr rumgeferkelt wurde: Der Bundestag hat das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung und TK-Überwachung verschiedet und damit eine Sauerei sondergleichen im deutschen Staat angerichtet.



Aber noch ist nicht alles verloren, so habe ich mit Freude vernommen, dass es auch Richter gibt, die die tieferen Zusammenhänge des Internets durchblicken und in ihren Einschätzungen und Urteilen berücksichtigen. So meldete das Kieler Landgericht erhebliche Bedenken bei der Sperrung von Pornoseiten durch Internetzugangsprovider an. Konkret geht es um den selben Fall, der auch zur Websperre bei Arcor führte, nur diesmal ist ein anderer Provider betroffen. Das Urteil soll am 23. November verkündet werden und ich hoffe, dass in Folge dessen auch die Sperre bei Arcor rückgängig gemacht wird.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Internetprovider als reinen Zugangsanbieter ohne Einflussmöglichkeit auf die bereitgestellten Inhalte nicht in der Verantwortung sehe, ist mir ist nicht so ganz klar, wieso eine Sperrverfügung für jeden Internetprovider einzeln und jeweils vor einem anderen Gericht ausgefochten werden muss. Es gibt nur ein Internet und der Grundsatz der Gleichbehandlung sollte für alle Internetprovider die gleichen Bedingungen schaffen. Wenn Kunden von Arcor zu einem Provider wechseln, der die fraglichen Websites nicht sperrt, ist das ein klarer Wettbewerbsnachteil, denn Arcor hat keine Wahl als einer gerichtlichen Verfügung erstmal Folge zu leisten und dann Rechtsmittel einzulegen.

Aber eigentlich liegt das Problem sowieso woanders: Nicht die Provider, sondern die Betreiber der Websites, sind in die Pflicht zu nehmen, den Jugendschutz auf ihren Portalen sicherzustellen. Dafür muss es freilich internationale Regelungen geben, denn einen ausländischen Seitenbetreiber wird das deutsche Jugendschutzgesetz wenig kümmern. Und das ist sogar gut so, denn wenn jeder Seitenbetreiber jedes nationale Gesetz jedes Landes beachten würde, gäbe es nur noch Widersprüche, jedoch kein Internet mehr. Man stelle sich nur mal vor, tagesschau.de sei der chinesischen Zensurgesetzgebung unterworfen...

Es gibt also nur einen Ausweg: Die Politik muss sich um einen internationalen Konsens bemühen. Nur wenn alle am gleichen Strang ziehen, können die sozialen Probleme, die ein globales Datennetz verursacht, gelöst werden. Technische Sperren waren noch nie eine Lösung für zwischenmenschliche Probleme.


"Harry Potter und der Orden des Phönix" scheint sich auch als Sackegasse ohne Wendemöglichkeit zu entpuppen. Ich komme bei dem Spiel einfach nicht weiter und nach Konsultation einer Komplettlösung im Internet habe ich den Eindruck, dass ich in dem Spiel noch einen weiteren Bug gefunden habe: Fragt man Ron und Hermine um Rat, so verweisen sie auf Personen, die in der Karte nicht auswählbar sind. Da hilft dann wohl nur das Laden eines älteren Spielstandes, aber dann müsste ich auch die blöde Portrait-Suche nochmal machen.

Ach ja, und das iPhone ist nun auch in Deutschland gestartet. Hat's irgendwer bemerkt? Der große Hype scheint ausgeblieben zu sein.

Mittwoch, 7. November 2007

Sexsüchtig

Falls es doch keinen versteckten Therapie-Raum gibt, möchte ich meinen Freunden von den Anonymen Sexsüchtigen(tm) an dieser Stelle mal mein Sofa als virtuelle Therapie-Couch anbieten:

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Dies bedeutet allerdings nicht, dass ich zu dieser Gruppe dazugehöre. Im Gegenteil, bisher hat mir mein Testergebnis die Zugehörigkeit zu diesem erlauchten Kreise verweigert. Ich bin wohl zu brav oder kann mich an die nächtlichen Orgien zumindest nicht mehr erinnern?

Aber ich gelobe Besserung und habe mir als ersten Schritt die anwesenden Schnuggel beim Schwimmen extra genau angesehen. Die Schnuckelquote war mal wieder allererste Sahne. Es lohnt sich auf jeden Fall, etwas früher da zu sein, allerdings habe ich meinen Umkleideschrank diesmal leider strategisch ungünstig gewählt.

Trotz meiner angehenden Verwandlung zum wilden Partyluder habe ich aber doch etwas gestaunt, als ich in einem der kostenlosen Anzeigeblätter auch einen Prospekt von einem Sexshop fand, der mir u.a. Straps-Kleider, wasserdichte Massagestäbe aus gerilltem Gleitmaterial und stimulierende Silikon-Ringe für Ihn in der Farbe Lila offerieren wollte. (Da ärgert man sich erst mit dem Jugendschutz rum und dann sowas...)

Davon abgesehen, dass Straps-Kleider für männliche Luder erst nach Durcharbeitung des dritten Bandes des Vatsyayana Kamasutra (welches im Original übrigens auch schwule Praktiken enthält, die allerdings in der ersten englischen Ausgabe irgendwie "vergessen" wurden) en vogue ist, lassen mich die etwas zu günstigen Preise doch eher die Nase rümpfen bzw. prophylaktisch zuhalten.

Aber genug für heute, meine nächste Lektion in Luderlogie wartet.

Dienstag, 6. November 2007

Chat-Hymne

Als Ergänzung zum letzten Eintrag nun auch die offizielle Chat-Hyme:

Ladytron - Seventeen

Der Text passt wie die Faust auf's Auge. Da das Video aber vermutlich copyrightgeschützt ist, verlinke ich mal nicht auf eine YouTube-Instanz (auch wenn Ladytron auf Myspace selbst einen YouTube Embedded-Player benutzt) und verweise nur auf die offizielle Medienseite, auf der sich ebenfalls Links zu einem Ausschnit aus dem Musikvideo finden.

Vergessene Erfindungen der Menschheitsgeschichte: Der Terminkalender

Irgendwie wird meine Frustration im Moment nicht besser. Der Versuch, sie von jemandem aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis einfach wegknuddeln zu lassen, ist jedenfalls bisher an Terminproblemen gescheitert.

Ich sollte mein Adressbuch (inkl. ICQ-, MSN-, Skype- und sonstigen Kontaktlisten) mal wieder einer Inventur und Aufräumaktion unterziehen, die Zahl der Karteileichen steigt schon wieder an.

Neben den klassischen Inaktivitäts-Leichen, wären z.B. folgende Löschkriterien denkbar:
  • Immer nur kurze Antworten, die noch nicht einmal zur Frage passen.

  • Gar keine Antwort auf simple Fragen wie "Hast Du Lust schwimmen zu gehen?". Für ein "Kann ich grad nicht sagen, sag ich Dir später!" sollte die Zeit immer reichen.

  • Leute, die so verplant sind, dass sie trotz (vorgeblich) gutem Willens für ein Treffen einfach keine Zeit finden.

  • Leute, die keine 5-Minuten im Voraus planen und daher selbst 10 Minuten vor einem Treffen noch nicht definitiv sagen können, ob sie Zeit haben.

  • Extreme Unpünktlichkeit oder gar-nicht-kommen ohne Absage. Auch für eine SMS sollte die Zeit und Höflichkeit immer reichen.
Das Problem ist allerdings, dass das Adressbuch vermutlich leer wäre, wenn ich all diese Punkte zu Grunde legen würde. :-|

Ich hasse es, wenn Leute ständig irgendwelche Ausreden vorschieben und um den heißen Brei reden, anstatt ehrlich zu sagen, dass sie zu einer Sache gerade oder generell keine Lust haben.

Dies ist allerdings gar nicht mal bei allen der Fall (das erlebe ich auch bei Leuten, die ich schon länger kenne), sondern es gibt auch einen zunehmenden Anteil derer, die offenbar einfach nur in den Tag hineinplanen und unfähig zu jeglicher Art von Zeitmanagement sind.

Ist es die Angst vor dem allein- und sich selbst überlassen-sein, wenn sich jemand so mit Terminen vollschaufelt, dass er/sie keine freie Minute mehr hat und jede Flexibilität im Keim erstickt wird?

Und ist es die Angst, etwas verpassen zu können, wenn er/sie sich nicht auf eine konkrete Zeit festlegen mag?

Im Film "latter days" heißt es dazu sinngemäß: 'In LA schaut jeder beim Tanzen zur Tür, in der Erwartung, dass noch jemand besseres hereinkommt.'

Samstag, 3. November 2007

Porn to be wild

Mein ClipInc zickt schon wieder. Seit drei Tagen läuft der Download der Schnittmarken für einen Sender nur noch äußerst zögerlich und setzt immer öfters sogar komplett aus. Ärgerlich, das Programm fing schon richtig an mir zu gefallen.

Vorletzten Monat hatte ich mich über Zensur bei Arcor aufgeregt. Nachdem die Zensurbestrebungen ein paar Tage später wieder aufgehoben waren, sind sie nun wieder aktiv.

Diesmal allerdings nicht aus freiwilligem Übereifer, sondern weil sie vom Landgericht Frankfurt am Main dazu verdonnert wurden. Umgesetzt wurde die Sperre diesmal nicht durch eine Sperrung der IP-Adresse sondern durch Umbiegen des DNS-Eintrags. Anfragen nach
YouP**n werden auf localhost umgebogen.

Auch wenn ich mir statt dessen lieber eine Umleitung auf eine Seite, die die Gründe für die Sperrung erklärt, gewünscht hätte, so entbehrt die Umleitung auf das eigene Loopback-Interface in diesem Fall nicht einer gewissen Komik.

Technisch versierte Jugendliche werden jedenfalls aller Voraussicht nicht lange brauchen um eine befriedigende Verbindung über alternative Kanäle wiederherzustellen. (Und Fritchen Doof wechselt einfach zu einer nicht gesperrten Seite.)

Und die Moral von der Geschicht': Zensieren bringt es nicht!

Vielleicht sollten die Provider in Zukunft einen Familien- und einen Vollzugang anbieten. In der Familienvariante können sie dann meinetwegen sperren was sie wollen, der volljährige Kunde hat die freie Wahl.

Der Triebstau ist allerdings nicht das einzige Verkehrshindernis im Internet. Fern von weiteren schlüpfrigen Mehrdeutigkeiten kann selbst das Googlen nach den falschen Begriffen mitunter ungeahnte Nebenwirkungen haben. Womit ich noch mal auf den letzten Blogeintrag eingehen möchte: In dem Polylux-Video geht es, wie ein Leser auch schon richtig erkannt hat, nicht direkt um Onlinedurchsuchungen.

Aber es zeigt genauso wie der Artikel zum G8-Gipfel, wie leicht sich Anschuldigungen konstruieren lassen, wenn man nur lange genug sucht. Quis custodiet ipsos custodes?

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch mal bei Impi für die Werbung und das Lob in seinem Blog revanchieren. Aus Zeitmangel bin ich die letzten Tage kaum dazu gekommen, die RSS-Feeds in meinem Feedreader abzugrasen. Was seinen Blog angeht habe ich das vorhin nachgeholt und es ist schon frappierend, welche thematischen Parallelen sich dabei aufgetan haben. Das Kompliment kann ich auf jeden Fall zurückgeben.

Donnerstag, 1. November 2007

Das kleine Schimpfwort-ABC

Das kleine Schimpfwort-ABC ist ganz lustig zu lesen und heitert mich etwas auf.

Irgendwie bin ich momentan etwas gefrustet. Eine Mischung aus akuter Unterknuddelung in Verbindung mit Stress und der momentanen Wetterlage vereint in einem Kreislauf mit positiver Rückkopplung. Vielleicht sind's auch schon die ersten Vorwehen der alljährlichen Weihnachtsdepression?

Immerhin scheint mein Wasserhahn erstmal wieder zu laufen (bzw. im geschlossenen Zustand eben nicht mehr zu laufen). Mein Vermieter war hier und hat den Hahn einmal komplett auseinandergebaut, den Kalk rausgepult und alles gereinigt. Offenbar klemmte ein dicker Kalkkrümel im Schließmuskelechanismus. Somit ist wohl damit zu rechnen, dass die anderen Wasserhähne über kurz oder lang ähnliche Symtome zeigen werden.

Gestern kam noch eine Mail von einer Werbeagentur, die zwei meiner Fotos aus meinem Webalbum kaufen möchte. Sieht soweit echt aus, allerdings bin ich noch nicht restlos überzeugt, dass es sich dabei nicht doch um ein Fake handelt. Ich hab jetzt mal jemanden gefragt, der sich mit sowas auskennt und warte ab, ob die sich noch mal melden.

Sollte tatsächlich ein konkretes Angebot in meinem Postfach eintrudeln, würde ich ihnen die Fotos wohl für eine Spende an die Aidshilfe o.ä. überlassen. Die hat das Geld bitter nötig, HIV ist wieder auf dem Vormarsch.