Montag, 30. März 2009

Re: Ist jeder Schwule schwul?

Gerade lese ich bei Impi einen Blogeintrag mit dem Thema "Ist jeder Schwule schwul?" und ich muss sagen, dass ich mich darüber doch ein wenig wundere, um nicht zu sagen ärgere.

Da ich in dem Eintrag auch noch falsch zitiert werde, möchte ich an dieser Stelle mal eine Stellungnahme bzw. Richtigstellung schreiben:

"Die Profile dort sind sehr unterschiedlich und es wäre albern, jetzt irgendwelche grundsätzlichen Aussagen zu treffen. Was mich aber tief getroffen hat waren Profile von oft älteren Herren, die in Lederanzügen posierten und wo im ganzen Profil ein tiefer Ausdruck von Einsamkeit durchdrang."
Es mag durchaus sein, dass diese Menschen einsam sind. Wenn man mal ehrlich ist, sind doch die meisten Menschen in der heutigen Zeit auf die eine oder andere Art einsam. Aber das hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun.

In dem geschilderten Fall kommen mehrere "schockierende" Aspekte zusammen, die man nicht in einen Topf werfen sollte:

Erstens geht es um einen alten Mann. 'Alte Menschen und Sexualität' ist generell ein schwieriges Thema und vielen alten Leuten wird von der jüngeren Generation kaum eine eigene Sexualität zugestanden. Nach den heutigen Normen sollen alte Menschen die lieben, verständnisvollen Großeltern sein, deren Erfüllung ausschließlich darin besteht, Briefmarken zu sammeln und mit ihren Enkeln zu spielen.

Zweitens: Der Mann ist ein Anhänger der SM-Lederszene, welche immer noch sehr kritisch beäugt wird. Wer mit SM noch nie in Berührung gekommen ist, mag im ersten Moment einen Schreck bekommen. Ich stecke in der SM-Szene auch nicht so tief drin, aber ich kann dennoch sagen, dass das alles nicht so schlimm ist, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Auch die Gründe dafür sind bei näherer Betrachtung durchaus nachvollziehbar.

SM ist im Übrigen auch keine schwule Erfindung, diese Spielart wird ebenso in heterosexuellen Kreisen praktiziert. Und auch da ist der Skandal groß, wenn Details in die Öffentlichkeit dringen, wie man z.B. im Skandal um FIA-Präsident Mosley sehen konnte (was an den Nazigeschichten dran war, vermag ich nicht zu beurteilen).

Dass Schwule mit ihrer Sexualität offener umgehen als die meisten Heteros, ist wohl unstrittig. Irgend eine böse Zunge hat mal gesagt, dass Schwule so seien wie Heteros gerne wären, wäre da nicht der "Bremsklotz Frau". Das ist natürlich überspitzt formuliert, aber im Kern denke ich schon zutreffend.

Wenn Impi mit dem Thema noch keine Berührungspunkte hatte, kann ich schon verstehen, wenn ihn der Anblick so vieler Tabus auf einmal schockiert. Eins muss jedoch klar gesagt werden: GayRomeo ist ein Chat für volljährige schwule Männer. Kinder und Jugendliche haben dort keinen Zutritt und es gibt dort Foren zu wirklich jedem Thema, Von allen möglichen Fernsehserien über diverse Hobbys (z.B. auch Geocaching oder Amateurfunk) über philosophische Themen bis hin zu Hardcore-Sex deckt die Plattform so ziemlich die gesamte Bandbreite menschlichen Lebens ab.

Drittens: Der Mann ist schwul. Das ist aber in meinen Augen der unwichtigste Aspekt, denn in der Einsamkeit sind alle Menschen gleich.

"Mir stellte sich da zwangsläufig die Frage, ob Homosexualität nicht auch eine Art „Ausweichen“ sein kann, wenn man(n) von der heterosexuellen Liebe überfordert oder enttäuscht ist?"
Dieser Absatz ist - vorsichtig ausgedrückt - ziemlicher Schwachsinn. Ich habe ziemlich tiefen Einblick sowohl in heterosexuelle als auch in schwule Beziehungen und deren Sexleben, somit kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass es keine heterosexuelle oder schwule Liebe gibt. Es gibt einfach nur Liebe, und die ist in allen Fällen ziemlich gleich, egal ob man auf blond oder braun, Männer oder Frauen steht. In allen Fällen ist die Liebe mit den gleichen Problemen, Chancen und Freuden verbunden.

Die Frage nach einer schwulen Beziehung als "Easy Mode" einer heterosexuellen Beziehung offenbart in meinen Augen ein großes Unverständnis der Zusammenhänge, denn es impliziert eine Wahlmöglichkeit, die es nicht gibt. Es mag für Schwule einfacher sein, Sex zu finden als für einen Hetero. Aber jemandem, der von Männern nicht erregt wird, hilft das auch nicht weiter.

Sex ist zudem keine Liebe. Wer mehr als reine Triebbefriedigung sucht, hat es als Schwuler auch nicht einfacher als ein Hetero.

Schwerer möglicherweise schon, aber nicht, weil Schwule nicht so "liebesfähig" sind, sondern weil die "Schwulenkonzentration" niedriger ist. Wenn nur rund 5-10% der Bevölkerung überhaupt als potentielle Partner in Frage kommen (so hoch liegt der geschätzte durchschnittliche Anteil Schwuler an der (männlichen) Gesamtbevölkerung), macht das die Sache schon rein statistisch nicht gerade einfacher. In diesem 5-10%-Fenster spielt sich dann genau das selbe Schauspiel ab, das man auch im Heterolager findet.

Nebenbei bemerkt ist ein schwuler Lebensweg immer noch mit gesellschaftlichen Problemen verbunden und ein Coming-Out (sowohl das innere, als auch das äußere) kostet immer noch eine Menge Kraft. Wer eine schwule Beziehung führt, geht also wohl kaum den Weg des geringsten Widerstandes.

"Im schwulen Milieu geht das Anbandeln ja oft unkomplizierter von statten, herrscht sozusagen keine Etikette und das Balzritual ist leichter und öfter auf Sex ausgerichtet."
Männer interessieren sich nun mal besonders für Sex, das gilt auch für Heteros. Guck Dir doch mal Filme wie American Pie an. Oder hör Dir Porno-Rap an. Da dreht sich auch alles nur um Sex, am besten mit mehreren Mädels gleichzeitig.

Die Gay-Szene hat sich lediglich das Konzept der Freien Liebe erhalten. Das gab's auch in Heterokreisen schon, wurde jedoch von religiösen Eiferern wieder zurückgedrängt.

"Und auch wenn im schwulen Netz viele „Faker“ ihr Unwesen treiben, wie Lars derzeit in seinem Blog betont"
Das habe ich so nie gesagt! Ich sprach vom Internet allgemein. Ich sehe das auch nicht als schwules Problem an. Es ist ein allgemeines gesellschaftliches Problem, dass die scheinbare Anonymität im Netz die Nutzer zu allerlei Blödsinn verleitet. In heterosexuellen Chats gibt es auch genügend Leute, die sich für jemand anders ausgeben und z.B. einen Klassenkameraden verarschen, in dem sie sich als Frau ausgeben und mit ihm flirten, um das Chatlog dann weiterzuverteilen. Guck mal bei Heise, was da alles über Mobbing bei SchülerVZ und MySpace steht.

Einen Unterschied gibt es jedoch zwischen schwulen und heterosexuellen Chatplattformen: Die Schwulen sind deutlich besser organisiert. GayRomeo ist so was wie der Quasi-Standard, weshalb die Seite auch "schwules Einwohnermeldeamt" oder "die blauen Seiten" (in Anlehnung an die gelben Seiten) genannt wird. Im Heterobereich gibt es mehr unabhängige Seiten, was angesichts der Anzahl der Chatter auch nicht wirklich verwunderlich ist. Selbst GayRomeo hat immer wieder Ausfälle weil die Server dem Ansturm einfach nicht gewachsen sind.

(Gay-)Parship ist übrigens tatsächlich ein wenig "elitärer". Dort hat mich bisher noch keiner nach schnellem Sex gefragt, statt dessen habe ich mit so vielen Doktoranden gechattet wie schon lange nicht mehr. (Das heißt nicht, dass auf der Plattform nur Doktoren registriert sind, aber das System hat offenbar richtig erkannt, dass ich eher jemanden mit etwas mehr in der Birne suche. Einen Doktortitel setzte ich aber natürlich nicht voraus. Aber das nur am Rande, das Thema bekommt wahrscheinlich noch mal einen eigenen Blogeintrag.)

"ich stelle einfach mal unwissend die Behauptung auf: Es gibt nicht wenige Schwule, die statt Verantwortung nur den schnellen Sex suchen. Damit mag ich mich irren, damit will ich niemanden verurteilen, damit will ich im Grunde auch gar nicht über Schwule schreiben."
Warum? Weil nicht alle eine Familie gründen und Kinder zeugen? Auch diese schwulen Paare gibt es. Und auch bei Heteropaaren sind die Zahlen eher rückläufig.

Ich denke nicht, dass Schwule vor der Verantwortung weglaufen wollen, sondern dass die Menschen von Heute generell mit dem Stress und den Anforderungen der modernen Arbeitswelt überfordert sind und die zunehmende Forderung nach ständiger Flexibilität in allen Lebensbereichen hier ihren Tribut fordert.

"Zwei Dinge sind es, die mir daran am Herzen liegen. Zum einen – und dafür benötigt es kaum mehr Empathie als die eines Bauzaunes, fühle ich selber mich durch die sublimen Normen überfordert, die ich einhalten muss, um das zu bekommen, was ich zum Überleben brauche: Wärme."
Klingt, als wenn der Neid die Feder geführt hat. Ich nehme es mal als Kompliment.

Ich glaube aber wie gesagt nicht, dass es Schwule diesbezüglich einfacher haben. Schnelle Triebbefriedigung ist das eine, aber Wärme und Geborgenheit etwas ganz anderes. Ein Wechsel des Ufers (sofern es denn ginge) würde Deine Probleme also sehr wahrscheinlich nicht lösen.

"Zum anderen aber geht es mir auch um den bewussten Tabubruch. Es ist doch absurd, das hierzulande jeder jeden am liebsten wegen jeder kleinen Krise zum Psychologen schicken möchte, bei sexuellen Normabweichungen aber sofort überschwänglich betont wird, das doch alles erlaubt sei, was den Beteiligten Spaß macht."
Ist dem so? Ist mir bisher nicht aufgefallen.

"Aber – ist es nicht genau dieses „nicht mehr hinterfragen“-wollen und dürfen, das den Weg ebnet für Intoleranz und Hass, das Tür und Tor für religiöse Spinner öffnet, die Schwule neuerdings von ihrer Krankheit heilen wollen?"
Man darf alles hinterfragen und ich bin ganz allgemein ein Gegner von Tabus und ein Befürworter von offenen Gesprächen. Es gibt meiner Ansicht nach nichts gefährlicheres als Halbwissen. Der Halbwissende glaubt etwas zu wissen, obwohl er in Wirklichkeit keine Ahnung hat und das verleitet ihn zu Schlussfolgerungen, die auf den ersten Blick logisch klingen und daher auch andere Halbwissende überzeugen, bei näherer Betrachtung jedoch falsch sind. Ich denke, gerade der Islam hat damit sehr stark zu kämpfen. Aber dieses Schema findet man eigentlich überall.

Was mich an Deinem Blogeintrag aufregt ist, dass Du Dich mehrere Stunden in einen schwulen Chat einloggst und die gesammelten Eindrücke nutzt, um in einem Blogeintrag halbgare Thesen vom Stapel zu lassen.

Ich habe nichts dagegen, wenn Du mal in die schwule Welt reinguckst. Ganz im Gegenteil, ich finde es gut und wichtig, auch mal über den eigenen Tellerrand zu gucken. Aber nicht zuletzt, weil Du ein Kennenlern-Treffen mit mir wiederholt abgelehnt hast, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du an einem tieferen Verständnis meiner und der schwulen Lebensweise im Allgemeinen gar nicht ernsthaft interessiert bist. Wenn Du schon mehrere Stunden in einem schwulen Chat verbracht hast, hättest Du zumindest die Chance nutzen können, ein paar der anderen Chatter zu interviewen und vielleicht dadurch zu einem tieferen Verständnis der schwulen Kultur zu kommen.

Nach diesem Blogeintrag und Deinen Kommentaren zum Parship-Eintrag denke ich erst recht, dass wir uns mal treffen sollten. Wenn ein Heteromann sich nicht mit mir auf eine Cola zu einem unverbindlichen Kennenlernen treffen mag, weil er Angst hat, damit emotional nicht klarzukommen und dieser Mann kurze kurze Zeit später mehrere Stunden in einem schwulen Chat verbringt, dann mache ich mir absolut keine Sorgen, dass wir uns bei dem Treffen nichts zu erzählen hätten...

An dieser Stelle ist aber wohl der Punkt gekommen, an dem diese Diskussion nicht mehr in einem öffentlichen Blog geführt werden sollte. Wenn Du ein Interesse an einer offenen Diskussion hast, kannst Du Dich ja per Email bei mir melden.

Sonntag, 29. März 2009

101 Dinge

Beim Ausfüllen meines Parship-Profils kam auch die Frage "Ich reagiere allergisch auf ...", die ich mit "Intoleranz, Populismus und übertriebene Irrationalität (z.B. religiöser Fundamentalismus)." beantwortet habe. Gemeint ist damit zum Beispiel BKA-Präsident Jörg Ziercke, der es offenbar besser weiß als seine erfahrenen Kollegen aus Schweden und vehement eine Internetzensur als Heilmittel gegen Kinderpornos fordert.

Das ist meinen Augen der selbe kurzsichtige Populismus, der auch nach jedem Amoklauf in der "Killerspiel"-Debatte aufgekocht wird.

Eine ähnliche Thematik scheint auch der Film "Ben X" aufzugreifen, zu dem ich vorhin eine Kritik in einem anderen Blog las. Klingt auf jeden Fall interessant und ich habe den Film mal auf meinen Merkzettel gesetzt.

Apropos Merkzettel: Vor einem halben Jahr hatte ich über das Buch "101 Dinge, die man getan haben sollte, bevor das Leben vorbei ist" berichtet. Mittlerweile habe ich das Buch gelesen und mir zu jeder darin beschriebenen Aufgabe eine Notiz gemacht, was ich davon halte:


Wie man im Diagramm sieht, bin ich nur für einen kleinen Bruchteil der Aufgaben zu begeistern. Vieles ist einfach nur blöd oder der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Spaßfaktor.

Ein paar der Anekdoten und (eher nutzlosen) Fakten sind aber ganz interessant: So soll es in Japan in einigen Büros Puppen mit den Gesichtern der Vorgesetzten geben, an denen die Mitarbeiter ihren Frust abreagieren können. (Vielleicht wäre das auch mal ein Modell für deutsche Schulen, wenn man den Jugendlichen schon ihre Ego-Shooter madig macht...)

Außerdem lernt der Leser, was unter einer Dishabiliophobie zu verstehen ist.

Das Fazit fällt damit eher ernüchternd aus: Das Buch ist teilweise echt genial und mit einer Menge Humor geschrieben, aber insgesamt fällt der Inhalt einfach zu dürftig aus. Mit etwas mehr Ausführlichkeit und Tiefgang wäre das Buch um Klassen besser.

Parship, ein Praxistest (Teil 1)

Heute ist mein bestellter Pulsmesser angekommen und ich habe ihn gleich einem 45-minütigen Praxistest bei Wii Fit unterzogen. Soweit, so gut. Demnächst werde ich ihn wohl mal mit zum Schwimmen nehmen und ausprobieren, ob er wirklich so wasserdicht ist, wie der Hersteller verspricht.

Vor ein paar Stunden habe ich mich bei Parship bzw. Gay-Parship (letztere ist nur eine erweiterte Form von ersterer, die Zugangsdaten gelten für beide Seiten) angemeldet. Nach dem auf allen Fernsehkanälen und an allen Ecken im Internet für die Seite geworben wird, wollte ich mal schauen, was diese Kontaktbörse von anderen Singlebörsen unterscheidet. (Zudem steht mein Urlaub vor der Tür, für den mir ein passender Urlaubsflirt gerade recht käme...)

Die Registrierung bei (Gay-)Parship ist kostenlos und erfolgt durch Ausfüllen eines langen Fragebogens, der sowohl Textfragen als auch Bilderrätsel enthält.

Die meisten Fragen lassen sich nur durch Auswahl vorgefertigter Antworten beantworten, was die Individualität einschränkt, aber vermutlich Grundvoraussetzung für die folgende automatisierte Auswertung ist.

Anschließend erhält man vom System eine Charakterisierung auf Basis der ausgewählten Antworten und bekommt passende Partner aus der Datenbank vorgeschlagen.

Ich habe mich ein wenig durch die Treffer geklickt und versucht, die ersten anzuschreiben.

Zunächst erfolglos, denn Voraussetzung für das Anschreiben anderer Mitglieder ist ein weitestgehend vollständig ausgefülltes eigenes Profil. Die wenigen Freitextfelder müssen von einem Parship-Mitarbeiter manuell freigeschaltet werden, somit musste ich zunächst auf die Freischaltung warten, bevor mein Profil als vollständig ausgefüllt galt und ich aktiv kommunizieren durfte.

Die Erwähnung meines Blogs in einem der Felder wurde erwartungsgemäß abgelehnt. Es ist nicht gestattet, URLs, Emailadressen, Handynummern oder sonstige Kontaktinformationen in den Feldern zu hinterlegen. Diese Restriktion kennt man ja auch von anderen kommerziellen Plattformen, die kein Interesse daran haben, dass die Nutzer nach der initialen Kontaktaufnahme 'an der Plattform vorbei' kommunizieren.

Nach der Entfernung der URL ging es dann und ich durfte auch selbst andere Mitglieder anschreiben. Die Kontaktvorschläge enthalten auch immer einen Kommentar, für wie erfolgversprechend das System eine Partnerschaft mit dem jeweiligen Kontakt hält.

Die Jungs mit den höchsten Erfolgsprognosen habe ich mal angeschrieben. Bilder sieht man leider nur als Premium-User und anscheinend auch nur, wenn der Kontakt einem seine Bilder explizit freischaltet.

Nach kurzer Zeit trudelte auch die erste Antwortnachricht bei mir ein. Zu dumm, dass man als Nutzer eines Gratis-Accounts zwar andere User anschreiben darf, deren Antworten jedoch nicht lesen kann.

Abos gibt es ab 33 Euro für einen Monat, zudem gibt es auch 3- und 6 Monats-Abos, bei denen es ein wenig Rabatt gibt. Dennoch ein ziemlich stolzer Preis, wie ich finde.

Eigentlich wollte ich den Test an dieser Stelle abbrechen, hab mich dann aber doch entschieden, mal einen Monat lang Premium-Kunde zu werden.

Grund 1: Für die Seite wird so dermaßen viel Werbung gemacht, dass man dort auch Leute kennenlernen sollte, die das Internet nicht so regelmäßig nutzen und in den klassischen Chats daher bisher nicht vertreten sind.

Grund 2: Ich möchte herausfinden, ob es bei Parship in Folge der hohen Abogebühren etwas elitärer zugeht als in Gratis-Chats und -Foren, in denen es von Spaßprofilen und Fakes nur so wimmelt.

Die Bezahlung erfolgt auf den üblichen Wegen wie Lastschrift und Kreditkarte. Dreisterweise erfolgt die Buchung der Premiummitgliedschaft als Abo, d.h. nach Ablauf der Premium-Mitgliedschaft wird diese automatisch um den selben Zeitraum verlängert, außer die Mitgliedschaft wurde rechtzeitig gekündigt. Zu Kündigung gibt es einen eigenen Menüpunkt, der ein "Servicepasswort" generiert, das bei der schriftlichen Kündigung via Post, Fax oder Email angegeben werden muss. Mit fällt kein Grund ein, wieso man die automatische Verlängerung nicht einfach über eine Checkbox in den Einstellungen abschalten könnte. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Ich werde die Tage mal ein Kündigungsschreiben aufsetzen und derweil beobachten, welche Qualität die vermittelten Kontakte haben.

Teil des Premium-Zugangs soll auch ein ca. 80-seitiges PDF (gegen Aufpreis auch als gedrucktes Buch) mit einem "Persönlichkeitsgutachten" sein. Mir ist noch nicht ganz klar, ob das in jeder Premium-Mitgliedschaft oder nur in der 6-monatigen enthalten ist. (Bisher habe ich jedoch keine Einschränkung gefunden.) Sollte es enthalten sein und was taugen, wäre das die 33 Euro vielleicht sogar wert. Der FAQ zu Folge sollte es nächste Woche per Email bei mir eintrudeln.

Bisher habe ich nur Zugriff auf eine Kurzauswertung, die mit schicken Diagrammen meinen Persönlichkeitstyp veranschaulicht. Ob da auch Substanz hintersteckt, muss ich die Tage in Ruhe ergründen. Manche Ergebnisse lassen sich jedenfalls relativ einfach aus meinen angekreuzten Antworten ableiten, dafür muss man kein Psychologe sein. (Ich vermute dennoch, Impi hätte seine helle Freude an dem Psychotest...)

Die "Erfolgsgarantie" ist auf die 6-monatige Mitgliedschaft beschränkt. Garantiert werden Kontakte zu 5 Mitgliedern, bei denen eine Freitext-Antwort als Kriterium angelegt wird. Keine besonders hohe Hürde, meiner Meinung nach, denn die Antwort könnte auch eine nett formulierte Absage sein. Während es in anderen Chats unhöflich (aber dennoch üblich) ist, Nachrichten von anderen, nicht dem eigenen "Beuteraster" entsprechenden Mitgliedern einfach zu ignorieren, könnte es bei Parship höflich sein, wenn man dem anderen seine Erfolgsgarantie nicht verhageln will.

Mal schauen, was sich mit meinem ersten Kontakt entwickelt und was bei der Auswertung meines Tests herauskommt... so stay tuned.

Samstag, 28. März 2009

Krabat

Mal wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag... im Moment haben sich meine Aktivitäten aus Zeitmangel vor allem auf Twitter verlagert. Montag ergab sich kurzfristig noch eine Dienstreise nach Brandenburg, so dass ich bis gestern Abend unterwegs war. Dieses Wochenende werde ich nun erstmal ausspannen, dann steht noch eine Reise nach Holland an und dann habe ich endlich 2 Wochen Urlaub. Danach ist dann hoffentlich auch erstmal Ruhe mit Dienstreisen...

Gerade habe ich meine neue Krabat-DVD angeguckt. Da spielen ja eine ganze Menge bekannte Leute (David Kross, Daniel Brühl, Robert Stadlober, Hanno Koffler, Tom Wlaschiha, Tom Lass) mit, aber wegen der Kostümierung muss man schon ziemlich genau hingucken.

Wer -wie ich- die Buchvorlage nicht kennt, findet bei filmstarts eine Kritik mit kurzer Inhaltsangabe.

Ich finde den Film im Großen und Ganzen nicht schlecht, allerdings ist er mir mitunter eine Spur zu dunkel. Und irgendwie fehlt da was. Ich hatte mir am Ende eine "Auflösung" erhofft, wie die Mühle entstanden ist, welche Funktion sie eigentlich hat und wie 'Magic-Müller' eigentlich zu seinem Job gekommen ist. Einfach ein wenig mehr Theorie, wie die Hexerei funktioniert und welche Kräfte und Mächte dort am Werke sind.

Morgen kommt meine neue 007-DVD "Ein Quantum Trost", mal gucken wie die ist und welche Kritikerfraktion Recht hat.

Außerdem habe ich mir eine Pulsuhr geordert, in der Hoffnung, mich dadurch wieder ein wenig mehr zum Sport und einem etwas organisierterem Training motivieren zu können. Ob's klappt, wird sich zeigen.

Nicht zum Training gedacht ist mein neuer Alkoholtester. Bei einem Preis von unter 15 Euro sollte man von der Messgenauigkeit keine Wunder erwarten (sofern man überhaupt von "messen" sprechen darf). Als Partygag dürfte es aber ganz lustig sein, somit werde ich es bei passender Gelegenheit mal ausprobieren.

Samstag, 21. März 2009

Pannekoekschip

Gestern haben wir das bereits für Januar geplante Treffen mit dem Team Extreme auf dem Pannekoekschip nachgeholt. Das Restaurant ist mehr für Familien mit kleinen Kindern gedacht und bietet auch Pakete für Kindergeburtstage mit Schatzsuche an, man kann dort allerdings auch durchaus als Erwachsener essen.

Gestern war kaum was los, somit wäre unsere Reservierung nicht nötig gewesen. Die Musik klang teilweise ein wenig nach Kinderlied, teilweise lief aber auch der Fluch der Karibik-Soundtrack.

Die servierten Pfannkuchen waren sehr lecker und auch von der Menge durchaus in Ordnung.

Ich hatte mich für die Version mit Speck, Zwiebeln und Champignons entschieden und die Speisekarten-Kategorie "deftig" trifft es durchaus. Das ist nix, was man jeden Tag essen sollte.

Darin waren sich auch alle Anwesenden einig, einzig die Frage, wie der Preis zu bewerten sei, sorgte für Diskussionsbedarf. Mein Pfannkuchen in der oben genannten Konfiguration hat mich 7,50 gekostet. Das ist sicherlich ein stolzer Preis für einen Pfannkuchen, den man mit einem Mindestmaß an Kochtalent auch selbst kredenzen kann. Allerdings ist es für ein Restaurantgericht durchaus im Mittelfeld und das Schiff wird sicher auch einiges an Nebenkosten haben.

Der Kellner war durchaus ansehnlich und auch sehr nett. Was ein Priapismus ist, wusste er allerdings nicht. Mein Ex-Chef, der unseren Ex-Zivi gerade mit ein paar Fremdwörtern verwirrte, konnte ihn jedoch aufklären.

Ältere Außenansicht aus meinem Bildarchiv:

IMG_1887


Ich habe innen leider nur ein unscharfes Foto machen können, da gleich danach Gäste kamen und die Sicht blockierten:

008


Nach dem Pfannkuchenessen ging es durch diverse Kneipen im Viertel, die durch Völlegrad und Lautstärke mal mehr und mal weniger gut zum Unterhalten in der Gruppe geeignet waren.

Zu den leider weniger geeigneten gehört das Wohnzimmer im Viertel, das aber von der Atmosphäre mit Sofas, Sesseln, Hochbetten und alten Bravo-Zeitschriften ganz lustig war.
Wenn ich mal Zeit habe, sollte ich noch mal alleine hingehen, mich mit einem der anwesenden süßen Jungs in das Hochbett verziehen und ihm in aller Ruhe den Inhalt der Dr.-Sommer-Rubrik erklären...

Eigentlich wollten wir nach der Kneipentour noch zu mir fahren, nach dem 50% des Teams vorher schlapp machten, haben wir die Veranstaltung jedoch an dieser Stelle aufgelöst und ich bin alleine nach Hause gefahren. Irgendwie habe ich die Befürchtung, dass die Flenskiste auch nächstes Jahr noch in meinem Wohnzimmer stehen wird... das ist doch echt tragisch, dass da immer was dazwischen kommt... :-(

Nachdem der Ex-Zivi ein Saunatreffen im April angeregt hat, hatte ich noch die Idee, dass ich den Saunagang vielleicht auch mit meiner Geburtstagsfeier kombinieren könnte. Motto: Erst gehen wir schwitzen, dann haben wir einen sitzen. Das ist aber noch nicht spruchreif, mir schweben da noch verschiedene mögliche Konstellationen vor.

Donnerstag, 19. März 2009

Mittwoch, 18. März 2009

World Of Bullshit

Da hat die taz den Nagel auf den Kopf getroffen (wenn dieses Sprichwort nicht zu brutal ist):

Killerspiele mal wieder am Pranger: World Of Bullshit

(Details zu meiner Holland-Reise finden sich übrigens auf meiner Twitter-Seite.)

Sonntag, 8. März 2009

Ich bin dann mal wech...

Heute Vormittag hat mich meine Mutter angerufen weil sie sich einen Trojaner auf ihrem PC eingefangen hatte... der Virenscanner hat zum Glück das schlimmste verhindert. Aber trotz aktivierter Windows-Update-Funktion war es unumgänglich, das XP mal wieder auf den aktuellen Stand zu hieven... es wäre außerdem praktisch, wenn sich alle Programme in das Windows-Update einklinken und nicht jedes seinen eigenen Update-Dämon im System-Tray mitbringen würde...

Ansonsten ist nicht viel passiert, die Kleinigkeiten sind im Twitter-Feed dokumentiert.

Ab morgen bin ich erstmal ca. 8 Tage in Holland auf Dienstreise und ich fürchte, der Trip wird kein Vergnügen (schon alleine wegen dem Regenwetter), aber ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren.

Also bis die Tage... mal gucken, ob ich dort über das WLAN des Kunden ins Internet komme... via UMTS ist das leider ein recht teurer Spaß. Meinen Mobilfunkproviderwechsel muss ich mir auch noch mal genau überlegen... der potentielle Neue scheint ausgerechnet bei meinen Eltern ein Funkloch zu haben, mehr als 1-2 Balken sind nicht drin und an UMTS ist nicht mal zu denken. (UMTS geht zwar auch bei meinem jetzigen Provider nicht, der hat allerdings immerhin Vollausschlag bei der Empfangsanzeige.)

Samstag, 7. März 2009

Twitterfeind Bauerfeind

Gestern habe ich mal in meine Aufnahme von "Bauerfeind" reingeguckt, der neuen Sendung von Ex-Ehrensenf-Moderatorin Katrin Bauerfeind, die auch schon als Polylux-Nachfolge gehandelt wird.

Der erste Beitrag der Sendung war ein Bericht über Twitter, den ich nicht besonders gelungen fand. Zum Schluss wurde mir zu sehr die Exhibitionismus-Schiene geritten und der Untergang der "guten bürgerlichen Privatheit" beklagt.

Dem möchte ich entschieden widersprechen. Bloggern und Twitter-Benutzern ist ihre Privatssphäre nicht egal und Begriffe wie "Selbst-Stasiisierung" sind völlig fehl am Platz.

"Datenschutz" bedeutet, dass man sensible Daten schützt, die in den falschen Händen großen Schaden anrichten können. "Datenschutz" bedeutet jedoch nicht, dass man überhaupt nicht mehr oder nur noch über Belanglosigkeiten kommunizieren darf. Wenn der im Beitrag gezeigte Bruder Paulus darüber berichtet, dass er Sennesblätter-Tee als Abführmittel zum Heilfasten getrunken habe, kann man sich sicherlich die Frage stellen, ob man dies wirklich wissen möchte.

Zweifellos kratzt ein so tiefer Einblick in die Religionsausübung eines Mönches auch an alten Tabus, nach denen man über solche Dinge nicht spricht. Mit Datenschutz oder Stasi hat das allerdings herzlich wenig zu tun, denn dieses Statement ist viel zu belanglos, um irgendwelchen Schaden anrichten zu können.

(Dennoch sollte man sich der Gefahren bewusst sein und sich vorher Gedanken machen, welche Informationen man guten Gewissens veröffentlichen kann - genauso wie man generell vorher nachdenken sollte, bevor man den Mund aufmacht und sich vielleicht um Kopf und Kragen redet.)

Ich finde es einfach ehrlich darüber zu schreiben. Es beweist den Mut, sich so zu zeigen, wie man wirklich ist und wer es nicht wissen will, muss es ja nicht lesen.

Wenn die klassische gutbürgerliche Tradition darin besteht, eine Maske zu tragen und sich mit Statussymbolen zu profilieren, dann ist mir der Twitter-Exhibitionismus deutlich lieber... er ist ehrlicher.

Bei der Diskussion über den Sinn und Unsinn von Twitter muss man natürlich auch immer im Hinterkopf behalten, dass Twitter nur ein (Transport-)Medium ist. Die transportieren Inhalte stammen von den Nutzern und die sind so verschieden, wie Menschen nur sein können.

Es ist sicherlich sinnlos, jeden Toilettengang öffentlich kundzutun, denn das langweilt die Leser höchstens. Sinn von Twitter ist schließlich nicht, sich gegenseitig in Banalitäten zu ersticken, sondern den Kontakt zu halten, sich nicht aus den Augen zu verlieren und aus dem Leben eines anderen positive Denkanstöße für das eigene Leben zu erhalten.

Für ein Magazin, das unten eine "Menüleiste" mit Buttons und Mauszeiger einblendet und damit eine gewisse Medienaffinität vor sich herträgt, finde ich den Twitterbeitrag zu einseitig recherchiert und zu konservativ.

Zu den anderen Beiträgen der Sendung kann ich nicht viel sagen, da ich sie langweilig fand und nur im Schnelldurchlauf angeguckt habe.

Ich werde mal schauen, wie sich "Bauerfeind" entwickelt. Bisher sehe ich das Magazin mehr als Fortsetzung von Ehrensenf denn von Polylux und mit Ehrensenf bin ich irgendwie nie so richtig warm geworden.