Mittwoch, 18. August 2010

Prototyp

Gestern habe ich zum zweiten Mal Ralf König's "Prototyp" gelesen. Der Comic ist einfach zu geil.

"Prototyp" behandelt im Gegensatz zu fast allen anderen König-Comics kein schwules Thema, sondern den biblischen Sündenfall.

Hauptakteure sind die sprechende Schlange Luz, der erste Mensch Adam und die gesichtslose, in Fraktur schreibende Stimme Gottes. Später kommt auch noch Eva hinzu, ein echtes Vollweib und Power-Emanze, die von "Das Weib sei dem Manne untertan" so gar nichts hält.

Besonders Schlange Luz ist einfach göttlich (bzw. dämonisch) und auf jeden Fall für mich der Haupt-Sympathieträger des Buches (und bringt die besten Sprüche). Luz verführt Adam, Fallobst vom Baum der Erkenntnis zu essen, worauf die Erkenntnis auch voll zuschlägt und Adam zum Denker und Philosophen wird. Es kommt, wie es kommen muss: Adam wird Atheist.

Es folgt ein sehr scharfsinniger und extrem unterhaltsam verpackter Streifzug durch die Philosophie der Versuchung, Willensfreiheit, Triebe und Erkenntnis, in dem Anspielungen auf viele berühmte Philosophen vorkommen. Das sollte aber niemanden abschrecken, denn der Leichtigkeit der Erzählung tut dies keinen Abbruch.

Der 2. von insgesamt 3 geplanten Bänden, "Archetyp" (natürlich eine Anspielung auf Noah), kommt im Dezember raus und ich ich bin schon echt gespannt.

Sonntag, 15. August 2010

The Next Uri Geller Matrix

Gestern war ich mit zwei Freunden in Inception, dem neuesten Streifen von Ex-Titanic-Schnuckel Leonardo DiCaprio.

Meinen beiden Begleitern hat's gefallen, ich fühlte mich doch irgendwie sehr an eine schlechte Matrix-Kopie erinnert: Beide Filme haben (für ihre jeweilige Zeit) geniale Special Effects und beide behandeln mehrere, ineinander verschachtelte Realitätsebenen. Und in beiden werden ganze Lastwagenladungen Munition auf virtuelle "Agenten" bzw. "Projektionen" geballert, ohne dass der Sinn des Ganzen irgendwie erklärbar wäre. Beide Filme verwenden einen pseudo-intellektuellen Unterbau, der philosophische Denkansätze bietet, einer tieferen Betrachtung jedoch nicht so recht standhalten vermag.

Dennoch finde ich Matrix von der Story her deutlich besser gelungen und plausibler. Dort gibt es immerhin die Matrix als verbindendes Glied.

Wie man dagegen "Traum-Sharing" betreiben soll und Träume in beliebig großen Gruppen gemeinsam erleben und gestalten kann in dem man sich einfach eine Kanüle in den Arm(!) steckt, will mir nicht so recht in den Kopf. Vielleicht ist mein Problem mit Inception einfach, dass es im Gegensatz zu Matrix relativ nahe an der Realität angesiedelt ist und meinen eigenen Erfahrungen widerspricht. Das macht die Story greif- und überprüfbarer als die eher abstrakte Story in Matrix: Wenn ich einen Klartraum habe, kann ich den Traum beliebig manipulieren und z.B. fliegen wenn ich das möchte. Mir ist daher nicht klar, wieso das "Opfer" nicht einfach die Kontrolle übernimmt, nachdem es nicht nur im Traum auf den Traumzustand explizit hingewiesen wurde, sondern vorher sogar eine spezielle Selbstverteidigungs-Schulung gegen "Traum-Kidnapping" dafür absolviert hatte.

Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio sagt allerdings, dass er den Streifen auch nicht verstanden habe. Da bin ich ja beruhigt.

Fazit: Inception enthält einige schöne Ideen und gute Effekte, ist mir aber insgesamt zu mentalistisch. Matrix sagt mir da deutlich mehr zu, denn die Grundidee einer Matrix finde ich, bei allen Logikfehlern, die der Film im Detail macht, grundsätzlich plausibel.

Mittwoch, 11. August 2010

PC-Tastatur am Mac: Die Lösung

Wenn man eingefleischte Macintologen zur Kompatibilität von OSX zu Standard-PC-Hardware befragt, bekommt man meistens zu hören, dass das alles gar kein Problem sei, auch wenn die Apple-Hardware selbstverständlich viel besser sei.

Glaubt ihnen kein Wort!

Es ist zwar richtig, dass man eine PC-Tastatur an den Mac stecken kann und diese dann augenscheinlich funktioniert. Wenn man genauer hinsieht, stellt man jedoch fest, dass einige Tasten wie z.B. "{", "}", "[" und "]" anders belegt sind. (Auf meiner Original-Tastatur von Apple sind diese Zeichen nicht einmal eingezeichnet!)

Zweites Problem:
Beim Versuch, das erste Problem zu lösen, hat sich irgendwie der Tastaturtyp verstellt und der Button zum Ändern des Tastaturtyps war plötzlich verschwunden. Resultat war, dass OSX eine englische Tastatur mit deutscher Beschriftung angenommen hat (gib's sowas in der Realität überhaupt?), d.h. dass die "<"-Taste zwischen linker Shift-Taste und "y" fehlte (wie bei US-Tastaturen üblich), die Umlaute aber trotzdem funktionierten. Auf der virtuellen Bildschirmtastatur war das Fehlen der Taste klar zu sehen, statt dessen war die linke Shift-Taste breiter. Auf der Hardwaretastatur konnte OSX die Taste zum Glück nicht wegdiskutieren, so dass hier "^" und "<" vertauscht waren.

Ich habe in verschiedenen Foren nach Lösungen gesucht und das Problem scheint häufiger aufzutreten. Eine Lösung gab es jedoch nicht, da man das eigentliche Problem lieber durch die Diskussion der Zeichensetzung im Ursprungsposting zu verdrängen versuchte.

Nach langem Suchen habe ich schließlich in einem Blog die Lösung gefunden:

Man muss die Datei /Library/Preferences/com.apple.keyboardtype.plist löschen und den Mac rebooten. Danach wird man wieder nach dem Tastaturtyp gefragt und auch der Button ist wieder da.

Damit war die Vertauschung von "^" und "<" aufgehoben und auch die Bildschirmtastatur zeigte die fehlende Taste wieder an.

Für die falsche Belegung der AltGr-Kombinationen (z.B. eckige und geschweifte Klammern) habe ich die Lösung in Form des Tastaturlayout-Editors Ukelele gefunden. Ukelele ermöglicht das Erstellen komplett eigener Tastaturlayouts und liefert auch schon viele fertige Presets mit.

Für mein Problem reichte es, die beiden Dateien "LogitechGerman.keylayout" (das eigentliche Keyboardlayout) und "LogitechGerman.icns" (ein Icon mit einer Deutschlandflagge) aus dem Ukelele-Paket nach "/Library/Keyboard Layouts" zu kopieren, den Rechner zu rebooten und die neue Konfiguration "Logitech German" in den Spracheinstellungen von OS X zu aktivieren (dazu erst in den Settungs anhaken damit das Layout überhaupt geladen wird und anschließend oben in der Menüzeile auswählen, damit es auch benutzt wird).

Seit dem sind mir keine falschen Tasten mehr aufgefallen und sollte ich doch noch welche finden, kann ich sie mit Ukelele selbst anpassen.

Bleibt die Frage, wieso Apple nicht in der Lage ist, ein vollständiges Tastaturlayout für PC-Tastaturen bereits ab Werk mitzuliefern...

Freitag, 6. August 2010

Neue Bilder im Webalbum

Ich habe gerade mal mein Webalbum aktualisiert:



Die Bilder von der Regatta sind dieses Jahr leider nicht so viele. Eigentlich wollte ich mich primär auf den Zieleinlauf beim Café Sand konzentrieren, aber das ganze Café war wegen dem Auftritt von Stefanie Heinzmann zur Hochsicherheitszone umfunktioniert worden. Als ich mich beim dritten Kontrollposten filzen lassen und meine Getränkeflaschen in den bereitgestellten Container werfen sollte, wurde es mir zu blöd und ich bin umgekehrt.

Ich hoffe, im nächsten Jahr ist die Regatta wieder eine öffentliche Veranstaltung mit ungehindertem Zutritt für alle!

Mittwoch, 4. August 2010

Sauwetter

Ich bin seit rund einer Woche zurück aus Frankfurt und habe mich so halbwegs wieder akklimatisiert.

Frankfurt war schön, auch wenn das Wetter alles andere als berauschend war (ist hier in Bremen leider auch nicht anders) und das Treffen einige Fragen aufgeworfen hat, wie es mit ihm und mir nun eigentlich weitergeht. Innerlich hatte ich sicher gehofft, nahtlos an das Treffen vom April anknüpfen zu können, auch wenn ich schon vorher wusste, dass dies wahrscheinlich nicht klappen würde. Ob die dunklen Wolken im 7. Himmel zur Gewitterfront werden oder sich wieder verziehen und die Sonne wieder rauskommt, vermag mein Wetterfrosch zur Zeit noch nicht abzuschätzen.

Auch Radio Tweriwan hat zur Zeit mit einen Turbulenzen zu kämpfen. Mein kaputter Server läuft in den Grundfunktionen wieder, um die für den Radiobetrieb notwendigen Tools muss ich mich noch mal gesondert kümmern. Die Mumble-Installation ist unter Linux einfach grausam, wenn die fertigen Pakete nicht funktionieren wollen. Ich habe den Plattencrash genutzt um eine neuere Linux-Version zu installieren, ich hoffe das vereinfacht nun auch die Mumble-Installation.

Die Reparatur hat allerdings im Moment auch nicht die höchste Priorität, da ich momentan nicht weiss, wie ich überhaupt mit dem Radio weiterverfahren soll. Ein Teil meiner ehemaligen Hörer scheint inzwischen zu einem "Konkurrenzradio" abgewandert zu sein, bei dem in privater Runde mit handverlesenen Leuten intime Privatgespräche geführt werden. Da der Admin mir nach einiger Rumdruckserei ("Server schon voll") gesagt hat, dass ich dort unerwünscht sei, kann ich mir keine eigene Meinung bilden. Ich weiss allerdings von meinen "Spionen", dass es da wohl richtig zur Sache gehen soll und mein Niveaukeller ein Nonnenkloster dagegen ist. Auch meine Idee, das Radio durch Webcam-Live-Bilder der Hörer aufzuwerten, wurde schon schamlos abgekupfert. Wer schnell ist, kann hier einen Screenshot einer solchen Videokonferenz sehen, auf dem einer der Mumbler gerade seine Unterhose präsentiert. (Ich gehe mal davon aus, dass das Bild spätestens nach diesem Blogeintrag schnell wieder verschwunden sein wird, aber wer zu spät kommt, wird vielleicht im Google-Cache noch fündig.)

Da das "Konkurrenzradio" nur hinter verschlossenen Türen sendet und auch die Umsetzung eher dilettantisch ist (ich habe auch schon mit MeBeam experimentiert, der Dienst ist allerdings noch sehr unausgereift), sehe ich es nicht wirklich als Konkurrenz. Da ich nicht weiss, wie das andere Radio heisst, fehlt mir allerdings momentan ein passenderer Begriff.

Ich schicke Radio Tweriwan erstmal in die Sommerpause, denn im Sommerloch ist auch im Radio kaum was los und dafür lohnt sich der ganze organisatorische Aufwand dahinter nicht.

Wenn das Wetter weiterhin so bescheiden bleibt wie im Moment (das hier soll Sommer sein?! Dafür habe ich keinen Urlaub genommen... :-|), wird es aber sicherlich in unregelmäßigen Abständen ein kleines Special geben, damit die Wartezeit bis zum Herbst nicht zu lang wird.

Außerdem möchte ich die Pause nutzen, ein wenig zu experimentieren und auch mal eine "richtige" Radiosendung (ohne Mumble, dafür mit Moderation und Musik) zu machen. Mal sehen, ob ein Freund von mir Lust hat, mal mit seinen Turntables vorbeizukommen und live aufzulegen. Diese Sendungen werden allerdings eher den Status einer dezentralen Privatparty haben und nicht öffentlich gestreamt werden, sonst steigt mir die Musikindustrie auf's Dach.

Außerdem überlege ich derzeit, ob ich mich nicht mal an einem Podcast versuchen sollte, z.B.
  • als Ergänzung diesem Blog,
  • als eigenständiges Projekt zu einem eng umrissenen Thema oder
  • als Ergänzung zum Radio, bei der Themen in Mumble diskutiert und dann (ggf. etwas gestrafft) als Podcast aufbereitet werden.
Ich denke da noch mal drüber nach.

Samstag soll's zum CSD nach Hamburg gehen, so das Wetter mitspielt. Meine Begleitung hat leider abgesagt... wer möchte statt dessen mit?