Mittwoch, 10. Juni 2009

Singapur: Angekommen

Ich bin mittlerweile in Singapur angekommen und sitze in meinem Hotelzimmer am Netbook. Es gibt tatsächlich kostenlosen Internetzugang, allerdings ist die Qualität doch sehr schwankend. Eine SIP-Verbindung ins deutsche Festnetz ist mit bisher noch nicht gelungen.

Zumindest scheinen die anderen wichtigen Internetdienste soweit zu funktionieren.

Los ging es gestern (Dienstag) Nachmittag deutscher Zeit mit einer Taxifahrt zum Bremer Flughafen. Hätte ich gewusst, dass das Zahlen per Karte so kompliziert ist, hätte ich wohl gleich bar bezahlt. Mit meiner EC-Karte wusste der Fahrer gar nix anzufangen (obwohl ich beim Bestellen des Taxis über die Zentrale extra nachgefragt hatte), mit der Mastercard ging es dann mit erheblichen Mühen und vielen per Hand ausgefüllten Formularen. Die letzten 1,50 EUR musste ich dann doch noch bar bezahlen, da er sich in seinem Kreditkartenterminal vertippt hatte und nicht wusste, wie er den Betrag korrigieren konnte. Was für'n Akt... aber er meinte, er würde bald ein neues Gerät mit Belegdrucker bekommen, dann sei alles ganz einfach...

Das Einchecken in Bremen war soweit recht problemlos, soweit Flugreisen eben problemlos sein können. Wer bei der Sicherheitskontrolle die Hände in den Hosentaschen hat, macht sich gleich verdächtig. Da kam gleich einer mit einem Hand-Metalldetektor angesprungen...

Langsam entwickel ich eine echte Abneigung gegen Flugreisen. Das Fliegen selbst macht Spaß, aber die ewige Warterei auf alles Mögliche und die Sicherheitskontrollen sind echt ätzend. So macht Reisen keinen Spaß.

Das Schloss an meinem Koffer haben sie bei der Abfertigung aufgebrochen und den Koffer danach nicht mal richtig zugemacht. Fehlen scheint zum Glück -soweit ich das bisher beurteilen konnte- nichts, aber ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn Leute in meinen Sachen rumwühlen, insbesondere wenn sie es in meiner Abwesenheit tun!

Das Umsteigen in Amsterdam ging auch ohne besondere Probleme. Wir haben glaube ich einen Umweg genommen und mussten daher in Amsterdam noch mal durch die Sicherheitskontrolle. Laut einem Video im Flugzeug soll es auch einen direkten Weg geben, bei dem man die Sicherheitszone nicht verlassen muss.

Der Flieger, eine Boeing 777 wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sah deutlich kleiner aus als ich erwartet hätte. Dennoch war der er nur zu schätzungsweise 2/3 belegt.

Zum Glück, möchte ich anmerken. Laut Reserverungsplan saß neben mir und meinem Kollegen auch noch ein ziemlich korpulenter afrikanisch aussehender Mann bei uns in der 3er-Reihe. Der setzte sich nach dem Start und viel herumirren und zögern schließlich auf einen anderen Platz und laß dort seine "Holy Bible" in XXL-Ausgabe, so dass mein Kollege aufrücken konnte und zwischen uns ein Platz frei wurde.

Angenehm war es dennoch nicht weil es laut war und ich mich trotz des zusätzlichen Platzes nicht ausstrecken konnte. Wenn das Flugzeug voll ist, muss es die Hölle sein, über 12 Stunden in so einem Käfig zu sitzen.

Jeder Passagier hatte einen kleinen LCD-Monitor vor mäßiger Qualität (Auflösung und Blickwinkel), auf dem er/sie Informationen zum Flug (z.B. Flughöhe, Geschwindigkeit über Grund, Restflugdauer, diverse Kartenanzeigen) ansehen oder das bordeigene Entertainment-System nutzen konnte. Letzteres bestand aus Filmen/TV-Serien (Video-on-Demand, somit war auch Spulen möglich), einfachen Videospielen (lustigerweise auch Multiplayer gegen andere Spieler im Flugzeug) und einer Audio-Kategorie mit Musikkanälen und Hörbüchern. Die Reaktionszeit des Systems war mit mehreren Sekunden teilweise quälend langsam, so dass nie klar war, ob der Befehl nicht angekommen war oder lediglich noch etwas dauert. Ansonsten ging es eigentlich. Das Filmangebot war ok, auch wenn leider nicht alle Filme auch in Deutsch vorlagen. Außerdem waren die Filme laut der Einblendung am Anfang "umformatiert" worden um auf dem kleinen Bildschirm besser dargestellt werden zu können... da ich nur Filme geguckt habe, die ich bisher nicht kannte, kann ich dazu wenig sagen.

Gesteuert wurde das ganze über ein Gerät, das auf seiner Vorderseite eine Fernbedienung und auf seiner Rückseite ein Handy mit seitlichem Lesegerät für Kreditkarten war. Ich habe ein paar Fotos gemacht, wenn ich zurück in Bremen bin, kann ich die mal hochladen.

Zusätzlich gab es noch ein Kopfkissen, eine Decke und einen Kopfhörer.

Zwischendrin gab es auch immer wieder kochend heisse Tücher. Beim ersten Mal habe ich mir die Flossen verbrannt, bei den folgenden Malen dann dankend abgelehnt. Waren die als Erfrischungstücher gedacht? So richtig Sinn ergibt das für mich nicht und auch die humorige Erklärung hier erhellt die Antwort noch nicht richtig.

Nach der Landung ging es durch die Passkontrolle und die dortige Sachbearbeiterin durfe das deutsche "ß" kennenlernen.

Ich tue mich mit der singapurischen Mentalität immer noch sehr schwer und ich glaube, so richtig werde ich mich mit diesem Land nie anfreunden. An vielen Fußgängerunterführungen hängen mehrfache Schilder, dass Radfahren dort bei einer Strafe von 500 S$ (ca. 250 EUR) verboten sei. Ähnliche Schilder gibt es auch an vielen anderen Stellen. Wer in der U-Bahn die Notbremse ziehen möchte, ist mit 5000 S$ dabei. Wegen dieser vielen strengen Strafen gibt es im Englischen das Wortspiel "Singapore is a fine city".

Die U-Bahnen sind sowieso lustig. Sie halten hinter Glaswänden mit Türen, so dass der Fahrer genau so halten muss, dass Fahrzeug- und Wandtüren deckungsgleich sind.

Das Wetter ist ziemlich anstrengend... "nur" 33°C, aber extrem feucht und schwül. Auf dem Stadtbummel ging das noch, aber als wir unsere Fressalien vom Supermarkt zum Hotel geschleppt hatten (u.a. schwere Tüten mit Saft) war ich richtig durchgeschwitzt. Autos und Gebäude sind alle sehr angenehm klimatisiert, beim ersten Schritt nach draussen kommt einem jedoch dann wieder die warme Luft entgegen.

Nun ist es hier kurz nach Mitternacht... da werde ich mal ins Bett gehen und ein wenig Schlaf nachholen. Morgen geht's früh raus.

Mehr Eindrücke gibt es dann die Tage...

Keine Kommentare: