Donnerstag, 17. Dezember 2009

Blue Flames

Gestern kam mein Bio-Ethanol-Tischfeuer. Nach intensiver Internetrecherche und Erkundigungen bei einem befreundeten Feuerwehrmann habe ich mich entschlossen, das Experiment zu wagen und mir so ein Ding zu bestellen.

Nach Abholung des Paketes bei der Packstation bin ich noch schnell in den Baumarkt gefahren und habe einen Liter Bioethanol besorgt.

Zu Hause dann alles zusammengebaut und begutachtet. Die Konstruktion ist eigentlich sehr simpel: Ein Metallgestell, darin eine Metalldose mit dem eigentlichen Brennstoff und an den Seiten zwei Glasscheiben mit jeweils einer Belüftungsöffnung. Kein komplizierter Brenner, kein Docht. Nur eine Metalldose und eine Klappe, mit der man die Feueröffnung mit Hilfe eines langen Stabes verschließen kann, falls man das Feuer vorzeitig löschen möchte. Macht alles einen sehr soliden und stabilen Eindruck.

Zum Anzünden wird der Stab, mit dem man auch die Feuerdose verschließen kann, kurz in das Ethanol getaucht und dann angezündet. So hat man einen recht bequemen Anzünder, mit dem man das restliche Ethanol entzünden kann. Das ist jedoch etwas komplizierter ist als ich dachte. Es macht kurz "plop" wenn die Gase verbrennen und wieder aus die Maus. Nach 5 Versuchen hatte ich ihn dann endlich in Gang bekommen:

IMG_5695

(Weitere Bilder gibt es im Webalbum.)

Die Flamme sieht leider nicht immer so schön aus wie auf dem Foto. Die meiste Zeit brennt sie etwas kleiner und (wie für Alkohol typisch) mit blauer Flamme. Nur gelegentlich züngelt sie hoch und leuchtet dabei gelb. Das mag aber am verwendeten Ethanol liegen, vielleicht gibt es auch noch andere Sorten, die etwas mehr von einem klassischen Kaminfeuer haben. Schön anzusehen ist es allemal, nur irgendwie am Anfang auch etwas gewöhnungsbedürftig. Blaue Flammen kennt man ja sonst eher aus SciFi-Filmen.

Erstes Fazit: Soweit eine schöne Sache. Das Feuer ist schön anzusehen und die Technik macht, vorausgesetzt man beachtet die Bedienungsanleitung, einen sehr sicheren Eindruck. Auch der Geruch war nicht störend und praktisch nicht zu riechen. Erst nach dem Verlöschen des Feuers macht er sich ein wenig bemerkbar, vielleicht muss sich das Metall erst noch einbrennen. Neue Toaster riechen ja auch bei ihrer ersten Verwendung etwas streng.

Die Kosten sind auch akzeptabel. Das Tischfeuer selbst hat rund 50 Euro gekostet, der Brennstoff schlägt hier im Baumarkt mit 4-5 Euro für die Literflasche oder 20 Euro für den 5L-Kanister zu Buche. Im Internet gib's auch noch billigere Angebote, wobei man in jedem Fall auf die Qualität achten sollte. Wenn's zu sehr stinkt hat man da keine Freude dran. Überhaupt sollte man, wie bei jedem Feuer, regelmäßig das Fenster aufmachen um frischen Sauerstoff in den Raum zu lassen. Bei der Schweinekälte draussen ist das etwas lästig.

Ich habe gestern 100ml eingefüllt (ein Messbecher mit extra langer Ausgussöffnung war ebenfalls im Set enthalten), womit das Feuer ziemlich genau 1,5 Stunden brannte. Der Tank fasst maximal 250ml, sollte also für einen gemütlichen Fernsehabend ausreichen.

Soviel erstmal... heute habe ich auch früh Feierabend gemacht und habe nun, bis auf die Weihnachtsfeier morgen, Urlaub. Am 18. Januar muss ich wieder arbeiten, also einen ganzen Monat frei... *freu*

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