Donnerstag, 17. April 2008

Notebook-Server

Nachdem ich zwei Freunden noch ein paar größere Dateien zukommen lassen musste, habe ich mal wieder dran gedacht, mir einen Server einzurichten. FTP hat doch gewisse Vorteile bei großen Datenmengen.

Von der Idee, mein ARM-Linux als Server zu verwenden, rücke ich zunehmend wieder ab. Das Board ist zwar unglaublich kompakt und hat den Vorteil, dass die meisten Exploits für x86er geschrieben werden und daher auf einem ARM-Prozessor nicht laufen; dieser Vorteil ist allerdings auch gleichzeitig ein Nachteil, denn man kann die Chose auch nur umständlich updaten. Auch wenn prinzipiell normale Linux-Kernel laufen und man keine spezielle abgespeckte Embedded-Version braucht, muss man doch bei jedem Kernel-Update die Treiber für LCD und sonstige Hardware in die neue Version rüber retten.

Zur Zeit teste ich daher, wie gut sich mein altes Notebook als Server einsetzen lässt. Das ist zwar nicht so klein wie das ARM-Board, dafür aber ein vollwertiger PC mit Festplatte.

Die Ergebnisse überraschen mich positiv: Mit Display verbraucht das Notebook in Ruhe rund 17-20 Watt, schaltet man das Display auch noch aus, fällt der Stromverbrauch auf 10-11 Watt. Das wären dann keine 20 Euro im Jahr, damit lässt sich leben.

Am schönsten wäre es natürlich, wenn ich das Notebook komplett über eine Solarzelle versorgen könnte. Finanziell macht das vermutlich wenig Sinn und würde sich - wenn überhaupt - erst in Jahrzehnten rentieren. Aber aus technischem Interesse würde es mich schon interessieren, ob man es in unseren Breiten hinbekommen kann, einen Server alleine mit der Kraft der Sonne zu betreiben.

Als Server-Software evaluiere ich zur Zeit die Server-Version von Ubuntu. Nachdem die meisten meiner bisherigen Server unter SuSE liefen, wollte ich mal was anderes probieren. Ob es dabei bleibt weiß ich noch nicht, das hängt ein gutes Stück davon ab, wieviel Zeit ich in die Einarbeitung investieren muss. Bei SuSE weiß ich, was ich wo einstellen muss, bei Ubuntu muss ich alles neu rausfinden. Bisher habe ich auch noch kein komfortables Konfigurationsprogramm entdeckt (die Server-Version ist ohne grafische Oberfläche) und ich vermisse YaST, denn ich habe nicht immer Zeit und Lust alles manuell einzutragen.

Aktuell schlage ich mich noch mit den Energiespareinstellungen rum. Der Server soll nach einer eingestellten Zeitspanne die LCD-Hintergrundbeleuchtung abschalten. Mit den diversen setterm-Parametern bekomme ich ihn nur soweit, dass der Bildschirm schwarz wird. Das nützt mir nix. Mit vbetool dpms off funktioniert es dagegen, aber das ist auch nur eine Notlösung weil das Display nicht automatisch wieder angeht. Google findet nur ähnliche Problembeschreibungen, aber keine Lösungen.

Vielleicht muss ich noch mal eine aktuellere Ubuntu-Version versuchen, erstmal läuft die ältere LTS (long time support)-Version, da die bis 2011 supportet wird. Die normale (aktuellere) Version läuft im nächsten Jahr aus und da ich mich kenne, weiß ich genau, dass ich wenig Lust haben werde, dann wieder neu zu installieren.

Bisher habe ich es immer verschwiegen um niemanden auf dumme Gedanken zu bringen, aber bis zu meinem Umzug im letzten Jahr lief mein Server noch auf einem Pentium 90 mit einem lediglich in den kritischsten Bereichen manuell hochgepatchten SuSE 7.0. Installiert hatte ich das irgendwann um das Jahr 2000 rum...

Soweit erstmal, ich werde erstmal noch ein wenig Stardust HD spielen. Das Game macht süchtig und erinnert mich an das gute alte Piranha zu DOS-Zeiten.

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