Freitag, 21. August 2009

Facing Facebook

Da ich immer wieder zugetextet werde, wie toll Facebook doch sei, habe ich mich dort nun auch mal angemeldet.

Der erste Eindruck ist zwiespältig. Einerseits finde ich die Seite recht faszinierend, weil man damit offenbar recht gut seine Kontakte sortieren und pflegen kann. Andererseits finde ich genau das erschreckend, weil die daraus resultierenden potentiellen Datenlecks kaum zu überblicken sind. Erst heute war auch erst wieder ein Artikel auf heise.de, wie gerne Personalchefs die Daten aus sozialen Netzwerken auswerten.

Naja, wäre ich Personalchef, würde ich es wahrscheinlich genauso machen... Datenbanken wie Facebook & Co können schon die Phantasie beflügeln: Was wäre, wenn man die charakteristischen Verlinkungsbäume aus Twitter mit denen von Romeo kombiniert, über Facebook die realen Namen ermittelt und über die Online-Telefonbuchauskunft mit den Adressen anreichert? Das Ergebnis kann man dann direkt mit Links auf Google Maps ins Adressbuch schreiben. Bilder sind dann auch gleich dabei, denn in irgend einem Netzwerk wird es schon ein Profilbild geben. Vielleicht findet sich bei flickr auch ein Bild, in dessen Histogramm besonders viele hautfarbene Pixel zu erkennen sind?

Den obigen Absatz habe ich jetzt schnell beim Schreiben dieses Eintrags on the fly zusammengesponnen... dennoch ist er gar nicht so weit von der Realität entfernt. Wie leicht sich die scheinbare Anonymität von sozialen Netzwerken aufheben lässt, kann man im Artikel "Stalking-Algorithmus" für soziale Netzwerke bei Heise nachlesen.

Von Hackerangriffen und Sicherheitslücken möchte ich hier jetzt gar nicht anfangen, ebensowenig von den Facebook Applikationen, bei deren Aufruf auch immer eine Datenübertragung stattzufinden scheint, der man daher explizit zustimmen muss.

Ich werde Facebook erstmal eine Zeit lang erkunden und dann entscheiden, wie ich damit weiter verfahre. Vielleicht baue ich das Profil zum "VIP-Club" für persönlich bekannte Freunde aus, wo ich dann die Sachen veröffentliche, für die dieser Blog zu öffentlich ist. Vielleicht stampfe ich die ganze Sache auch wieder ein.

Jetzt ist es jedenfalls an der Zeit, erstmal was zu futtern....

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich bekomme jetzt schon aus diversen Richtungen Anfragen von Frauen und Männern, die mich als "Freund" in ihr Netzwerk einbauen möchten. Wohlgemerkt: Ich kenne die überhaupt nicht...
Das läuft bereits auf live.de und hotmail mechanisch-automatisch nach "Facebook-Methode".
Da ist mir die kleine Ecke auf Romeo lieber, worin ich die Übersicht behalten kann!

Nicht zu unterschätzen ist das kommerzielle Potenzial (ahem! mit Potenz), das viele in den tausendfachen Kontakten sehen wollen. Virtuelle Geschäfte rufen aus dem Internet...

Während wohl theoretisch alle an chemischen Nahrungsergänzungspräparaten oder an Tupperware interessiert sein können, sind doch wohl nur wenige an meinen privaten Vorlieben interessiert! Womit wir zurück in der Realität wären!