Dienstag, 18. August 2009

W.E.T. in Köln

(Hier wie versprochen der Bericht zur Gay-Schaumparty in Köln)

Eine schwule Schaum-Party mit kostenlosem Bus-Shuttle-Service... von so was kann man in Bremen nur träumen!

Nach meinen Erlebnissen auf einer ländlichen Hetero-Schaumparty war ich natürlich sehr neugierig, wie eine schwule Schaumparty in einer Gay-Metropole wie Köln wohl ablaufen mag.

An der Tür erstmal Taschenkontrolle (auf Glasflaschen?). Innen drin dann die Kasse. 15 Euro Eintritt plus 1 Euro für die Garderobe. Wenn man den Shuttleservice mit reinrechnet, kann man damit wohl leben, zumal das Busunternehmen möglicherweise auch den einen oder anderen zusätzlichen Euro für Reinigungskosten haben will.

Trotzdem scheint Geld zählen anstrengend zu sein... die eine Kassiererin wurde mit mehreren Leuten rausgetragen, wenn ich das richtig beobachtet habe?

Die W.E.T. befindet sich in einer großen Halle, lediglich der WC-und Garderoben-Bereich ist abgetrennt.

Der eigentliche Schaumbereich nimmt nur einen kleinen Teil der Halle in Anspruch, der Rest ist Freifläche bzw. wird durch die Kassen- und Getränketresen belegt.

Im Schaumbereich befindet sich die "Waschmaschine", eine Art aufblasbare Hüpfburg ohne Dach und Boden, dafür mit zwei runden Löchern an einer Seite, die wie eine Waschmaschine bemalt ist.

An einer Seite der Halle befindet sich das ziemlich hoch gelegene DJ Pult.

Ich hatte mir den Schaumbereich irgendwie größer vorgestellt. Bei der FunFactory-Party wurde die komplette Main Hall geflutet, auf der W.E.T. nur ein kleiner abgesperrter Bereich.

Auch die Schaumhöhe kam mir in der FunFactory deutlich höher vor. Auf der W.E.T. musste man sich anfangs ziemlich tief bücken um überhaupt an den Schaum heranzukommen. Später wurde es dann besser, aber viel höher als bis zur Hüfte ging mir der Schaum nur wenn ich direkt im Zentrum unter der Schaumkanone stand.

Auch vom Füllgrad kein Vergleich mit der FunFactory-Party: Während man dort kaum umfallen konnte weil alles voller Leute war, konnte man sich auf der W.E.T. an den meisten Stellen gut durchzwängen ohne irgend jemanden zu berühren. Da hätte ich mir doch ein wenig mehr Gruppenkuschel-Atmosphäre gewünscht. Lediglich die Waschmaschine war zu manchen Zeiten übervoll.

Beim Kleidungsstil unterscheiden sich beide Partys etwas. In der FunFactory dominierten doch eher Straßenklamotten, also normale Hosen und T-Shirts, während auf der W.E.T. eher in Badehosen angetreten wurde.

Ich hatte mich für ein Outfit entschieden, dass mir alle Freiheiten lässt: Lange Hose über einer knall-orangenen Badeshorts über einer Unterhose, dazu ein schwarzes T-Shirt mit gelb-orangenem Farbverlauf-Aufdruck.

Vor Ort habe ich mich dann entschieden, die lange Hose an der Garderobe abzugeben.

Irgendwo gibt es auch ein (oder zwei?) Foto, auf dem ich mit zwei süßen halbnackten Jungs (einer in enger Badehose, der andere in kurzer Hose) im Arm stehe. So stelle ich mir Urlaub vor... ;-) Leider habe ich das Foto auf den Partybild-Seiten noch nicht gefunden, ich hätte wohl mal fragen müssen, von welcher Seite der Fotograf ist. Wenn's jemand sieht bitte Meldung an mich...

Die Entscheidung, das T-Shirt anzubehalten war auch richtig, es ist extrem hilfreich, wenn man sich den Schaum aus dem Gesicht wischen möchte.

Das meinte wohl auch ein Typ, der meinte, sich an meinem T-Shirt abtrocknen zu müssen. Ich war von dieser Dreistigkeit so überrascht, dass ich einfach nur weggegangen bin. Hätte er das bei einer weniger friedfertigen Person versucht, hätte er sich dafür wahrscheinlich eine gefangen...

Später habe ich mein T-Shirt hinter den Kopf geklemmt, da es trotz Schaum ziemlich warm wurde. Ansonsten war's aber eigentlich ganz angenehm. Der Schaum ist längst nicht so nass wie man als Unbeteiligter vermuten würde. Nach ein paar Stunden bekommt man allerdings dennoch eine ziemlich schrumpelige und strapazierte Haut und ich bin nicht sicher, ob ich danach noch die selben Fingerabdrücke hatte.

In der FunFactory war mir das nicht so stark aufgefallen... entweder verwenden die eine andere Schaummischung, oder es liegt einfach daran, dass ich dort nicht ganz so lange im Schaum war.

Meine beiden Schnuckel vom Foto waren inzwischen so mit sich selbst beschäftigt, dass ich mich erstmal auf eigene Faust unter's Partyvolk gemischt habe. Wer kann's ihnen verübeln... aber hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir auch vorher ein Date organisiert. So kam ich mir ein wenig wie das 5. Rad am Wagen vor. :-|

Wie auf fast allen Partys gilt auch auf der W.E.T.: Schnuggel sind selbst mitzubringen!

Es gab zwar auch einen ganzen Haufen süßer Jungs, die waren aber fast ausnahmslos alle in Begleitung. Mädels gab es auch eine ganze Menge, ob die hetero oder lesbisch waren, weiß ich allerdings nicht. Ich habe mich auf die Jungs konzentriert.

Mit dem, was da frei (ungebunden) rumlief, konnte ich allerdings nicht so viel anfangen. Ein paar hätte ich mir zur Not auch näher angeschaut, aber richtig vom Hocker gehauen hat mich keiner.

Ein Mann ist mir ziemlich penetrant auf die Pelle gerückt... der war aber weder vom Alter (ich schätze mal Ende 30) noch von der Brustbehaarung mein Typ. Hat mich ein wenig Mühen gekostet, ihm klar zu machen, dass ich nicht interessiert bin.

In die Waschmaschine habe ich mich auch umgesehen... auch dort wenig interessante Typen. Zudem ein ungemütlicher Ort: Die Waschmaschine hat eine eigene Schaumkanone, allerdings wird der Füllstand nicht geregelt. Manchmal nicht mal hüfthoch, dann wieder soviel, dass man überrollt wurde. Ich bin dann lieber Richtung Ausgang geflüchtet. Auch wenn ich vermute, dass der Schaum genügend Luft enthält, dass man unter der Schaumdecke nicht so schnell erstickt, möchte ich das Zeug doch lieber nicht in meinen Atemwegen haben.

Irgendwann kurz vor 4 haben wir dann unsere Taschen von der Garderobe geholt. Der WC-Bereich war mittlerweile auch schon so voller Schaum, dass wir es vorgezogen haben, die Klamotten draussen auf dem Parkplatz zu wechseln. Mir war's recht... ich fänd's irgendwie albern, sich zum Umziehen auf einem der Klos einzuschließen. (Außerdem war ich durch die Unterhose in der Badeshorts sowieso für alle Fälle gerüstet. Die wäre gar nicht nötig gewesen.)

Fazit: Der Besuch hat sich in jedem Fall gelohnt und es ist sicherlich ganz lustig, wenn man mit der richtigen Begleitung hingeht.

Leute kennenlernen kann ich dort aber glaube ich nicht. Das liegt schon daran, dass
ich es schwierig finde, Leute alleine nach ihrem Aussehen auszusuchen. Ich brauche einfach ein Profil, wo ein paar mehr Eckdaten zu der Person und ihren Interessen steht. Ich glaube, ein Stück weit ist mir sogar das Alter wichtiger als das Aussehen, aber letztlich muss natürlich immer das Gesamtbild stimmen.

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