Samstag, 9. Mai 2009

Schaumparty

Watt'n Stress schon wieder. Nächste Woche wäre ich beinahe nach Singapur geflogen um einen Kollegen vor Ort zu unterstützen. Gestern Mittag kam dann die Entwarnung: Der Kollege hat es auch alleine hinbekommen und meine Dienste sind dort doch nicht erforderlich.

Ich bin ganz froh, dass es so gekommen ist, denn das wäre zum einen etwas kurzfristig gewesen, zum anderen steht Singapur auf meiner Liste der must-see-Städte ziemlich weit unten. Dies liegt vor allem am in meinen Augen völlig übertriebenen Strafrecht. Für Sachen, die in Deutschland bestenfalls Ordnungswidrigkeiten darstellen, wird man in Singapur verprügelt (Rohrstock auf das nackte Gesäß) oder gleich einen Kopf kürzer gemacht. Die Einfuhr von Kaugummi und Pornografie ist strengsten Untersagt, ebenso Sexpraktiken wie Oral- oder Analsex. Bei letzterem ist wohl gerade ein Umschwung im Gange, wenn auch nur für Heteros. Homosexualität ist selbstverständlich auch verboten.

Auch wenn ich nicht zum Amseln hinfliege, empfinde ich einen Besuch dort als unkalkulierbares Risiko, denn ich habe keine Ahnung, wo die Singapurianer bzw. deren Regierung ihre empfindlichen Punkte haben und ich müsste erstmal mein Handy säubern, ob da nicht vielleicht noch das ein oder andere unschickliche Foto drauf ist. Ich weiss nicht, welche Rechte Polizisten z.B. bei Polizeikontrollen haben. Republiken mit Einparteiensystem sind mir jedenfalls höchst suspekt.

Ich gehe stark davon aus, dass Schaumpartys wie die gestern in der Fun Factory dort ebenfalls verboten sind.

Nachdem ich nun schon seit Jahren ziemlich erfolglos versuche, jemanden aus einem Freundes- und Bekanntenkreis zu einem Besuch einer Schaumparty zu überreden bzw. immer irgendwas kurzfristig dazwischen kam, bin ich gestern nun einfach mal alleine hingefahren.

Ich war so gegen 23:40 dort und der Parkplatz war gerammelt voll. Nur im hintersten Winkel waren noch ein paar Parkplätze frei. Die Fun Factory ist allerdings aufgrund ihrer Lage auch eher eine Autofahrer-Disko. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man dort nur schlecht hin.

Die Schlange an der Kasse hielt sich in Grenzen und auch bei der Türkontrolle ging es relativ schnell.

Zumindest einen Vorteil hat mein Geburtstag: Ab 30 kommt man umsonst rein. Die Kehrseite ist allerdings, dass ich anscheinend auch so aussehe, denn einen Ausweis musste ich nicht vorzeigen.

Dass mich ein Türsteher nicht nach einem Ausweis fragt, setze ich eigentlich voraus und wäre beleidigt, wenn er es täte. Minderjährig bin ich gewiss nicht mehr.

Dass mir der Kassierer jedoch auf meine Nachfrage direkt mein "Seniorenticket" rübergeschoben hat, gibt mir jedoch doch zu denken... und ich tröste mich damit, dass er es erst auf Nachfrage tat.

Auf der Tanzfläche und in der ganzen Mainhall ein Meer unheimlich süßer halbnackter Jungs und ich mitten drin... so voll und eng, dass Körperkontakt unvermeidbar ist.

Ungefähr so stelle ich mir das Paradies vor und wenn ich mir einige der Schöpfungen dort so ansehe, könnte ich ich fast geneigt sein, der Theorie vom Intelligent Design zuzustimmen. (Aber nur fast, bevor sich jetzt hier irgendjemand Hoffnungen macht.) Wahnsinn!

Im Zentrum der Tanzfläche war der Schaum rund 2 Meter hoch (höher als mache, die darin tanzten) und ich frage mich, wie man dort eigentlich noch Luft bekommt. Wahrscheinlich muss man sich dort immer ein Loch nach oben hin freitanzen.

Ich selber habe mich nur in maximal Knietiefe Gefilde begeben. Handy und Portemonnaie waren für den Notfall mit Plastiktüten abgedichtet, man kann ja nie wissen ob man nicht irgendwann auch mal unfreiwillig tiefer im Schaum steckt als man möchte. Der Boden war aalglatt und meine Schuhe hatten kaum Grip.

Das Rauchverbot in Diskotheken ist übrigens eine gute Sache. Die Luft dort war um Klassen besser als bei meinem letzten Besuch. Die Musikauswahl war ok. Eine relativ bunte Mischung aller Genres, bei der ich eigentlich nur mit manchen Malle-Prollhymnen so meine Schwierigkeiten hatte. Die hielten sich aber in Grenzen.

Einzig negative Erfahrung des Abends: Ein Pärchen, er ein ziemlich breiter Typ, sie eine Schnepfe mit dickem Hintern.

Ich stand an einem Geländer und war in den Anblick zweier süßer Typen vertieft, die oben ohne auf einem Podest vor mir tanzten.

Irgendwann schob sich das Mädel mit ihrem Gesäß immer weiter in meine Richtung und setzte sich schließlich auf das Geländer. Dann kam ihr Freund bei mir an und schob mich weg. Ich dachte erst, er wolle nur vorbei, aber offenbar war es ihm ein Dorn im Auge, dass ich so nah an seiner Freundin stand.

Ich habe mich dann zwei Meter weiter (was für die Verhältnisse wirklich ausreichend sein sollte) postiert und mit dem Rücken zu den beiden weiter den beiden süßen Typen auf dem Podest zugeguckt.

Trotzdem kam er ein paar Minuten später noch mal bei mir an. Die "Lady" würde sich von mir bedrängt/belästigt/was-auch-immer fühlen.

Bitte was? Ich habe nicht mal in ihre Richtung geguckt!

Ich habe ihn nur gefragt, wieviele Kilometer Platz "die Lady" denn bräuchte und bin in eine andere Ecke der Disko gegangen weil mir das zu blöd wurde. Vielleicht war er auch beleidigt, weil ich seine Tussie mit dem Arsch nicht angeguckt habe... oder sie steht auf Hinterteile...

Manche Menschen scheinen doch ein mächtiges Ego zu haben und sich für unwiderstehlich zu halten. Der Macker war es definitiv nicht.


Zwischendrin wurden natürlich - die Fun Factory ist ja eine Hetero-Disko - auch immer Mädels gesucht, die möglichst nackig auf der Bühne vor dem DJ-Pult tanzen wollten. Mindestens eine konnte sich dann auch dazu durchringen, für eine Jahreskarte und 100 Euro Freiverzehr vor der sabbernden Meute und dem Hoffotografen ihre Titten zu zeigen. Ich habe das nicht weiter verfolgt, aber das Ergebnis ist sicherlich bald in der Bildgalerie der Fun Factory zu bewundern.

Ein paar erste Fotos sind schon online, ich habe sie allerdings noch nicht durchgesehen ob ich auch irgendwo drauf bin. Die Fun Factory hat auf jeden Fall arg nachgelassen. Früher konnte man die Bilder fast in Originalgröße runterladen, inzwischen sind es nur noch Briefmarken. :-(

Gegen 2:45 bin ich dann wieder zurück gefahren.

Fazit: Hat sich gelohnt! Ich bin zwar eigentlich kein Diskogänger und fühle mich auf jeder Tanzfläche ziemlich deplatziert, so kann ich aber durchaus dann und wann mal einen Abend verbringen. Ein Shirtless-Schnuggel wollte mich wohl auch irgendwie zum Feiern motivieren und zu einer Art Polonaise über den Dance Floor auffordern(?), aber da war ich so überrascht, dass ich erst viel zu spät reagiert habe.

Für die nächste Schaumparty muss ich mir auf jeden Fall eine Begleitung suchen.

Die Rückfahrt habe ich genutzt, um die höheren Geschwindigkeitsbereiche meines neuen Autos auszutesten. Die Einfahrphase ist mittlerweile abgeschlossen und ich darf die Geschwindigkeit langsam steigern. Bis ca, 190 bin ich gekommen, danach kam ich wieder in einen Pulk von Autos und musste abbremsen. Vielleicht finde ich zu späterer Stunde an anderer Stelle noch mal ein längeres Stück freie Autobahn...

Vorhin habe ich Hose, Schuhe und Socken zum Trocknen aufgehängt. Viele Leute haben sich auch auf dem Parkplatz umgezogen, aber ich war ja nicht komplett untergetaucht.

Heute Abend steht der neue Star Trek Film auf dem Programm. Beim Trailer fühlte ich mich doch irgendwie sehr stark an Star Wars erinnert... aber die Kritiken sind sehr gut und ein paar der Hauptdarsteller können sich auch sehen lassen, somit kann der Kinoabend eigentlich nicht völlig in die Hose gehen.

Mein Mac hat übrigens gestern einen eigenen TFT-Monitor spendiert bekommen. Nichts großartiges, aber ist ja auch nur ein Zweitrechner. Der Mac steht nun im Wohnzimmer neben dem Sofa, so dass ich auch beim Fernsehen gucken nebenbei Chatten oder Twittern kann. Der Mac am großen Fernseher war ohnehin etwas überdimensioniert, alleine vom Stromverbrauch.

Mac, Bildschirm und eine externe Platte verbrauchen nun alle zusammen rund 50 Watt, im Standby sogar noch deutlich weniger. Damit kann man wohl erstmal leben...

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