Sonntag, 29. März 2009

Parship, ein Praxistest (Teil 1)

Heute ist mein bestellter Pulsmesser angekommen und ich habe ihn gleich einem 45-minütigen Praxistest bei Wii Fit unterzogen. Soweit, so gut. Demnächst werde ich ihn wohl mal mit zum Schwimmen nehmen und ausprobieren, ob er wirklich so wasserdicht ist, wie der Hersteller verspricht.

Vor ein paar Stunden habe ich mich bei Parship bzw. Gay-Parship (letztere ist nur eine erweiterte Form von ersterer, die Zugangsdaten gelten für beide Seiten) angemeldet. Nach dem auf allen Fernsehkanälen und an allen Ecken im Internet für die Seite geworben wird, wollte ich mal schauen, was diese Kontaktbörse von anderen Singlebörsen unterscheidet. (Zudem steht mein Urlaub vor der Tür, für den mir ein passender Urlaubsflirt gerade recht käme...)

Die Registrierung bei (Gay-)Parship ist kostenlos und erfolgt durch Ausfüllen eines langen Fragebogens, der sowohl Textfragen als auch Bilderrätsel enthält.

Die meisten Fragen lassen sich nur durch Auswahl vorgefertigter Antworten beantworten, was die Individualität einschränkt, aber vermutlich Grundvoraussetzung für die folgende automatisierte Auswertung ist.

Anschließend erhält man vom System eine Charakterisierung auf Basis der ausgewählten Antworten und bekommt passende Partner aus der Datenbank vorgeschlagen.

Ich habe mich ein wenig durch die Treffer geklickt und versucht, die ersten anzuschreiben.

Zunächst erfolglos, denn Voraussetzung für das Anschreiben anderer Mitglieder ist ein weitestgehend vollständig ausgefülltes eigenes Profil. Die wenigen Freitextfelder müssen von einem Parship-Mitarbeiter manuell freigeschaltet werden, somit musste ich zunächst auf die Freischaltung warten, bevor mein Profil als vollständig ausgefüllt galt und ich aktiv kommunizieren durfte.

Die Erwähnung meines Blogs in einem der Felder wurde erwartungsgemäß abgelehnt. Es ist nicht gestattet, URLs, Emailadressen, Handynummern oder sonstige Kontaktinformationen in den Feldern zu hinterlegen. Diese Restriktion kennt man ja auch von anderen kommerziellen Plattformen, die kein Interesse daran haben, dass die Nutzer nach der initialen Kontaktaufnahme 'an der Plattform vorbei' kommunizieren.

Nach der Entfernung der URL ging es dann und ich durfte auch selbst andere Mitglieder anschreiben. Die Kontaktvorschläge enthalten auch immer einen Kommentar, für wie erfolgversprechend das System eine Partnerschaft mit dem jeweiligen Kontakt hält.

Die Jungs mit den höchsten Erfolgsprognosen habe ich mal angeschrieben. Bilder sieht man leider nur als Premium-User und anscheinend auch nur, wenn der Kontakt einem seine Bilder explizit freischaltet.

Nach kurzer Zeit trudelte auch die erste Antwortnachricht bei mir ein. Zu dumm, dass man als Nutzer eines Gratis-Accounts zwar andere User anschreiben darf, deren Antworten jedoch nicht lesen kann.

Abos gibt es ab 33 Euro für einen Monat, zudem gibt es auch 3- und 6 Monats-Abos, bei denen es ein wenig Rabatt gibt. Dennoch ein ziemlich stolzer Preis, wie ich finde.

Eigentlich wollte ich den Test an dieser Stelle abbrechen, hab mich dann aber doch entschieden, mal einen Monat lang Premium-Kunde zu werden.

Grund 1: Für die Seite wird so dermaßen viel Werbung gemacht, dass man dort auch Leute kennenlernen sollte, die das Internet nicht so regelmäßig nutzen und in den klassischen Chats daher bisher nicht vertreten sind.

Grund 2: Ich möchte herausfinden, ob es bei Parship in Folge der hohen Abogebühren etwas elitärer zugeht als in Gratis-Chats und -Foren, in denen es von Spaßprofilen und Fakes nur so wimmelt.

Die Bezahlung erfolgt auf den üblichen Wegen wie Lastschrift und Kreditkarte. Dreisterweise erfolgt die Buchung der Premiummitgliedschaft als Abo, d.h. nach Ablauf der Premium-Mitgliedschaft wird diese automatisch um den selben Zeitraum verlängert, außer die Mitgliedschaft wurde rechtzeitig gekündigt. Zu Kündigung gibt es einen eigenen Menüpunkt, der ein "Servicepasswort" generiert, das bei der schriftlichen Kündigung via Post, Fax oder Email angegeben werden muss. Mit fällt kein Grund ein, wieso man die automatische Verlängerung nicht einfach über eine Checkbox in den Einstellungen abschalten könnte. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Ich werde die Tage mal ein Kündigungsschreiben aufsetzen und derweil beobachten, welche Qualität die vermittelten Kontakte haben.

Teil des Premium-Zugangs soll auch ein ca. 80-seitiges PDF (gegen Aufpreis auch als gedrucktes Buch) mit einem "Persönlichkeitsgutachten" sein. Mir ist noch nicht ganz klar, ob das in jeder Premium-Mitgliedschaft oder nur in der 6-monatigen enthalten ist. (Bisher habe ich jedoch keine Einschränkung gefunden.) Sollte es enthalten sein und was taugen, wäre das die 33 Euro vielleicht sogar wert. Der FAQ zu Folge sollte es nächste Woche per Email bei mir eintrudeln.

Bisher habe ich nur Zugriff auf eine Kurzauswertung, die mit schicken Diagrammen meinen Persönlichkeitstyp veranschaulicht. Ob da auch Substanz hintersteckt, muss ich die Tage in Ruhe ergründen. Manche Ergebnisse lassen sich jedenfalls relativ einfach aus meinen angekreuzten Antworten ableiten, dafür muss man kein Psychologe sein. (Ich vermute dennoch, Impi hätte seine helle Freude an dem Psychotest...)

Die "Erfolgsgarantie" ist auf die 6-monatige Mitgliedschaft beschränkt. Garantiert werden Kontakte zu 5 Mitgliedern, bei denen eine Freitext-Antwort als Kriterium angelegt wird. Keine besonders hohe Hürde, meiner Meinung nach, denn die Antwort könnte auch eine nett formulierte Absage sein. Während es in anderen Chats unhöflich (aber dennoch üblich) ist, Nachrichten von anderen, nicht dem eigenen "Beuteraster" entsprechenden Mitgliedern einfach zu ignorieren, könnte es bei Parship höflich sein, wenn man dem anderen seine Erfolgsgarantie nicht verhageln will.

Mal schauen, was sich mit meinem ersten Kontakt entwickelt und was bei der Auswertung meines Tests herauskommt... so stay tuned.

12 Kommentare:

Psycho-Impi hat gesagt…

Auch wenn das jetzt gemein ist: Der Grund, warum Du Single bist ist damit verknüpft, warum Du seitenweise abhandlungen über diese Geldabzocke schreibst. Geh mal aus dem Kopf raus ins Gefühl. ;-)

pcxHB hat gesagt…

Ich habe durchaus auch eine sehr gefühlvolle Seite. Viele meiner Liebesbriefe haben des öfteren schon einen ziemlich tiefen Eindruck hinterlassen und auch im persönlichen Kontakt kann ich sehr gefühlvoll und zärtlich sein. Diese Seite meiner Person trage ich allerdings nicht so sehr nach aussen (und schon gar nicht hier in den Blog).

Du hast aber vermutlich recht, dass dadurch ein schiefer bzw. unvollständiger Eindruck meiner Person bei meinen Lesern entstehen kann... dafür muss man mich schon persönlich und im richtigen Umfeld kennengelernt haben.

Psycho-Impi hat gesagt…

Stimmt schon Lars, dass ich Dich nicht kenne. Aber ich glaube schon, das Menschen auch in ihren Blogs viel von sich preisgeben. Und ich verwette meinen von Cola aufgeblähten Arsch darauf, dass Du Dich nie wirklich mit Deinen Gefühlen auseinander setzt. Aber natürlich mag ich mich irren.

Und hey, bei mir ist das nicht anders, nur unterschiedlich. ;-)

pcxHB hat gesagt…

Natürlich geben sie viel von sich preis, aber all diese Informationen sind gefiltert. Wie im Eintrag zu Facebook schon geschrieben ist dem Blog ein gewisses "Identitätsmanagement" vorgeschaltet, denn alles andere wäre grob verantwortungslos.

Mein Grundsatz beim Bloggen ist, dass alles was ich schreibe im großen und ganzen wahr sein sollte. Manchmal sind ein paar kleinere künstlerische Freiheiten notwendig (z.B. zum Schutz Dritter), aber ich erfinde keine Stories im Blog. Sehr wohl klammere ich aber bestimmte Bereiche meiner Person im Blog absichtlich aus.

Ich denke sogar sehr intensiv über meine Gefühle nach, allerdings bin ich nicht immer sehr gut darin, mein innerstes anderen Menschen auch verständlich zu machen.

Wenn Du willst, können wir uns ja mal treffen, dann kann ich Dir das auch im Detail erläutern. Du scheinst ja inzwischen wieder in Bremen zu wohnen, außerdem habe ich bald Urlaub.

(Das würde sicher auch viele der Missverständnisse vermeiden helfen, die Du schon so oft beklagt hast. ;-))

Vorurteils-Impi hat gesagt…

"Ich denke sogar sehr intensiv über meine Gefühle nach"

Eben. Das erklärt alles. Und nein, ich bin homophob genug, mich nicht mir Dir treffen zu wollen. ;)

pcxHB hat gesagt…

Ohne die eigene Gefühlswelt zu ergründen geht es nicht...

Keine Angst, ich hab's nicht auf Deinen verwetteten Hintern abgesehen.

Aber wenn's Dich offenbar nicht interessiert, kannst Du Dich auch nicht beschweren, wenn Dir Teile meiner Person ein Rätsel bleiben.

Maskenball hat gesagt…

Das ist keine Frage des Gefallens ... ich glaube nur einfach nicht, das wir uns viel zu sagen hätten. Und im Anschluss würds mir nur schlecht gehen. Darauf hab ich schlechterdings keine Lust.

pcxHB hat gesagt…

Wie viel wir uns zu sagen hätten, würde sich dann ja zeigen. Im schlechtesten Fall wäre es ein kurzes belangloses Cola-Trinken.

Wenn Dich alleine das schon emotional dermaßen runterzieht, bin definitiv nicht ich derjenige, der hier ein Problem mit seinem Gefühlsleben hat... ;-)

Offen-Wie-Ein-Buch-Impi hat gesagt…

Kluger Junge.

Lisa hat gesagt…

Parship ist ja ohne Premium-Mitgliedschaft leider nur begrenzt zu benutzen.
Ohne Premium-Mitgliedschaft kann man empfangene Nachrichten nicht lesen.
Gleichzeitig hat man selbst mit einer Premium-Mitgliedschaft das Problem, dass wenn man selbst Nachrichten verschickt man nicht sicher sein kann ob das Gegenüber sie lesen kann.
Außerdem werden die Nachrichten auch gefiltert so dass Kontaktdaten nicht mitgeschickt werden können.
Also wenn eine/r von beiden nicht die mindestens 179,70€ (3 Monate á 59,90) bezahlt hat ist es wenig erfreulich.
Vor allem weiss man nicht wenn man keine Antwort bekommt, ob das Gegenüber nicht zurückschreiben kann oder will.

Ich habe in einem Profil jedoch einen Hinweis auf eine Plattform namens ChiffreMail.net entdeckt.
Mit dieser kann man außerhalb von Parship sein Chiffre registrieren und dann darüber Mails geschickt bekommen.
Man bekommt dann einen Link wie diesen: http://ChiffreMail.net/user/PSP3IIBA , den kann man dann in das eigene Profil (z.B. bei Haustieren oder Musikinstrumenten) aufnehmen oder in Nachrichten mitschicken.
Außerdem kann man auswählen, ob man bei Google gelistet werden will. Dann kann das eigene Chiffre auch über Google gefunden werden, echt ganz cool.
Man kann sich selber überlegen, ob man beim ersten Kontakt die eigene Mail preisgeben will oder ob man nur das eigene Chiffre als Antwortmöglichkeit angibt.

Wie auch immer ein praktisches Tool mit dem Parship für mich benutzbar wurde.
Achso... das beste daran: es ist umsonst. ;)
Liebe Grüße
xox
Lisa

Anonym hat gesagt…

Achtung: alle Mitgliedschaften verlängenr sich automatisch um 12 Monate. Dies bedeutet, eine einmonatige Mitgliedschaft verlängert sich um 12 Monate und damit ist man mehr als 300 EUR los

online-Partnersuche-de hat gesagt…

Es stimmt nicht, dass sich die Laufzeit automatisch auf 12 Monate verlängert, nur wenn Du vorher einen 12 Monats-Vertrag abgeschlossen hast.

Haben einen Artikel zu den Kosten geschrieben, da viele sich hier verarscht fühlen. Wichtig ist, dass hier die AGB´s gelesen werden. falls jemand drauf reingefallen ist, würde ich es drauf angelegen. Die Wettern, aber ich denke, dass man einfach aus den Verträgen rauskommt.