Sonntag, 3. Mai 2009

Mac-Dreck

MacOS ist doch eine ziemliche Dreckschleuder!

Ich hatte gestern eine USB-Platte vom PC am Mac Mini angeschlossen um ein paar Daten zu kopieren. Das Kopieren selbst klappte auch ohne Probleme, aber wie sah die Platte hinterher aus?

Sobald MacOS einen Datenträger in die Finger bekommt, legt es ungefragt überall irgendwelche kleinen versteckten Dateien an.

Beim Kopieren einiger ZIP-Dateien vom Mac auf eine PC-Netzwerkfreigabe das gleiche Schauspiel: Am Ziel traf die doppelte Anzahl Dateien ein, da zu jedem ZIP noch eine Datei gleichen Namens, nur mit einem Punkt vor dem Dateinamen (die Unix-Symbolik um eine versteckte Datei zu kennzeichnen) angelegt wurde. Viel drin stand nicht, der Inhalt war binär. Nur ein String deutete darauf hin, dass es sich dabei um einen leeren Ressource-Fork handeln könnte.

Warum tut Mac OS X so was?

Wenn mir ein Freund einen USB-Datenträger gibt, damit ich ihm schnell eine Datei kopieren kann, würde ich mich schämen, wenn er anschließend durch sämtliche Verzeichnisse gehen und irgendwelche Mülldateien wieder wegräumen müsste.

Gestern habe ich begonnen, ein größeres Backup in mein GMX Mediacenter hochzuladen. Der Upload mit dem PC war kein Problem, den Rest wollte ich eigentlich über Nacht vom Mac erledigen lassen (spart Strom; für so einen Upload braucht es keinen Quadcore).

Ergebnis heute morgen: Eine einzige Datei wurde offenbar vollständig hochgeladen, die restlichen Dateien waren entweder leer oder nur wenige KB groß. Offenbar hat Mac OS versucht, alle Dateien gleichzeitig hochzuladen und sich dabei entweder selbst verzettelt oder das Verbindungslimit des GMX-Servers überschritten.

Ich muss mal beobachten, ob Mac OS auch beim normalen Kopieren im Dateisystem Kopiervorgänge parallelisiert. (Dies ist in den meisten Fällen nicht besonders sinnvoll, da der Lesekopf der Platte dann nur noch hin und her springt und kaum noch zum Lesen kommt.)

Unnötig zu erwähnen, dass mich auch im Hauptverzeichnis des Mediacenters gleich wieder eine ".DS_Store"-Datei angrinste.

Ich habe inzwischen von einem anderen Mac-User erfahren, dass man dieses Verhalten mit einem Tool namens Tinker abschalten können soll. Außerdem wird im Internet eine Lösung via Kommandozeile (Terminal) genannt.

Ich finde es überhaupt sehr spannend, wo MacOS und die diversen Mac-Programme eigentlich ihre ganzen Einstellungen speichern. MacOS kennt zwar keine Registry im Sinne von Windows, scheint aber durchaus ein hierarchisch organisiertes Äquivalent zu besitzen.

Ich finde es jedenfalls dreist und unverschämt von Apple, eine solche Vermüllungsfunktion standardmäßig zu aktivieren und sie dann auch noch nur durch wilde Registry-Hacks oder Zusatztools abschaltbar zu machen.

Apple Mail scheint im IMAP-Modus nicht viel besser zu sein, auch in meinem Postfach finden sich neuerdings diverse Ordner, die vorher nicht dort waren.

Was lernen wir daraus: Beim Kopieren vertraulicher Daten mit MacOS immer genau prüfen, ob nicht irgendwo noch verräterische Dinge zurückbleiben, die man auf den ersten Blick nicht sieht.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

mm irgendwie hast du ja recht... hast du das problem inzwischen gelöst?