Montag, 31. Mai 2010

Tod und Erneuerung

Ich bin fix und fertig. In der Firma ist die Hölle los, am vergangenen Wochenende ist meine Oma verstorben, die Dienstreise am nächsten Wochenende wird immer unausweichlicher und zu allem Überfluss muss ich mich beim Twitter Talk Radio-Projekt auch noch mit Separatisten herumschlagen, die kurzerhand ihr eigenes Radio aufsetzen wollen, weil ihnen meine Sendezeiten nicht ausreichen.

Wenn sie das unbedingt tun wollen, kann ich sie wohl nicht aufhalten. Ich hatte letzten Montag bereits gebloggt, wieso ich ein Dauer-Radio, das täglich sendet, für kontraproduktiv halte.

Am vergangenen Wochenende habe ich mal vorsichtig angetestet, was passiert wenn das Radio über einen längeren Zeitraum und scheinbar unbeaufsichtigt läuft. Ohne Moderation (im Sinne von Beaufsichtigung) geht es einfach nicht, wenn ich nicht ständig mit einem Bein im Kittchen stehen will.

Auch der Start um 15 Uhr war meiner Ansicht nach wenig erfolgreich. Die Diskussion glitt immer wieder in nicht jugendfreie Bereiche ab und so was darf um diese Uhrzeit nicht sein. Die unterhaltsamsten Gespräche liefen bisher auch immer in den Abendstunden.

Das Radio ist zudem ein ziemlicher Zeitfresser. Das ist einem während der Sendungen nicht so bewusst, aber hinterher fragt man sich beim Blick auf die Uhr dann doch, wo die Zeit geblieben ist. Somit sehe ich beschränkte Sendezeiten positiv: Man kann auch mal einen Film gucken, ohne permanent die Angst zu haben, im Radio gerade irgendwas zu verpassen.

Last but not least ist da dann auch noch die immer wieder gescholtene Qualität: Früher oder später gehen einem bei einer Marathonsendung die Themen aus und nur alle Viertelstunde kommt mal ein wirkliches Highlight. Dazwischen ist Stille gemischt mit Belanglosigkeiten. Durch die Zeitbegrenzung versuche ich daher auch, das "Radio-Erlebnis" für alle Beteiligten konzentrierter und damit intensiver zu gestalten. Die Sendung soll die Hörer aus den Socken hauen, und nicht die Wunsch nach einem Vorspulknopf aufkommen lassen.

Ich finde es wichtig, dass die Themen so allgemein gehalten sind, dass möglichst jeder mitreden kann. Privatgespräche, in denen sich 2-3 Leute mit (für Außenstehende unverständlichen) Andeutungen unterhalten, sind in Skype besser aufgehoben.

Aber genug gemeckert.

Ich arbeite derzeit an einem neuen Konzept, um das Profil des Radios noch ein wenig zu schärfen:

Zunächst ein neuer Name. "Twitter Talk Radio" bzw. "#twadio" ist zu allgemein gehalten und ist mehr Genre-Bezeichnung als Stationsname, weshalb diese Begriffe auch schon anderweitig besetzt sind. Ich möchte etwas einzigartiges, einen Namen, der nur mit diesem Projekt assoziiert wird.

Ich denke, ich habe nun auch einen gefunden, der diesen Ansprüchen gerecht wird: Radio Tweriwan. (Auf die genaue Schreibweise habe ich mich noch nicht festgelegt, vielleicht wird es auch "twEriwan", "TwEriwan" oder "tweriwan".)

Klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas sperrig (das ging mir mit "twadio" am Anfang auch so), bei näherem Hinsehen (und später durch ein geeignetes Logo visualisiert) ist die Herkunft aber unverkennbar und wer die Idee dahinter verstanden hat, kann sich den Namen auch gut merken.

Die Claims "Dein Twitter Talk Radio, das keine Frage offen lässt." und "Tweet louder and break the wall of silence!" machen das Konzept deutlich.

Der erste greift den "Domian-Gedanken" auf, der zweite unterstreicht die Ergänzung der Text-Tweets durch natürliche/akustische Sprache. Vielleicht lässt sich im Logo auch noch die Hash-Raute "'#" unterbringen, die ließe sich z.B. als Mauer oder Zaun zeichnen, die/der gerade durchbrochen wird. Wer gut zeichnen kann oder eine sexy Stimme hat, darf sich gerne melden und mir bei dem Logo bzw. der Kreation eines passenden Jingles mit Stationsnamen und Claim helfen.

Hinzu kommt natürlich auch noch eine überarbeitete Homepage. Die Links hier zum Blog und zu flickr werden entfernt und alles rund ums Radio wird direkt auf der Seite erklärt. Das ist weniger verwirrend und man kommt so schneller zum Ziel.

Auf der neuen Homepage darf natürlich auch eine "Frage an Radio
Tweriwan"-Sektion nicht fehlen. Dort kann jederzeit (auch wenn gerade keine Sendung läuft) eine Frage hinterlassen werden, die dann in der Sendung beantwortet wird. Die Teilnehmer am Mumble-Chat können diese Fragen während der Sendung aufrufen, so ist für Nachschub an Gesprächsthemen gesorgt. Wenn alles gut läuft, machen wir mit diesem "Audio-formspring" nicht nur Domian, sondern auch "Genial Daneben" Konkurrenz.

Soweit erstmal aus der aktuellen Planung. Änderungen sind natürlich vorbehalten und vielleicht hat der eine oder andere ja auch noch eine gute Idee.

Wer sich bis hier durch diesen langen Text gekämpft hat, darf zur Belohnung schon mal dem neuen Radio-Tweriwan-Twitter-Account folgen. :-)

Die nächste Sendung ist für Mittwoch Abend geplant. Da Donnerstag die Beerdigung ist, kann ich da etwas länger ausschlafen... in jeder Tragödie steckt eben doch auch meist etwas postives, das ist wohl die Ironie des Lebens. :-|

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