Montag, 24. Mai 2010

I don't know JACK

Uff, bin ich geschafft.

Gestern Abend war wieder Twitter-Radio, Los ging es gegen 21:00 und enden tat es heute früh gegen 07:30. Und selbst da war noch ein gutes Dutzend Leute online.

Mit diesem Erfolg hätte ich bei der Planung vor 2 Wochen nicht im Traum gerechnet, offenbar hat die Kombination aus Audio-Konferenz-Tool und angehängtem Webradio als Zugangserleichterung den Zahn der Zeit getroffen.

Ursprünglich war das Radio als einmaliges Event gedacht, aber ich werde jetzt mal schauen, wie ich es in eine regelmäßige Veranstaltung überführen kann.

Ich habe gestern schon mal eine erste provisorische Website ( http://radio.lsnet.eu/ ) eingerichtet, auf der ich alle Infos zum Radio zentral sammle.

Große Knackpunkte sind noch der Name des Projektes und die Sendezeiten.

Der Name "Twitter Talk Radio" wird auch schon von anderen benutzt und ist mehr eine Genre-Bezeichnung als ein Stationsname. Gestern wurde im Radio das Hashtag #twadio beschlossen, vielleicht wäre das auch ein guter Projektname.

Ich wurde schon mehrfach gefragt, wieso ich das Radio nicht einfach rund um die Uhr laufen lasse. Das hat mehrere Gründe:

Der zur Zeit wichtigste ist technischer Natur: Das Radio arbeitet noch nicht vollständig autonom. Die Serverdienste, die mit den großen Datenmengen hantieren, laufen zwar im Rechenzentrum, das ganze Encoding des Livestreams findet aber noch bei mir im Wohnzimmer statt.

Was mir im Moment noch fehlt, ist ein virtuelles Audio-Kabel für Linux, mit dem ich den Mumble-Client mit dem Encoder für das Webradio verbinden kann. Ich hab mir dazu schon mal JACK angesehen, die Dokumentation dieser Software lässt aber leider noch etwas zu wünschen übrig. Zumindest die OS X-Version erwies sich auch schon als mit unter ziemlich zickig.

Wenn jemand Ahnung von JACK hat oder eine etwas leichtgewichtigere Alternative für Linux kennt, wäre ich für einen kurzen Kommentar dankbar.

Wenn das Radio unabhängig von meinem Wohnzimmer wird, wäre das schon mal ein wichtiger Schritt nach vorne.

Desweiteren muss ich mal den Traffic im Auge behalten. Webradios verbraten naturgemäß eine Menge Bandbreite, nach meinen ersten Rechnungen und Erfahrungen scheint das aber wohl vorerst kein Problem zu werden. Morgen weiss ich mehr, wenn ich eine aktuelle Serverstatistik habe.

Freitag und Samstag jeweils von 21 Uhr bis open-end fände ich eine gute Sendezeit, evtl. auch noch Sonntags von 15 bis 21 Uhr.

Gegen eine 24/7-Sendung sprechen für mich zwei Gründe:

Erstens kann ich nicht verantworten, dass sich jeden Tag zig Leute die Nacht um die Ohren schlagen und zu spät oder als Zombie zur Schule/Arbeit kommen, weil sie Angst haben, irgend was zu verpassen. Manche haben sich ja während der letzten Sendung nicht mal auf's Klo getraut. :-)

Zweitens befürchte ich, dass sich das Radio ziemlich schnell totläuft, wenn es ständig verfügbar ist. Ich möchte verhindern, dass das Radio wie manche IRC-Kanäle endet, in denen zwar immer viele Leute online sind, man auf Fragen aber trotzdem keine Antworten erhält weil alle parallel gerade sonstwas machen.

Also erhaltet Euch die Vorfreude auf die nächste Sendung und nehmt euch die Zeit, dann voll und ganz dabei zu sein. :-)

Evtl. könnte man ja auch noch einen Hashtag wie #twadiotopic etablieren, über den während der Woche (und natürlich auch während der Sendung) Gesprächsthemen vorgeschlagen werden können. Vielleicht sogar als Twitter-Wall?

Wenn die Themen ausgehen, kann man dort nachschauen.

Die nächste Sendung ist für Freitag vorgesehen. Zeit genug also, sich bis dahin noch ein neues Headset oder Mikrofon zu kaufen... (-:

Soviel für den Moment, ich muss mich nun erstmal um meinen vernachlässigten Haushalt kümmern. Ihr könnt mir ja derweil mal einen Kommentar mit Eurer Meinung hinterlassen. :-)

5 Kommentare:

simon2708 hat gesagt…

Auf was für ner Art von Server läuft das denn momentan? Wenn das ein Root-Server mit Remotedesktop o.Ä. wär, könnte man ja viel daraus machen.

Zum Them Gesprächspausen füllen fällt mir noch was ein: Wie wärs wenn man irgendein atmosphärisches Gedudel drunterlegt, das sich beim Sprechen abesenkt? Da gibts doch sicher Software dafür?!

pcxHB hat gesagt…

Ja, das ist ein Root-Server, der auch einen persistenten Remote-Desktop hat. Anders wäre es auch gar nicht möglich, Mumble zu starten, da das Programm nach meiner Kenntnis keinen Kommandozeilenmodus hat. Allerdings haben solche Server natürlich keine Soundkarten, somit brauche ich virtuelles Audio-Routing.

Über "atmosphärisches Gedudel" habe ich auch schon nachgedacht, aber das macht denke ich keinen Sinn. Zum einen muss man erstmal welches finden, das man kostenlos verwenden darf, zum anderen wird das ziemlich schnell nervig, zumal die Musikgeschmäcker auch sehr verschieden sind. Es steht aber ja jedem frei, seine eigene Musik nebenbei zu hören, mit einem guten Headset stört das den Chat nicht weiter. Mumble kann andere Soundquellen auch automatisch absenken, das habe ich aber noch nie ausprobiert.

Unknown hat gesagt…

genau den bei mir funktionert das mit dem automatisch absenken nicht :D :P

blechbuechse hat gesagt…

Da komme ich gestern Abend zurück ins Wohnheim (wo mein Headset liegt...) und dann ist doch kein #twadio. (Das Tag ist gut. Google führte mich gerade auf twadio.com, "The silent radio station that plays in your head". Ich sag nur: "Stille." *g*)

Zur Technik: Ein bisschen Nachlesen ergab, dass ALSA ein Modul für ein Loopback-Device mitbringt. Vielleicht kannst Du damit etwas stricken...

Deine Position bezüglich einer 24/7-Sendung kann ich voll teilen. IRC-Kanäle mit vielen Anwesenden, in denen die meiste Zeit geidelt wird, kenne ich auch. (Und erst um 4 Uhr ins Bett zu gehen, finde ich auch nicht so prickelnd, aber es ist ja jedem selbst überlassen, wann er sich ausklinkt. 7:30 Uhr finde ich schon echt hart...)

pcxHB hat gesagt…

Das ALSA-Modul werde ich mir mal anschauen, danke. Ich hatte auch schon vermutet, dass es da irgendwie sowas geben muss, aber ich hatte noch keine Zeit tiefer zu suchen. Aber ich guck mir das gleich mal an und schaue, ob ich das auf dem Server installieren kann.

Zu 24/7:
Ich hatte auch erst überlegt, statt "open-end" eine konkrete Endzeit festzulegen, aber ich denke, ich lass sich das erstmal entwickeln. Wenn das System erstmal komplett im Rechenzentrum läuft, brauche ich ja auch nicht mehr daneben zu sitzen.