Sonntag, 28. September 2008

Lebensträume

Das Titelthema der aktuellen (21/2008) c't (sowie des gestrigen c't-magazins) lautet "Umsteigen auf den Mac" und irgendwie kam ich mir wie in einer Apple-Dauerwerbesendung vor. Ich behaupte ja nicht, dass MacOSX nicht auch Vorzüge gegenüber Windows hat, aber eben auch gewisse Nachteile.

Der Artikel bringt immerhin Apples Erfolgsrezept auf den Punkt:
"Apple beherrscht die Kunst des Weglassens wie kein anderer Computer-Hersteller. Das Betriebssystem überfordert Anwender nicht mit selten genutzten Funktionen oder unnötigen Konfigurationsoptionen, sondern konzentriert sich auf die für die breite Masse der Anwender relevanten." (Quelle)

Offenbar geht die Strategie auf (siehe insbesondere das iPhone, das anderen Handys funktional in vielen Punkten unterlegen ist, nicht zuletzt deswegen jedoch sehr einfach zu bedienen ist), genau dies ist aber auch der Grund, wieso mir OSX immer noch Unbehagen bereitet: Ich brauche viele Funktionen, die der normale Anwender selten bis überhaupt nicht benötigt.

Natürlich kann man auch unter OSX alles irgendwie hinfrickeln, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. (Siehe zum Beispiel das Kapitel "Zeitmaschine im Netz" auf S.102, in dem gezeigt wird, wie man normale SMB-Freigaben von Windows oder standalone Netzwerk-Festplatten für das OSX-eigene Backupprogramm "Time Machine" einsetzen kann. Meiner Meinung nach eine absolute Standardaufgabe. Der Artikel löst sie mit kryptischen Kommandozeilenbefehlen, denn das Sichern auf SMB-Freigaben ist scheinbar nicht vorgesehen bzw. gewollt.)

Viele Nachteile von OSX werden im Artikel zwar erwähnt, diese gehen in der ganzen Lobhudelei für meinen Geschmack aber zu sehr unter.

So wird zum Beispiel erwähnt, dass Hard- und Software aus einer Hand kommen und Treiber-Unverträglichkeiten daher nicht existierten. Es ist sicher richtig, dass ein solches System perfekter abgestimmt werden kann als bei einem Pluralismus vieler Hersteller, aber man sollte dabei auch nicht unerwähnt lassen, dass Pluralismus auch seine Vorteile hat. Nicht nur weil Konkurrenz das Geschäft belebt, sondern auch weil man Alternativen hat, wenn der one-and-only Mac-Hersteller eine Marschrichtung einschlägt, der man nicht folgen möchte.

Dass solche Gedankengänge nicht nur graue Theorie, sondern durchaus real sind, demonstriert auch hier wieder das iPhone.


And Now for Something Completely Different:
Ich habe mir Freitag "Das Leben des Brian" auf DVD gegönnt. Der Film hat seit Jahrzehnten Kultstatus, daher darf er eigentlich in keiner DVD-Sammlung fehlen.

Samstag Vormittag stand dann ein wenig Hausputz an und Nachmittags ging es weiter zu Bremen Maritim. Es gab diverse Schiffe (u.a. Zollboot, Feuerlöschboot, Seenotretter) zu besichtigen und am Ende gab es eine große Schiffsparade. Ich hab einen Haufen Fotos gemacht, die werde ich die Tage mal sortieren und dann ins Webalbum hochschieben.

Zwischendurch gab es (größtenteils kostenlose) Vorträge, Führungen und andere Aktivitäten.

Ich habe mich relativ spontan für den Vortrag von Johannes Erdmann entschieden, der vor 2-3 Jahren als damals 19-Jähriger mit einem ziemlich maroden, bei eBay ersteigerten Segelboot im Alleingang den Atlantik überquerte. Auf seiner Homepage findet sich ein umfangreicher Reisebericht inklusive Fotoalbum. Bei yacht.de gibt es zudem ein kleines Video mit einem Interview.

Ein Stück weit beneide ich ihn um seinen Mut, seine Erlebnisse und weil er seinen Traum so konsequent in die Tat umgesetzt hat. Andererseits erfordert es aber wohl auch eine ziemliche Besessenheit, seine ganzen Ersparnisse und vielleicht sogar sein Leben in ein derartiges Projekt zu stecken. Eine solch tiefe Besessenheit ist sicher die Voraussetzung, um ein derartiges Projekt stemmen zu können. Ob sie aber wirklich beneidenswert ist? Ich weiß es nicht.

Eines weiß ich aber sehr sicher: Er wird den Trip sicherlich nie vergessen.

Wie bereits erwähnt, stehe ich ja auch auf dem Standpunkt, dass man gelegentlich aus seinem Alltag ausbrechen sollte. Beim Stöbern im Netz habe ich durch Zufall nun auch das passende Buch für dieses Vorhaben gefunden: "101 Dinge, die man getan haben sollte, bevor das Leben vorbei ist" von Richard Horne und Hans Kantereit.

Das Buch ist eine Auflistung von 101 Ideen, mit denen man nach Ansicht der Autoren genau dies erreichen können soll - nebst Anleitung zur Planung und Umsetzung in die Tat, versteht sich.

Nach allen Beispielen, die ich bisher aus Rezensionen kenne, scheint ein großer Teil der Vorschläge ziemlicher Schwachsinn zu sein. Ein paar Ideen klingen aber ganz interessant, da würden mich die Vorschläge zur Umsetzung durchaus interessieren...


Zurück zu Bremen Maritim:
Zwischendrin rief mich noch ein Freund via Handy an, ob ich nicht Lust zu einem kleinen Abstecher zum Oldenburger Kramermarkt habe. Ich hatte zwar schon eine Abendplanung, aber nichts, was nicht auch noch etwas warten konnte. Somit holte er mich an der Schlachte ab und es ging los nach Oldenburg.

Auf der Friedrich-Ebert-Straße hatte sich offenbar ein Auto mit einer Straßenbahn angelegt. Polizei und Feuerwehr kamen mit mehreren Wagen und auch die BSAG schickte einen Emil mit Blaulicht vorbei. An der Unfallstelle waren allerdings keine Beschädigungen zu sehen. Morgen vielleicht mal gucken, ob was in der Zeitung steht.

Der Kramermarkt-Besuch war soweit ganz nett und da ich die Fotoausrüstung eh dabei hatte, habe ich auch dort noch ein paar Bilder gemacht. Die Bilder muss ich noch mal genauer ansehen. Einige scheinen sehr gut geworden zu sein, aber auch viel Ausschuss. Schnelle Bewegungen und flackerndes Licht in der Dunkelheit sind definitiv keine einfachen Vorraussetzungen für gute Fotos.

In der Weser-Ems-Halle lief parallel noch die Verbrauchermesse "Oldenburger Herbst". Viel interessantes gab es nicht zu sehen, das Ganze war ungefähr so informativ wie die "Verbraucherinformationen" im Fernsehen. Ein paar interessante Fotos, z.B. von einigen Trikes, konnte ich dann aber doch noch machen.

Ein Herr im Anzug wollte uns dann noch zu einer Weinprobe einladen. Ob es an der Kamera lag?
Seit ich mit einer Spiegelreflexkamera unterwegs bin, wurde ich schon öfters gefragt, ob sich Leute von mir fotografieren lassen können (so auch heute von einer Gruppe Schnuckel). Das Problem ist allerdings immer, den Leuten hinterher zu verklickern, wo sie die Bilder im Internet finden können. Ich müsste eigentlich mal Visitenkarten drucken...

Nun werde ich aber erstmal ins Bett. Morgen (bzw. heute) wollte ich eigentlich noch zum Marathon und dort ein paar Fotos machen. In Anbetracht der Uhrzeit werde ich mir das aber wohl eher schenken... mal gucken...

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