Freitag, 21. März 2008

Ich kann Australien!

Nachdem in den letzen Tagen häufiger mal von Geocaching die Rede war, sollte ich vielleicht einmal an einem konkreten Beispiel verdeutlichen, wie so was ablaufen kann. "kann" deshalb, weil es sehr viele verschiedene Arten von Geocaches gibt. So gibt es welche, wo man einfach nur zu einem vorgegeben Ort hinlaufen/fahren muss, dort einen Cachebehälter (gewöhnlich eine Tupperdose) findet und sich in die darin enthaltenen Finderliste (Logbuch) einträgt. Bei anderen Caches muss man erst mehrere Stationen aufsuchen und gelangt wie bei einer Schnitzeljagd von einem Ort zum nächsten.

Die Stationen bieten mal eine sportliche Herausforderung (manchmal muss man Klettern oder Tauchen um Informationen zur nächsten Stationen zu erhalten), mal technische Spielereien (der Druck auf einen Knopf einer mitgebrachten TV-Fernbedienung aktiviert einen in einem Baum versteckten Laser, dessen Strahl den Weg zur nächsten Station weist) und mal Denksportaufgaben, die viel Gehirnschmalz oder Recherchen im Internet erfordern.

Was einem bei einem Cache erwartet, also ob man spezielle Ausrüstung benötigt, wie hoch der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist und ob einen eher asphaltierte Straßen oder steile Hänge mit Dornengestrüpp erwarten, geht aus der Cache-Beschreibung hervor, die sich in Cache-Datenbanken im Internet findet. Die größte Datenbank dieser Art ist geocaching.com.

Nicht für alle Caches benötigt man zwingend einen GPS-Empfänger, meistens ist er jedoch sehr von Vorteil, da Orte gewöhnlich als Koordinaten (Längen- und Breitengrad) und nicht als Straßennamen mit Hausnummern (was z.B. in Parks meist etwas schwierig ist) beschrieben werden. Für diesen Webcam-Cache braucht man z.B. nur einen Regenschirm und einen Freund, der im richtigen Augenblick einen Screenshot einer Webcam im Internet macht. (Dafür gib's bei Webcam-Caches allerdings auch keine Tupperdose.)

geocaching.com bietet auch eine interaktive Google-Maps-Karte, auf der Caches eingezeichnet sind. Wer auf den Link im vorangegangenen Satz klickt, kann sich leicht selbst davon überzeugen, was alles in Bremen versteckt ist, wovon der normale Tourist und Eingeborene nichts mitbekommt. (Die Karte kann mit der Maus beweget und über den Slider vergrößert und verkleinert werden.)

Da das Wetter nicht gerade zu weitläufigen Spaziergängen einlädt, habe ich mir mal einen Cache ausgeguckt, bei dem man die Rätsel bequem zu Hause am PC lösen kann, so dass sich die Außeneinsätze auf ein Minimum beschränken: "Ich kann Australien!"

Alles habe ich noch nicht entschlüsselt, aber vielleicht hat ja jemand von Euch noch eine Idee:

Die Koordinaten zeigen auf den Riensberger Friedhof, ich weiß noch nicht, was das für eine Rolle spielt.

Der Titel "Ich kann Australien!" ist ein Anagramm. Wenn man danach googelt (siehe Hinweis im Cachetext), kommt man zu einem Anagrammgenerator im Internet. Auch die im Schiebepuzzle auf der Cacheseite aufgeführten Buchstaben sind ein Anagramm, das der eben gefundene Anagrammgenerator zu "Zylinderkopf" auflöst.

Der Cachetext gibt zudem unter "Additional Hints" den Hinweis "magnetisch". Eine weitere Suche nach "Zylinderkopf" und "magnetisch" legt den Schluss nahe, dass die magnetisch gesteuerten Einspritzdüsen (Injektoren) eines Dieselmotors gemeint sein könnten.

Das im Text abgebildete Schiebepuzzle dürfe ein weiterer Hinweis auf den Anagrammcharakter des Caches sein, vielleicht spielt es aber auch darüber hinaus noch eine weitere Rolle.

Der nächste Schritt ist nun wohl, die gegebenen Koordinaten auf dem Friedhof aufzusuchen und zu gucken, ob sich dort etwas (z.B. eine Inschrift) findet, was die Teile zu einem sinnvollen ganzen zusammenfügt. (Der Cache selbst wird sich dort sicherlich nicht befinden, das wäre nicht nur zu einfach, sondern wohl auch wenig pietätvoll.)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Zylinderkopf ist schon mal nicht schlecht.

Barbeckue