Montag, 3. Januar 2011

TwitMatch - Wie gut passt Du zu Deinen Followern?

Ich habe mir gerade mal ein paar Gedanken zu einer neuen Twitter-Anwendung gemacht.

Jeder Mensch kennt den Wunsch nach Bestätigung in der Gruppe und die daraus entstehende Unsicherheit, wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob man selbst "normal" ist. Aus Angst sich zu blamieren sagt man dann oft nichts.

Meine Anwendung hat halb spielerischen, halb ernsten Charakter und ist eine Mischung aus einer persönlichen Twitter-Statistik, den von Facebook bekannten Wahrheitsspielen, Formspring und einem Freundefinder.

Das Ganze soll so aussehen: Man loggt sich mit seinem Twitter-Account auf der Seite ein und die Anwendung berechnet eine Statistik zu den Followern, z.B. mit wem man am häufigsten Kontakt hat. Soweit nichts besonderes.

Die Anwendung enthält einen in Kategorien und Unterkategorien aufgeteilten Fragenkatalog mit Fragen, die sich durch Eingabe von Zahlen, Auswahl vorgegebener Antworten und ggf. auch Freitext beantworten lassen. Alle Fragen mit Ausnahme einiger Grunddaten wie z.B. Alter und Geschlecht sind freiwillig.

Wer eine Frage beantwortet, bekommt die Antworten seiner Follower auf die selbe Frage angezeigt. Jeder kann bei der Beantwortung der Frage auswählen, ob er in dieser Liste namentlich oder anonym erscheinen möchte (der Name erscheint jedoch nur, wenn beide Seiten ihren Namen offenbaren). Jeder sieht nur Antworten auf Fragen, die er selbst beantwortet hat und der Schutz der Anonymität erleichtert es, wahrheitsgetreu zu antworten.

Fragen können sich z.B. um die Höhe des Einkommens/Taschengelds drehen, um die Meinung zu bestimmten gesellschaftlichen, moralischen oder politischen Themen oder auch ganz privaten Gewohnheiten drehen.

Beispiele:
  • "Was denkst Du über Stuttgart 21?"
  • "Wie denkst Du über Schwule?"
  • "Wie wichtig ist Treue in einer Beziehung?"
  • "Welche Musikrichtungen hörtst Du?"
  • "Ist Selbstbefriedigung in einer Beziehung Betrug am Partner?"
Aus den Antworten wird ein Übereinstimmungswert berechnet, der umso höher ist, je geringer die Abweichungen zwischen einem Twitterbenutzer und seinen Followern ist.

Diese Übereinstimmungsberechnung erfolgt auf mehreren Ebenen:
  1. Der Twitterbenutzer kann sehen, ob er (bezogen auf alle Fragen) in der breiten Masse mitschwimmt oder mehr Individualist/Außenseiter ist.
  2. Der Benutzer kann sehen, wie sein Freundeskreis zu einer bestimmten Frage steht, z.B. der Akzeptanz von Schwulen und Lesben, was einem vielleicht beim eigenen Outing hilfreich sein kann.
  3. Der Benutzer kann vom System Follower (ggf. auch Followern von Followern) vorgeschlagen bekommen, mit denen er bisher wenig Kontakt, aber viele Gemeinsamkeiten hat.
Hinter den Kulissen stelle ich mir einen Mix aus Statistik und künstlicher Intelligenz vor, der die verschiedenen Kriterien unterschiedlich gewichtet. So ist ein Vergleich der eigenen Körpergröße mit den Followern sicherlich interessant, spielt aber für das Vorschlagen von Freunden sicherlich keine große Rolle. Ein ähnliches Verständnis von Freundschaft kann dagegen elementar sein.

Außerdem müssen zweiseitige Beziehungen (gegenseitiges Folgen) höher bewertet werden als einseitige.

Das System ist nicht primär als Dating-Plattform gedacht, kann aber auch Aspekte aus diesem Metier enthalten: So kann die Anwendung z.B. auch die Meinung eines Benutzers zu bestimmten Followern, mit denen er besonders intensiven Kontakt hat, einholen. So kann das System zwei Menschen, die sich beide sehr gerne näher kennenlernen würden, sich bisher aber nicht getraut haben, den ersten Schritt zu machen, einen Wink mit dem Zaunpfahl geben.

Das System ist dabei natürlich nicht so leicht durchschaubar und manipulierbar, dass man durch ausprobieren falscher Angaben Follower ausspionieren kann.

Soviel zur Idee.

Was meint ihr dazu? Würdet ihr ein solches System benutzen? Was gefällt euch am Konzept, was würdet ihr lieber anders haben wollen?