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Sonntag, 18. Dezember 2016

Goodbye flickr

Ich habe meinen flickr-Account gelöscht. Ich war dort viele Jahre Nutzer und der Pro-Account wäre auch noch rund ein halbes Jahr gelaufen, aber da Yahoo seine Sicherheit einfach nicht in den Griff bekommt, ist eine Fortführung auf der Plattform leider keine Option mehr.

Dies führt allerdings leider dazu, dass in einigen Blogposts hier nun die Bilder fehlen, da diese über flickr eingebunden wurden.

Sonntag, 23. Mai 2010

Erstes Fazit zur Twitter Talk Radio-Generalprobe

So langsam bin ich wieder wach, nach dem mein Twitter Talk Radio bis heute früh um 06:05 lief, und das eigentlich auch nur, weil ich dann den Server heruntergefahren habe.

Der Start um 23 Uhr verlief erwartungsgemäß schleppend. Im Laufe der Nacht besserte sich das jedoch und ich bin unterm Strich eigentlich ganz zufrieden, war ich doch davon ausgegangen, dass ich wahrscheinlich ziemlich alleine da sitze und die Sendung nach maximal zwei Stunden vorbei ist.

Statt dessen wurden es 7 Stunden und es wurde über einen ziemlich breit gefächerten Themenmix geredet, von leichten Blödelthemen bis hin zu durchaus ernsteren Sachen wie dem Datenschutz in sozialen Netzwerken, Apples rigide Apple-Store-Politik sowie dem bevorstehenden iPad-Launch.

Durch den Praxis-Test kann ich nun die Stärken und Schwächen meines Konzeptes besser einschätzen:

Erster Punkt: Musik. Ich würde zwar gerne die Gesprächspausen mit Musik füllen und so verhindern, dass neue Zuhörer gleich wieder abschalten, weil sie wegen der Stille vermuten, der Radio-Stream sei kaputt. Das macht aber nur Sinn, wenn ich in ausreichendem Maße kostenlos nutzbare Musik auftreiben kann, die hochwertig genug und ausreichend vielfältig ist, um den Hörern nicht nach ein paar Minuten schon auf den Sack zu gehen. Und da sehe ich momentan ziemlich schwarz, denn ein stimmiges Musikprogramm zusammenzustellen ist schon schwierig genug, wenn man nicht auf einen kleinen Topf mit vergleichsweise unbekannten Creative Commons Songs beschränkt ist.

Vielleicht wäre das automatisierte Vorlesen von Tweets eine Alternative, Twitterlesungen erfreuen sich ja durchaus auch im "realen Leben" einiger Beliebtheit. Ich denke, ich werde mal bei passender Gelegenheit ein paar Sprachsynthese-Programme testen.

Insgesamt würde ich das Wort "Radio" in "Twitter Talk Radio" aber eher in seiner englischen Bedeutung im Sinne von "Sprechfunk" interpretieren. Eine Art moderner CB-Funk über das Internet. Das kann man dann auch im Hintergrund laufen lassen und wenn mal Stille ist, stört es nicht weiter.

Die Entscheidung für Mumble war richtig, das Programm ist recht übersichtlich, einfach zu benutzen und bietet auch einen Push-To-Talk-Modus, bei dem man wie bei einem Funkgerät während des Sprechens eine Taste gedrückt halten muss. Aus meiner Skype-Erfahrung weiss ich, wie wichtig eine solche Funktion ist: Ohne sie hört man ständig Tastaturgeklapper, Leute beim Essen/Schmatzen, Echos und Rückkopplungen von den Lautsprechern und andere unerfreuliche Geräusche, die nicht nur nerven und ablenken, sondern auch die Verständigung erschweren.

An der Sprachqualität von Mumble kann man auch nicht meckern. Wer ein vernünftiges Mikrofon hat, kommt ziemlich gut und klar verständlich rüber. Nur mit dem Fall, dass zwei Leute gleichtzeitig reden, kommt Mumble leider gar nicht klar. Es entstehen Interferenzen, die kaum noch ein verständliches Wort übrig lassen. Da schlägt sich Skype um Klassen besser.

Außerdem krankt Mumble noch ein wenig an mangelnder Nutzerakzeptanz. Die meisten Leute sind einfach zu faul, das Programm zu installieren somit muss ich mich wahrscheinlich noch mal nach einer Flash-Lösung umschauen.

Wie hat euch die gestige Sendung gefallen (sofern ihr sie gehört habt)?

Wie würdet ihr gerne am Talk teilnehmen? Via Mumble, Skype (trotz der beschriebenen Probleme) oder Festnetz-Telefonnummer?

Dienstag, 18. Mai 2010

Zwischenstand: Server up & running

Gestern morgen gegen 9 Uhr kam die SMS, dass mein bestellter V-Server fertig eingerichtet sei. Nachdem in den FAQs des Hosters stand, dass die Ersteinrichtung bis zu einer Woche dauern könne, bin ich doch sehr positiv überrascht. Wahrscheinlich wollen sie sich mit der großzügig kalkulierten Zeitspanne nur die Drängler vom Hals halten.

Gestern Abend habe ich den Server, nach längerer Evaluierung der vorinstallierten Verwaltungssoftware Plesk, erstmal wieder platt gemacht und mit einem Linux-Image ohne Plesk neu installieren lassen. Kalkuliert waren dafür in der FAQ 1-2 Stunden, effektiv gedauert hat's ungefähr eine Viertelstunde. Offenbar selbes Prinzip wie oben.

Ich will Plesk an dieser Stelle nicht verdammen, da ein Abend vielleicht etwas zu kurz bemessen ist, um sich einen vollständigen Eindruck zu verschaffen. Die Tendenz ist jedoch eher negativ. Die Firewall war so konfiguriert, dass alle Ports ungeschützt waren, sofern sie nicht explizit gesperrt wurden. Ich habe dann die Policy umkonfiguriert, damit hat sich Plesk aber den eigenen Ast abgesägt und war im Browser trotz expliziter (vorkonfigurierter) Freigaberegel nicht mehr bedienbar. Ich habe noch versucht, via ssh und VNC herauszufinden, woran er sich da verschluckt hat, hatte aber dann irgendwann keine Lust mehr und habe mich entschieden, die Kiste ohne Plesk neu hochzuziehen. Ich vermute, dass sich Plesk irgendwie aufgehängt hatte den es war auch kein localhost-Zugriff mehr möglich, außerdem habe ich auch keinen Prozess gefunden, der sich für den Plesk-Port zuständig gefühlt hätte.

Da Plesk auch eine komplette Kunden- und Reseller-Adressdatenbank enthält, scheint sich die Software vorallem an Leute zu richten, die keine exotischen Dienste installiert haben, sondern ihren Server primär benutzen um Webspace und Emailaccounts an Dritte weiterzuverticken. Dafür mag die Software ausreichen, auch wenn ich persönlich einen Webserver für den falschen Ort für eine Adressdatenbank halte.

Ohne Plesk sieht der Server gleich deutlich aufgeräumter aus. Ich habe dann die wichtigsten Dienste manuell konfiguriert und bin mit diesem Stand für den Moment nun auch soweit erstmal ganz zufrieden. Mittelfristig muss ich noch mal ein paar Dienste nachinstallieren (der Webserver ist zwar für die verschiedenen Domains konfiguriert, momentan aber abgeschaltet weil ich ihn noch nicht brauche; das Emailsystem habe ich noch gar nicht angefasst), aber die kommen später.

Die Domains sind inzwischen auch konnektiert und ich konnte gestern Abend schon einen ersten Test des Webradio-Servers und der Mumble-Plattform fahren. Ein wenig Feintuning muss ich noch machen, aber aber im Großen und Ganzen sieht es gut aus und ich denke, mein Internet-Radio-Projekt sollte am Wochenende klappen.

Morgen geht's nun erstmal bis Freitag auf Dienstreise ins Ausland, da werden meine Internetmöglichkeiten wahrscheinlich arg eingeschränkt sein.

Sonntag, 3. Januar 2010

Lagerkoller & Meilenstein

Der erste Eintrag im neuen Jahr... und irgendwie öde ich mich momentan selbst an. Draussen ist es kalt und ich habe keinen Bock vor die Tür zu gehen. Mitte/Ende der Woche werde ich wohl wieder einkaufen müssen, da ist das Eiskratzen dann unvermeidlich. Warum kann es nicht wieder wärmer werden?

Morgen oder übermorgen soll mein neues Smartphone kommen. Ein Motorola Milestone mit Android-OS. Nachdem das Palm Pre bei meinem Test nicht das brachte, was ich mir erhofft hatte und das iPhone immer noch zu viele Einschränkungen hat, möchte ich nun dem Google-Betriebsystem eine Chance geben: Das System selbst ist Open-Source, basiert auf Linux und die enge Bindung an Google, die mir bei den ersten Versionen noch etwas sauer aufstieß, wurde mittlerweile aufgehoben. Ich lass mich mal überraschen.

Die Webcam hat jetzt ein mehrstufiges Zugriffsrechtesystem. Wenn die Kamera als offline angezeigt wird, muss das also nicht heissen, dass sie wirklich aus ist. Wer einen VPN-Zugang hat und meint, dass er weniger sieht als er verdient hat, kann sich daher bei mir melden. (Ein Login ohne VPN ist geplant, bisher aber noch nicht umgesetzt.)

Montag, 26. Oktober 2009

Keine Zeit zum Bloggen

Habe das ganze Wochenende an meinem neuen Heimserver installiert... inzwischen laufen die Basisdienste, auch wenn es noch einiges zu tun gibt. Zum bequemeren Datenaustausch fernab von Stasi 2.0 & Co habe auch schon einen Freund aus Frankfurt via VPN angebunden... wir sind doch alle eine große Familie und haben ein großes LAN...

Meine eGroupware-Installation läuft auch schon. Die Software hat noch ein paar Macken, aber im Großen und Ganzen gefällt sie mir recht gut und ich könnte sie mir durchaus als meine zukünftige PIM-Lösung vorstellen - vorausgesetzt die Synchronisation mit Handy/PDA funktioniert auch vernünftig. Hab ich noch nicht getestet.

Nun aber erstmal ins Bett... auch wenn ich dank Zeitumstellung eine Stunde länger schlafen kann...

PS: Die Simpsons-Folge über 'Mapple' ist einfach zu geil...

Dienstag, 13. Oktober 2009

nomen est omen

Ich war gerade nach der Arbeit noch kurz im O2-Shop und habe mir den neuen Palm Pre angesehen, der ab heute in den (O2-)Läden steht.

Ich überlege seit Tagen hin und her, ob ich mir so'n Teil nun kaufen soll oder nicht. Nach dem Besuch im Shop denke ich, dass ich ihn erstmal nicht kaufen werde.
Die Tastatur ist ganz ok, aber irgendwie gefällt mir die Verarbeitung der Gehäuses nicht so ganz. Ich weiss auch nicht, es sieht irgendwie gleichzeitig billig und wertig aus.

Die Software konnte ich nicht so richtig beurteilen, da auf dem Vorführmodell fast nur Demo-Software lief. Man konnte ein wenig in die Menüs reingucken und mit dem Kalender rumspielen. Die meisten Funktionen waren gesperrt.

Somit bleiben mir für die Entscheidung nur die diversen Testberichte im Internet und damit komme ich zu dem Fazit, dass das Konzept sehr vielversprechend ist und mir viele Dinge deutlich besser gefallen als beim iPhone (kein SIM-Lock, Akku wechselbar, offener Software-Store, Multitasking, drahtlose Ladestation, automatische Aufbereitung der Daten über Account-Grenzen hinweg, ...), die Umsetzung im Moment aber noch nicht das ist, was ich suche.

Zu viele Kleinigkeiten funktionieren noch nicht auf dem Level, den ich von einem High-End-Smartphone erwarte, somit ist der Name "Pre" wohl durchaus wörtlich zu verstehen: Es ist quasi das Vorserienmodell eines durchaus interessanten Konzeptes.

Damit das Telefon für mich richtig interessant wird, hätte ich gerne noch (random order):
  • Vernünftige Synchronisationssoftware für PC und Mac in der Tradition des guten alten Windows Palm Desktops. (Der Mac Palm Desktop ist eine herbe Enttäuschung.)
  • Bessere Trennung, welche Daten über Internet-Server synchronisiert werden und welche nur lokal auf dem eigenen PC gespeichert werden sollen. Grundsätzlich finde ich das automatische Einbinden von Online-Adressbüchern/Kalendern jedoch gut.
  • Dateitransfer via Bluetooth.
  • Unterstützung für weitere Instant-Messenging-Protokolle wie ICQ, MSN und Skype.
  • Unterstützung von Java-Programmen, denn nicht jede App wird für den Pre portiert werden. Java ist der Standard und es gibt z.B. sehr schicke Fahrplan-Apps.
  • Vollwertige To-Do-Listen-Funktion mit richtiger Synchronisation.
  • Flottere Reaktion auf Benutzereingaben. Heute im Laden fand ich das Teil doch ein wenig träge.
  • Slot für Speicherkarten.
  • Evtl. etwas größeres Display.
  • Nicht zu viele Gesten... die Grundfunktionen sollten auch über Buttons bedienbar bleiben. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich heraus gefunden hatte wie die "Zurück"-Geste funktioniert, ohne die man aus vielen Dialogen nicht heraus kommt.
  • Alu-Gehäuse
  • Steuerkreuz/Cursortasten
  • Ein SDK, das nicht nur aus HTML, CSS und JavaScript zu bestehen scheint. Ich möchte möglichst in (echtem) Java und C++ programmieren, kein JavaScript und auch keine unsäglichen Nischensprachen wie Objective-C.
Das ist jetzt nur eine lose Auswahl dessen, was mir jetzt gerade spontan einfällt. Wenn ich länger drüber nachdenke, fallen mir sicherlich auch noch eine ganze Reihe weiterer Punkte ein.

Vorerst werde ich wohl bei meinem Palm T5 und meiner Nokia E-Klasse bleiben, aber ich werde den Palm auf jeden Fall weiter beobachten. Mit dem nächsten Firmware-Update nächsten Monat könnte die Sache schon wieder ganz anders aussehen...

Sonntag, 11. Oktober 2009

Licht und Dunkelheit

[Irgendwie hat mir der Blog-Editor den Text total durcheinander gewürfelt... ich hoffe ich habe die gröbsten Fehler nun korrigiert. :-( ]

Bin seit heute morgen um 5 zurück von der Lesbischwulen Techno/House-Party in Oldenburg.

So richtig voll war's leider nicht. Die Leute kamen relativ spät und gingen leider auch relativ früh wieder, dabei fand ich die Organisation eigentlich gar nicht schlecht. Im Gegensatz zu normalen Diskos gab es genügend Tische und Bänke um sich auch mal hinsetzen zu können.

Es gab zwei Dancefloors: Die große "Mainhall" und eine kleine Fläche im Cafe vor dem DJ-Pult, die allerdings kaum zum Tanzen genutzt wurde. In der Mailhall gab es Tische und Bänke am Rand, das Cafe war komplett mit Tischen bestückt.

Die musikalische Bandbreite war sehr groß und sehr DJ-abhängig. Die meisten Außenstehenden werfen Technomusik immer in einen Topf, aber das Spektrum ist doch enorm. Musikalisch hat mir die Stunde zwischen 3 und 4 Uhr am besten gefallen. Da waren richtig gute Tracks dabei.

Die Schnuckelquote war auch ganz in Ordnung, waren schon ein paar ganz süße Jungs dabei. Die Lesbenquote war auch recht hoch, höher als auf anderen Partys?

Ein paar Abzüge muss ich allerdings bei der technischen Umsetzung geben:

Während die Musik am Anfang der Party (ich war so gegen halb 11 dort) noch recht ordentlich klang, wurde der Pegel am Mischpult im Laufe des Abends immer weiter angehoben. Ich habe den Eindruck, dass die Endstufe fest eingestellt war um die Lautstärke nicht über das gesetzlich zulässige Maß ansteigen lassen zu können. Wenn man dann das Mischpult soweit aufdreht, dass das VU-Meter fast dauerhaft am oberen Anschlag des roten Bereichs hängt und der Limiter der Endstufe fast ständig in die Begrenzung geht, muss das fast zwangsläufig zu Verzerrungen führen. Gerade die Höhen hatten zeitweise (DJ-abhängig) für meinen Höreindruck ein ziemlich unangenehmes Klirren.

Die VU-Meter habe ich gesehen, über die Gründe kann ich nur spekulieren. Entweder gab die Endstufe wirklich nicht mehr her oder den Technikern war vom Veranstalter verboten worden, hier Einstellungen vorzunehmen.

Die Akustik des Raumes hat vielleicht auch gewisse Einflüsse gehabt.

An der Lightshow hätte ich auch ein paar Dinge anders gemacht. An der Decke der Mainhall hingen diverse Spots, von denen offensichtlich keiner benutzt wurde. Außerdem (meine ich) 8 Scanner, 1-2 Strobes und eine Nebelmaschine.

Die Muster der Scanner haben mir gefallen, aber die Show hatte meines Erachtens ein ziemlich großes Problem: Sie war viel zu dunkel und an einigen Stellen viel zu nebelig.

Über lange Zeitabschnitte wurden die tanzenden Schnuggel nur von vier Scannern im Intervallbetrieb beleuchtet, so dass jeder nur gelegentlich mal von einem Strahl getroffen wurde und ansonsten so ziemlich im Dustern getanzt hat.

Was fehlte war eine richtige Basisbeleuchtung aus konventionellen farbigen Spots, die im Takt der Musik umgeschaltet wurden. Ich vermute auch hier wieder organisatorische Probleme, weshalb die offenbar vorhandenen Spots nicht in die Show integriert wurden. So was kann ganz schnell an Kleinigkeiten scheitern, wenn man nicht die passenden Schnittstellen und Adapter zur Hand hat. Vielleicht war nicht genug Zeit?

Wenn ich als LJ keine Spots hätte, hätte ich allerdings immerhin dafür gesorgt, dass alle Scanner dauerhaft an sind und es keine Zeiten ohne Beleuchtung gibt. Die Tanzfläche muss hell erleuchtet sein, nicht nur auf schwulen Partys ist das "sehen und gesehen werden" das A und O.

Selbstverständlich kann man auch mit dunklen Licht-Akzenten arbeiten, aber bei Top-Tracks wie "Infinity" (DJ Josh Project) muss der ganze Lampenladen leuchten, alles andere wäre ein Sakrileg. Die Power des Songs muss sich auch im Licht widerspiegeln, sonst wirkt die Show irgendwie seltsam.

Im Cafe gab es keine zentral gesteuerte Lightshow, nur eine Hand voll unabhängiger LED-Spots, Flowers u.ä. im Standalone-Betrieb. Vielleicht sollte ich mich dort mal als LJ bewerben, die kleine Cafe-Bühne bekomme ich mit meinem (für Wohnzimmer-Verhältnisse dimensioniertem) Equipment vielleicht sogar ganz passabel ausgeleuchtet.

Wenn ich auch noch mal eine Prüfung zum Laserschutzbeauftragten mache, könnte ich vielleicht sogar meinen Laser beisteuern. (Wobei das Cafe dafür wahrscheinlich zu klein ist, dort lässt sich kein ausreichender Sicherheitsbereich absperren.) Ich muss mich da mal schlau machen, was so eine Prüfung kostet. Da ich in der Firma mit wesentlich stärkeren und gefährlicheren (da unsichtbaren) Lasern zu tun habe, sollte der Rest denke ich zu handlen sein.

Ich denke, ich werde die Veranstalter mal kontaktieren. Vielleicht kann man ein paar der technischen Probleme ja lösen. Die Party als solche finde ich nämlich eine ziemlich gute Sache!

Themawechsel.

Am Dienstag kommt der Palm Pre auf den Markt und ich bin im Moment schwer am überlegen, ob ich mir nicht einen zulegen sollte. Mein Palm T5 kommt so langsam in die Jahre. Die Hardware ist zwar immer noch 1a (sogar der Akku tut's noch), aber die Software will nicht mehr so richtig mit den aktuellen Betriebsystemen. Ich suche nun eine Lösung, mit der ich meine Termine, To-Do-Listen und Adressen unter Windows, MacOS und mobil verwalten und synchronisieren kann. Die mobile Verwaltung muss auch offline funktionieren, denn ich komme manchmal auch in Länder, in denen ich nicht ohne weiteres an bezahlbares Internet herankomme.

Der sehr ausführliche Golem-Test liest sich soweit sehr vielversprechend, möglicherweise ist der Pre die Lösung meines Problems. Der Pre hat all die Features des iPhone, macht aber alles noch einen Tick besser und hat nicht dessen Nachteile, die bisher verhindert haben, dass ich ein iPhone ernsthaft in Erwägung gezogen habe. Während selbst viele hartgesottene Apple-Fanboys ihr Handy gehackt haben um ein paar der nervigen Einschränkungen loszuwerden, sind solche Kraftakte beim Palm nicht notwendig. Der Hersteller meines Handys soll mich unterstützen und mir nicht auch noch Steine in den Weg legen...

Da mein jetziger Palm T5 schon mein zweiter Palm-PDA ist, weiß ich, dass deren Produkte wirklich Hand und Fuß haben. Zumindest war das damals so... seit dem wurde es lange Zeit ziemlich Still um Palm und sie haben in der Zeit afaik auch ein paar ziemlich rote Zahlen geschrieben. Ich hoffe, sie während dessen keinen Bund mit dem Teufel geschlossen. Aber bisher habe ich nur positive Testberichte gelesen, somit sind sie nun wohl wieder mit alter Stärke zurück.

Ich verstehe nur noch nicht so ganz, welche Daten man nun zwangsweise auf einem Internetserver liegen haben muss und bei welchen dies optional ist. Es gibt z.B. eine Funktion, die alle persönlichen Daten täglich auf einen Server sichern kann, diese lässt sich jedoch offensichtlich abschalten.

Am liebsten wäre mir ein hausinterner Server, mit dem ich auf mehreren Arbeitsplätzen unter verschiedenen Betriebsystemen meine Daten editieren und dann mit dem Telefon synchronisieren kann. Ich fürchte allerdings, das dieser Wunsch utopisch ist.

Ich denke, ich werde mir den Pre am Dienstag mal ausführlich im Laden zeigen lassen...

Freitag, 21. August 2009

Facing Facebook

Da ich immer wieder zugetextet werde, wie toll Facebook doch sei, habe ich mich dort nun auch mal angemeldet.

Der erste Eindruck ist zwiespältig. Einerseits finde ich die Seite recht faszinierend, weil man damit offenbar recht gut seine Kontakte sortieren und pflegen kann. Andererseits finde ich genau das erschreckend, weil die daraus resultierenden potentiellen Datenlecks kaum zu überblicken sind. Erst heute war auch erst wieder ein Artikel auf heise.de, wie gerne Personalchefs die Daten aus sozialen Netzwerken auswerten.

Naja, wäre ich Personalchef, würde ich es wahrscheinlich genauso machen... Datenbanken wie Facebook & Co können schon die Phantasie beflügeln: Was wäre, wenn man die charakteristischen Verlinkungsbäume aus Twitter mit denen von Romeo kombiniert, über Facebook die realen Namen ermittelt und über die Online-Telefonbuchauskunft mit den Adressen anreichert? Das Ergebnis kann man dann direkt mit Links auf Google Maps ins Adressbuch schreiben. Bilder sind dann auch gleich dabei, denn in irgend einem Netzwerk wird es schon ein Profilbild geben. Vielleicht findet sich bei flickr auch ein Bild, in dessen Histogramm besonders viele hautfarbene Pixel zu erkennen sind?

Den obigen Absatz habe ich jetzt schnell beim Schreiben dieses Eintrags on the fly zusammengesponnen... dennoch ist er gar nicht so weit von der Realität entfernt. Wie leicht sich die scheinbare Anonymität von sozialen Netzwerken aufheben lässt, kann man im Artikel "Stalking-Algorithmus" für soziale Netzwerke bei Heise nachlesen.

Von Hackerangriffen und Sicherheitslücken möchte ich hier jetzt gar nicht anfangen, ebensowenig von den Facebook Applikationen, bei deren Aufruf auch immer eine Datenübertragung stattzufinden scheint, der man daher explizit zustimmen muss.

Ich werde Facebook erstmal eine Zeit lang erkunden und dann entscheiden, wie ich damit weiter verfahre. Vielleicht baue ich das Profil zum "VIP-Club" für persönlich bekannte Freunde aus, wo ich dann die Sachen veröffentliche, für die dieser Blog zu öffentlich ist. Vielleicht stampfe ich die ganze Sache auch wieder ein.

Jetzt ist es jedenfalls an der Zeit, erstmal was zu futtern....

Sonntag, 21. Juni 2009

Singapur: Abschluss und Rückflug

Seit gestern Mittag bin ich zurück in Bremen und seit heute auch wieder halbwegs ausgeschlafen. Gestern Mittag ging es noch einigermaßen, aber im Laufe des Nachmittags kam dann die Müdigkeit und ich habe mich erst aufs Sofa gelegt und bin dann ins Bett rüber gewechselt.

Heute habe ich die Zeit genutzt, schon mal die Singapur-Bilder in mein Webalbum zu prügeln. Da das Upload-Programm ständig abgestürzt ist, eine schweißtreibende Aktion. Ich habe aber gerade gesehen, dass es für diesen Fehler mittlerweile ein Update gibt, mal sehen ob das Problem damit wirklich behoben ist. Die Tage muss ich auch endlich mal die Fotos vom Kirchentag zu Ende sortieren und hochladen.

Die Singapur-Reise war jedenfalls erfolgreich. Der Kunde hat die Abnahme unterschrieben, auch wenn noch ein paar kleinere Restpunkte übrig sind. Aber das ist ja immer so, Kunden sind nie völlig zufrieden. ;-)

Freitag ging es dann noch mal schick geschäftlich essen und das Restaurant, in das wir eingeladen wurden, war sicherlich nicht billig. In Deutschland habe ich ungefähr Vorstellungen davon, was ich in chinesischen Restaurants bestellen kann. Bei dem Essen in Singapur hat unser Gastgeber bestellt und es gab eine große Drehscheibe mit diversen Speisen in der Mitte. Unter den meisten Kreationen konnte ich mir erstmal gar nichts vorstellen und auch das Essen mit Stäbchen will gelernt sein. Es wäre hilfreich gewesen, wenn die Stäbchen Rillen gehabt hätten damit das Essen nicht so leicht wegrutscht...

Nach einem weiteren, eher informellen Meeting ging es dann Abends zum Flughafen.

War ich auf dem Hinflug mit KLM noch ganz zufrieden, bin ich nach dem Rückflug doch arg enttäuscht. Es gab in Singapur keinen vernünftigen Ticketschalter sondern man war gezwungen, die Tickets am Selbstbedienungs-Automaten auszudrucken. Da die Bedienung aber offenbar so kompliziert ist, stand neben jedem Automaten noch ein Angestellter, der den Automaten für die Reisenden bedient hat... und den Automaten auch nicht verstanden hat. So wollten mein Kollege und ich im Flugzeug verständlicherweise nebeneinander sitzen... dies war jedoch nicht möglich, da man zwar Reisegruppen bilden konnte, am Terminal jedoch nur numerische Buchungsnummern einzugeben waren, während unsere alphanumerisch war. Hier muss sich die Allianz aus Air France und KLM, die gemeinsame Ticketschalter und Automaten betreibt, wohl noch auf ein einheitliches System einigen.

Auch am Gepäckabgabeschalter war man nicht im Stande, dieses Problem zu beheben.

Beim Einsteigen streikte dann der Barcode-Scanner und der Schnuggel an der Schleuse musste meine Ticketnummer manuell in eine Papierliste eintragen... der Länge der Liste nach zu urteilen war ich nicht der einzige, bei dem das Ticket nicht maschinell lesbar war. Eine Ursache dafür konnte sein, dass man in Singapur nur billige Streifen aus Thermopapier bekommt, kein richtiges Papier, wie dies in Deutschland üblich ist.

Positiv möchte ich erwähnen, dass der Security-Check in Singapur völlig unproblematisch war. Sachen aufs Band, durch die Schleuse und fertig.

Anders in Amsterdam: Alle Notebooks auspacken und aufklappen. Als wenn das irgend etwas bringen würde... das ist in meinen Augen auch nur ein Sicherheits-Placebo.

Neben der normalen Sicherheitsschleuse gab es in Amsterdam auch eine merkwürdige Kabine, in der sich die Passagiere mit erhobenen Armen hinstellen mussten und dann von einem Sensorkopf umfahren und gescannt wurden. Ob das so ein Backscatter-Scanner war, mit dem man die Leute nackt sehen kann? Sah auf jeden Fall unsympathisch aus.

Der Flug von Singapur nach Amsterdam war anstrengend. Die Maschine war fast ausgebucht, somit war der Luxus des Hinflugs, gleich zwei Plätze in Beschlag nehmen zu können, diesmal nicht drin. Ich saß zwischen einem asiatischen Mädel und einer asiatischen Frau, die beide kleiner als ich waren und daher deutlich weniger Probleme mit dem Platz hatten.

Das hat die Enge ein kleinwenig abgemildert, aber schön war's nicht. Hinzu kamen diesmal diverse Kreischkinder, die dem Flug ebenfalls ihre ganz eigene Note gaben.

Der Flug von Amsterdam nach Bremen war problem- und ereignislos, wenn man davon absieht, dass manche Luftstraßen doch erhebliche Schlag- bzw. Luftlöcher enthalten.

Fazit:
Unterm Strich war die Singapurreise eigentlich ganz in Ordnung und deutlich angenehmer, als ich befürchtet hatte. Singapur ist zwar ein sehr strenges und machmal auch sehr seltsames und bürokratisches Land, aber vieles wird auch nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Vielleicht hätte ich schon vorher mit ein paar Schwulen vor Ort chatten sollen, das mir doch ein paar meiner Ängste und Befürchtungen genommen.

Ein wenig schade ist, dass wegen den langen Arbeitszeiten nur relativ wenig Zeit war, um die Stadt und ihre Bewohner näher kennenzulernen. Gerade zum Schluss bin ich auf 15-17 Stunden am Tag gekommen, das ist schon hart. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich mich sicher auch mal mit einem singapurer Schnuggel getroffen und vielleicht sogar mein schickes Doppelbett einem Belastungstest unterzogen.

Wirklich besser scheinen die singapurer Schnuckel allerdings auch nicht zu sein... der erste meldet sich schon jetzt kaum noch und hat auch die Nachricht, dass ich wieder in Bremen angekommen bin, nicht beantwortet... mache Dinge sind halt überall gleich und Jungs können überall unzuverlässig, unwillig und anstrengend sein...

Ich muss mich nun erstmal auf den aktuellen Stand bringen, was in Deutschland während meiner Abwesenheit alles passiert ist. Soweit ich gehört habe, wurde das leidige Gesetz zur Netzzensur beschlossen? :-(

Aus diesem traurigen Anlass möchte ich diesen Blogeintrag mit einem Video beenden, das mir ein deutscher Schnuggel aus München gestern zugeschickt hat:




In diesem Sinne bis die Tage...

Freitag, 12. Juni 2009

Singapur: Kommunikationsbarrieren

Nun liege ich wieder frisch gewaschen unter meiner Bettdecke und chatte, surfe und blogge ein wenig an meinem Netbook.

Das Bett ist fast zu so groß wie meins zu Hause, also rund 2x2m. Das Bad ist durch eine Glaswand vom eigentlichen Zimmer abgetrennt und wenn man die richtigen der 1000 Lichtschalter drückt (es gibt eine Vielzahl kleiner Lämpchen in der Decke, der Wand und hinter Verkleidungen) sieht das Zimmer richtig stylisch aus.

Vorhin habe ich auch mal die gigantische Badewanne ausprobiert... hat ein ganzes Weilchen gedauert, bis sie ansatzweise voll war.

Mit der richtigen Begleitung wäre das Zimmer eigentlich das ideale Liebesnest... wenn die Jalousien offen sind, kann man vom Bett direkt in die Wanne und separate Dusche gucken, erstere eher im Kolonialstil, letztere sehr modern mit ebenerdigen Ablaufrinnen (leider ohne Duschvorhang). Da würden mir glaube ich schon ein paar Leute einfallen, mit denen ich hier gerne mal eine Nacht verbringen würde. Schade, dass schwule Kontakte hier verboten sind. Oralsex ist wohl nur im Heterobereich während des Vorspiels erlaubt... wer A sagt, muss wohl auch B blasen und wer zu früh aufhört macht sich strafbar?

Ich weiss allerdings nicht, was an diesen Mythen und Legenden tatsächlich dran ist. Alle Quellen im Internet lesen sich recht ähnlich und scheinen alle verwandte Wurzeln zu haben. Neben dem Hotel scheint so was wie ein Nachtclub zu sein... was da wirklich geboten wird, kann ich allerdings nicht sagen. Vielleicht gibt es ein paar juristische Kniffe, denn offiziell ist Prostitution hier afaik verboten.

Für geschäftliche Treffen ist mein Zimmer dagegen nicht geignet, da es an der Türseite kein Rollo sondern nur einen milchverglasten Streifen gibt. Oben und unten sind Tür und Wand transparent, so dass man auf dem Klo ziemlich auf dem Präsentierteller sitzt. Die Badezimmertür ist auch nicht abschließbar... wozu auch, wenn man eh alles von aussen sieht. Function follows form.

Ähnliches gilt wohl für die Klimaanlage, deren Temperaturregler keine Wirkung zeigt. Wenn sie an ist, beträgt die Temperatur immer 20-21°C, egal welche Temperatur man vorgibt. Wenn ich am Schreibtisch am PC sitze (da steht seit vorgestern ein Barebone-PC mit zwei Monitoren) mache ich die Anlage lieber aus, denn dort zieht es sonst selbst auf kleinster Ventilatorstufe wie die sprichwörtliche Hechtsuppe.

Gestern bin ich eigentlich den ganzen Tag nur U-Bahn gefahren. Die sind auch klimatisiert und extrem sauber. Keine Kaugummis, keine Kratzer an den Scheiben... alles tadellos.

Durchaus auch einige süße Jungs, viele davon barfuß in Sandalen, kurzer Hose und kurzärmeligem T-Shirt. Viele haben auch moderne Handys und MP3-Player... Singapur ist kein armes Land. Dies merkt man auch am Autoverkehr: Die Straßen sind voll, obwohl Autofahren auf dieser kleinen Insel ein großes Privileg ist. Man muss zunächst eine extrem teure Genehmigung erwerben um überhaupt ein Auto kaufen/besitzen zu dürfen, hinzu kommen dann noch hohe Steuern. Ein kleiner Polo soll (laut hörensagen) ca. 80'000 S$ kosten, also umgerechnet rund 40'000 EUR. Ich weiss allerdings nicht, ob da die Genehmigung schon mit drin ist. So gibt es hier auch zwei Kategorien von Autofahrern: Die, die es beruflich brauchen, z.B. Taxifahrer, fahren meistens ziemlich alt aussehende Gurken, die vom Komfort aber durchaus ok sind. Klimaanlage ist Pflicht und selbst die Taxischilder sind oft mehrfahrbige LED-Displays, die z.B. in grün "TAXI" oder in rot "BUSY" oder "HIRED" anzeigen können. Handwerker nutzen oft ältere Lieferwagen, auf denen die Gesellen hinten auf der Ladefläche mitfahren.

Die andere Gruppe sind diejenigen, die es sich einfach leisten können und neben den Steuern und Gebühren auch noch das Kleingeld für eine Luxuskarosse haben.

Heute habe ich den Tag fast komplett im Hotelzimmer verbracht und am PC gearbeitet, nur Abends waren wir noch kurz in der Fressmeile eines nahegelegenen Einkaufszentrums. Essen ist hier recht günstig, selbst für ein paar Euro kann man schon eine komplette Mahlzeit kriegen. Da Singapur ein Schmelztiegel unzähliger Kulturen ist, bekommt man wirklich alles. Von McDonalds über europäische Spezialitäten bis hin zu allen möglichen Varianten der asiatischen Küche bekommt man das gesamte Spektrum von lecker bis ekelig, von zivilisiert bis barbarisch. In einem Laden konnte man sich z.B. einen lebenden Frosch aussuchen.

Ich war in meiner Nahrungsauswahl bisher jedoch recht konservativ und alles was ich bisher gegessen habe, würde es in ähnlicher Form sicherlich auch in Deutschland geben, wenn auch sicher deutlich teurer. Und hier in Singapur wurde umgesetzt, was ich mir auch in Deutschland schon lange in aisiatischen Lokalen wünsche: Es gibt Fotos vom Essen.

So gibt es oft bebilderte Menükarten, wo man einfach drauf tippen kann. Das erspart unangenehme Überraschungen, denn die Kommunikation mit den Einheimischen finde ich doch zuweilen sehr schwierig. Teilweise bin ich nicht mal sicher, ob sie mir auf Englisch, Chinesisch oder irgend einer anderen Sprache geantwortet haben. Der Akzent ist mitunter schon extrem. Zum Glück war der Kollege, mit dem ich hier bin, schon öfters hier und hat sich an das "Singlish", wie er es nennt, schon etwas besser gewöhnt.

Durch meine PC-Arbeit heute hatte ich auch ein wenig Einblick in den regulären Hotelbetrieb und Zimmerservice. Zweimal kam jemand an und fragte, ob ich Wäsche zum Waschen habe (zwei Kleidungsstücke pro Tag sind im Zimmerpreis mit drin), einer wollte die Minibar auffüllen und zum Schluss kam noch jemand zum Bettenmachen, Putzen und Handtuchwechsel.

(Beim ersten Hotelangestellten dachte ich schon fast, das Seuchenschutzkommando steht vor der Tür. Die arbeiten hier alle mit Mundschutz/Gesichtsmaske, was der Verständigung nicht unbedingt erleichtert.)

Die Tür hat auch einen Sperrbügel, mit dem man sie von innen verriegeln kann (wie bei einer Türkette). Meistens wird kurz geklingelt (die Hotelzimmer haben auch Türklingeln) und dann kommt auch schon jemand reingerannt, weil die Hotelangestellten meistens davon ausgehen, dass tagsüber niemand auf den Zimmern ist. Vor dem WC-Besuch ist es während der Servicezeit also sehr angeraten, die Tür zu verriegeln... ansonsten siehe oben unter "Präsentierteller".

Gestern hatte ich mich mal wieder darüber geärgert, dass der Zimmerservice meine kompletten privaten Sachen (Koffer, Zahnbürste etc..) umgestellt hatte. Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass die Sachen des Gastes für den Zimmerservice tabu sein sollten und dann halt mal drumrum gewischt wird. Hier hat man dort allerdings keine Hemmungen. Generell nicht. Beim Check-In wurde ich nicht nur nach der Nummer eines Fluges gefragt, sondern sogar nach der exakten Sitzbezeichnung.

Die Tage muss ich auch noch mal den großen Pool testen... von meinem Zimmer habe ich ihn teilweise im Blick. Allzuviel los scheint dort allerdings nicht zu sein und auch Schnuckel habe ich dort noch keine gesehen... aus der 19. Etage sieht man allerdings auch nicht allzuviele Details.

So ganz richtig ist das mit der 19. Etage nicht. Die 4. Etage existiert nicht (wahrscheinlich aus dem selben Grund, weshalb bei uns oft die 13. weggelassen wird) und das Erdgeschoss wird bereits als erste Etage gezählt.

Soviel erstmal, der Eintrag ist ja schon wieder lang genug.... ;-)

Samstag, 2. Mai 2009

pl0gbar

Eben gerade habe ich in der Zeitung gelesen, dass am 6. September (kurz vor der Wahl) ein autofreier Sonntag in Bremen stattfinden soll. Das ist auch auch wieder mal Symbolpolitik vom Feinsten, zumal eh nur ein keiner Teil von Bremen (Innenstadt und Teile der Neustadt) betroffen sein soll.

Lustig wäre es doch, die City zum Kirchentag für den Autoverkehr zu sperren. Das würde auch dem Thema Klimaschutz, das sich der Kirchentag auf die Fahnen geschrieben hat, ein wenig mehr Nachdruck und Glaubwürdigkeit verleihen. Und ein Durchkommen ist da sowieso nicht mehr möglich...

Mir ist sowieso nicht klar, wie das funktionieren soll. Beim letzten Kirchentag 2007 in Köln wurden vom Veranstalter über 100'000 Dauerbesucher und über 900'000 Teilnehmer an allen Tagen gezählt.

Das ist für Bremen schon eine ganze Menge, selbst ohne diese zusätzlichen Besucher war es gestern an der Schlachte schon verdammt voll.

Ich war gestern mit zwei Freunden dort um einen dritten Freund bei seiner neuen Arbeitsstelle zu besuchen. Auch im Lokal war es brechend voll. (Ich muss ihn noch mal wegen seinem süßen Kollegen löchern... bisher weiß ich nur, dass sein Spitzname Joschi ist.)

Anschließend ging es zu dritt von der Schlachte zurück zu mir: DVD-Abend mit dem Zodiac-Killer. Ganz schön schwere Kost, vor allem für die Uhrzeit. Zum Schluss hat der Film jedenfalls seine Längen... irgendwann gegen halb 5 bin ich dann ins Bett.

Eine andere Art von Bar ist die "pl0gbar", die am Donnerstag Abend im Bremer Traditions-Internetcafe Lift stattfand. Mein letzter Besuch im Lift dürfte (von dieser Woche abgesehen) bestimmt über 10 Jahre zurückliegen. Damals fanden dort immer Channelpartys des #gaybremen-IRC-Channels statt. Auch wenn das Lift kein schwules Cafe ist, gilt es doch als sehr gay-freundlich und ist daher auf vielen Szeneseiten bei den Location-Tipps verlinkt. Ich glaube, das Lift hat oder hatte auch mal einen schwulen Betreiber... zumindest erinnere ich mich auch dunkel, dass damals eine Regenbogenflagge im Schaufenster hing?

Ich werde wirklich alt, wenn ich nun schon solche Geschichten von 'damals' zum Besten geben kann...

Aber nicht nur ich, auch das Lift hat schon bessere Tage gesehen und bräuchte dringend mal wieder ein Lifting... besonders die sanitären Anlagen sehen übel aus. :-(

Trotzdem hat der Laden irgendwie immer noch unheimlich viel Charme und ich fand es dort am Donnerstag recht gemütlich. Ausreichend Platz, gemütliche Sitzecken und günstige Getränkepreise.

Also genau richtig, für eine pl0gbar.

Hinter diesem etwas sperrigen (und für meinen Geschmack auch etwas zu pseudo-coolen) Ausdruck verbirgt sich im Grunde nicht mehr als ein Internet-Stammtisch. Wie damals (schon wieder dieses Wort *brr*) auf den Channelpartys treffen sich Leute, die sonst eher in virtuellen Gefilden miteinander zu tun haben, an einem Ort im First Life um dort ein Bier oder eine Cola zu trinken und ein wenig zu quatschen.

Der größte Unterschied zu damals ist eigentlich, dass die Veranstaltung etwas weiter gefasst ist. Es geht nicht um die Chatter eines einzelnen Chatraums sondern um ein Forum für Twitterer, Blogger, Podcaster, Videocaster und sonstige (mehr oder weniger) Internet-Kreative.

Da die pl0gbar am Donnerstag meine erste war, kann ich nicht beurteilen, ob diese Bremer pl0gbar typisch für andere Bremer pl0gbars und pl0gbars in anderen Städten ist. Auffällig ist auf jeden Fall, dass fast alle der 8 Teilnehmer sehr Mac-affin sind waren zum größten Teil irgendwas mit digitalen Medien und Design zu tun haben.

Ich denke, ich werde noch ein paar pl0gbars abwarten müssen, bevor ich die Zusammenhänge dieses Mikrokosmoses richtig beurteilen kann. Ich sehe allerdings die Gefahr, dass die Veranstaltung möglicherweise etwas zu speziell ist. Alleine der Titel dürfte viele Menschen abschrecken, die nicht extrem aufgeschlossen gegenüber neuen Trends und Hypes sind. Selbst von den Bloggern dürfte sich nur ein kleiner Teil davon angesprochen fühlen. (Ich bin was das angeht ja auch eher etwas konservativ.)

Das soll jetzt natürlich nichts über die Teilnehmer persönlich aussagen. Wie alle Menschen sind sie so vielschichtig, so dass sich durchaus auch Schnittmengen mit meinen Interessen ergeben und ich hoffe, dass ich den einen oder anderen noch mal etwas genauer kennenlernen kann.


Apropos Kennenlernen: Ich glaube, ich sollte mein für den Test angelegtes Parship-Profil komplett löschen. Nachdem die kostenpflichtige Mitgliedschaft letzten Monat ausgelaufen ist, gehen sie mir alle paar Tage mit Emails zu Superdupersondersparangeboten zur Verlängerung der Mitgliedschaft auf den Sack. Kann man das irgendwo ausstellen? Selbst wenn ich 60 Euro spare ist das immer noch zu teuer!


Und wer immer noch nicht überzeugt ist, dass Stop!-Seiten gegen Kinderpornoseiten eine dumme Idee sind, möge mal hier klicken.

Freitag, 24. April 2009

"Stopp den Kinderpornos! Mehr als Wahlkampf?"

Ich habe über Twitter einen Link auf die Aufzeichnung einer Talkshow bei n-tv bekommen, in dem noch einmal alle Argumente zur Zensurdebatte zusammengefasst werden und verschiedene Interessenvertreter zu Wort kommen:

"Stopp den Kinderpornos! Mehr als Wahlkampf?" bei n-tv.de

Sehr empfehlenswert!

Samstag, 7. März 2009

Twitterfeind Bauerfeind

Gestern habe ich mal in meine Aufnahme von "Bauerfeind" reingeguckt, der neuen Sendung von Ex-Ehrensenf-Moderatorin Katrin Bauerfeind, die auch schon als Polylux-Nachfolge gehandelt wird.

Der erste Beitrag der Sendung war ein Bericht über Twitter, den ich nicht besonders gelungen fand. Zum Schluss wurde mir zu sehr die Exhibitionismus-Schiene geritten und der Untergang der "guten bürgerlichen Privatheit" beklagt.

Dem möchte ich entschieden widersprechen. Bloggern und Twitter-Benutzern ist ihre Privatssphäre nicht egal und Begriffe wie "Selbst-Stasiisierung" sind völlig fehl am Platz.

"Datenschutz" bedeutet, dass man sensible Daten schützt, die in den falschen Händen großen Schaden anrichten können. "Datenschutz" bedeutet jedoch nicht, dass man überhaupt nicht mehr oder nur noch über Belanglosigkeiten kommunizieren darf. Wenn der im Beitrag gezeigte Bruder Paulus darüber berichtet, dass er Sennesblätter-Tee als Abführmittel zum Heilfasten getrunken habe, kann man sich sicherlich die Frage stellen, ob man dies wirklich wissen möchte.

Zweifellos kratzt ein so tiefer Einblick in die Religionsausübung eines Mönches auch an alten Tabus, nach denen man über solche Dinge nicht spricht. Mit Datenschutz oder Stasi hat das allerdings herzlich wenig zu tun, denn dieses Statement ist viel zu belanglos, um irgendwelchen Schaden anrichten zu können.

(Dennoch sollte man sich der Gefahren bewusst sein und sich vorher Gedanken machen, welche Informationen man guten Gewissens veröffentlichen kann - genauso wie man generell vorher nachdenken sollte, bevor man den Mund aufmacht und sich vielleicht um Kopf und Kragen redet.)

Ich finde es einfach ehrlich darüber zu schreiben. Es beweist den Mut, sich so zu zeigen, wie man wirklich ist und wer es nicht wissen will, muss es ja nicht lesen.

Wenn die klassische gutbürgerliche Tradition darin besteht, eine Maske zu tragen und sich mit Statussymbolen zu profilieren, dann ist mir der Twitter-Exhibitionismus deutlich lieber... er ist ehrlicher.

Bei der Diskussion über den Sinn und Unsinn von Twitter muss man natürlich auch immer im Hinterkopf behalten, dass Twitter nur ein (Transport-)Medium ist. Die transportieren Inhalte stammen von den Nutzern und die sind so verschieden, wie Menschen nur sein können.

Es ist sicherlich sinnlos, jeden Toilettengang öffentlich kundzutun, denn das langweilt die Leser höchstens. Sinn von Twitter ist schließlich nicht, sich gegenseitig in Banalitäten zu ersticken, sondern den Kontakt zu halten, sich nicht aus den Augen zu verlieren und aus dem Leben eines anderen positive Denkanstöße für das eigene Leben zu erhalten.

Für ein Magazin, das unten eine "Menüleiste" mit Buttons und Mauszeiger einblendet und damit eine gewisse Medienaffinität vor sich herträgt, finde ich den Twitterbeitrag zu einseitig recherchiert und zu konservativ.

Zu den anderen Beiträgen der Sendung kann ich nicht viel sagen, da ich sie langweilig fand und nur im Schnelldurchlauf angeguckt habe.

Ich werde mal schauen, wie sich "Bauerfeind" entwickelt. Bisher sehe ich das Magazin mehr als Fortsetzung von Ehrensenf denn von Polylux und mit Ehrensenf bin ich irgendwie nie so richtig warm geworden.

Sonntag, 1. Februar 2009

Facebook

Vorhin habe ich während der Fahrt zu meinen Eltern im Autoradio auf 1live (jener Radiosender, der sein Sendegebiet immer als "Der Sektor" bezeichnet und bei dem ich in diesen Momenten immer an eine DDR-Jugendwelle denken muss) ein Spiel gehört, bei dem der Moderator markante Sprüche von Poser- und Prollprofilen von Social-Networking-Seiten vorgelesen hat. Die Anrufer mussten aus drei Vorgaben auswählen, wer den Satz wohl von sich gegeben haben könnte. Genannt wurden dabei immer Alter, Geschlecht und Beruf.

So ganz bekomme ich das nicht mehr zusammen, aber eine Rechtsanwaltsfachangestellte hat in ihrem Profil wohl ziemlich übel über ihren Chef gelästert, obwohl sie rein berufsbedingt eigentlich wissen sollte, welche Folgen Beleidigungen in der Öffentlichkeit haben können.

Was ich mich dabei frage: Woher weiß der Sender denn, wer das Profil verfasst hat? Wenn da schon so komische Sprüche drinstehen, ist es wohl durchaus Wahrscheinlich, dass es sich bei dem ganzen Profil nur um ein Fake handelt und die Angaben zu Alter und Beruf nicht wirklich vertrauenswürdig sind. Quellen in Form eines Profilnamens oder zumindest des Netzwerkes wurden leider keine genannt.

Dass dieser Blogeintrag dennoch mit einem konkreten Namen überschrieben ist, hat daher auch einen anderen Grund: Ein Bekannter hat mir vor einigen Tagen eine Einladung zu Facebook geschickt und seit dem bin ich am überlegen, ob ich mich dort mal anmelden sollte oder nicht.

Der Punkt ist, dass Facebook auf realen Namen und nicht auf Pseudonymen aufbaut und das ist eine zweischneidige Sache.

Einerseits finde ich es sehr erfrischend, denn das pseudonyme Getue geht mir in meinem Stammchat ziemlich auf den Senkel. Dort herrscht teilweise eine extreme Oberflächlichkeit, Unverbindlichkeit und Unhöflichkeit. Manche bringen schon sehr verletzende Sprüche und wenn ihr Ruf ruiniert ist, löschen sie einfach ihre Profil und melden sich eine Woche später mit einem neuen Pseudonym wieder an. Eine Realnamen-Pflicht setzt die Hemmschwelle in meinen Augen deutlich höher und macht das Leben in einer solchen Community angenehmer.

Die Kehrseite ist, dass man in einem solchen Profil sehr genau filtern muss, was man über sich preisgibt, denn durch die echten Namen macht man es den im Internet oft angeführten neugierigen Personalchefs sehr einfach, sich umfassend zu informieren.

Auch wenn ich durch meinen Blog (und neuerdings auch die Webcam) sehr exhibitionistisch erscheinen mag, steckt doch ein umfangreiches "Identitätsmanagement" dahinter und ich mache mir ziemlich genaue Gedanken, welche Informationen ich wo rausgeben kann und wo eine Kamera stehen darf und wo nicht. Das Problem sind dabei weniger die Einzelinformationen als die Verknüpfungen, die sich daraus ergeben. Wer zum Beispiel von einem Blog auf Facebook und von Facebook auf Xing schließen kann, hat schon ziemlich umfassende Informationen über den Blog-Autor. Spock & Co are watching you!

Dass Webcams in manchen Fällen (und besonders in freien Fällen) auch ihre Gefahren haben können, ist mir vorhin beim Staubsaugen wieder unerwartet klar geworden: Das Staubsaugerkabel hat das Stativ von Kamera 1 (diese Kamera ist mobil, während die anderen Kameras normalerweise nicht bewegt werden) zu Fall gebracht und die Kamera ist lautstark gegen die Wand geknallt. Der Kamera hat's nicht geschadet, aber die Wand hat nun eine sichtbare Delle. :-(

Morgen geht's erstmal wieder auf Dienstreise, somit nicht wundern, wenn die Webcams erst ab dem Wochenende wieder aktiv sind. Die nächsten 5 Wochen werden wahrscheinlich ziemlich stressig und ich werde viel auf Achse sein. Die Dienstreise nächste Woche ist dabei nur der Anfang.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Streetview-Hickhack

Eben gerade habe ich (wie üblich beim Abwaschen) die aktuelle Folge des Podcasts des Computer Club 2 gehört und auch wenn ich hier schon öfter eine Lanze für den Datenschutz gebrochen habe, so möchte ich in diesem Fall dem Beitrag zu Google widersprechen.

Während die Mehrheit der deutschen Bevölkerung fast gar kein Datenschutzempfinden zu haben scheint und ich offenbar zu den wenigen gehöre, die über keine Punktesammelkarte verfügen (jedenfalls kommt es mir immer so vor, wenn ich an der Kasse nach einer solchen Karte gefragt werde), stürzen sich manche andere Menschen in genau das andere Extrem und entwickeln eine regelrechte Paranoia.

Ich finde Google Streetview durchaus sinnvoll, denn man hat so die Chance, Reisen effizienter zu planen und sich schon im Vorfeld einen Überblick über Parkmöglichkeiten und Engstellen (wenn man mal mit einem größeren Transporter oder mit Anhänger unterwegs ist) zu verschaffen.

Was ist dabei, solange Google nur auf öffentlichen Straßen filmt und Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich gemacht werden?

Das Argument, dass Verbrecher damit ihre Beutezüge planen könnten, halte ich für abwegig, denn dafür braucht man kein Google Streetview. Dafür muss man nur einmal mit dem Auto durch das entsprechende Wohngebiet fahren und hat einen viel besseren Eindruck davon, wo es etwas zu holen geben könnte und wo jemand zu Hause ist, als ihn die statischen Streetview-Bilder jemals geben könnten.

Man kann Streetview aber auch als Waffe gegen die Verbrecher einsetzen: Zum Beispiel beim Kauf über eBay. Gibt es an der vom Verkäufer angegebenen Adresse überhaupt eine Firma oder steht da nur ein einsamer Briefkasten auf der Kuhwiese?

Natürlich können sich auch Versicherungsunternehmen und Kreditgeber einen Überblick über den Wohlstand oder die heruntergekommenen Verhältnisse eines Kunden machen, aber auch das ist ohne Streetview kein Problem, denn entsprechende Scoring-Datenbanken gibt es schon lange.

Solange sich Google an die Spielregeln hält, sind ihre Aufnahmen nach deutschem Recht nicht illegal, daher versuchen nun manche Kommunen wie die Gemeinde Molfsee bei Kiel, Google mit Tricks wie einer Straßensondernutzungsgenehmigung das Leben schwer zu machen. Wenn die Google-Wagen tatsächlich so langsam fahren, dass sich hinter ihnen lange Staus bilden, ist ein Verbot der Aufnahmen sicherlich wirklich sinnvoll, aber dann nicht wegen der Fotos, sondern weil sie den Verkehr blockieren. Dann muss sich Google einen Weg einfallen lassen, wie sich die Aufnahmen beschleunigen lassen.


Der zweite Aufreger war das im gleichen Beitrag genannte Urteil des Landgerichts Hamburg, in dem Google das Erstellen von Miniaturansichten für die Bildersuche verboten worden war. Warum sind die Kläger nicht einfach froh, dass ihre Bilder in der Bildersuche auftauchen und daher gefunden werden können? Nur so können sie auch etwas verkaufen.

Wenn keine Bilder bei den Suchergebnissen auftauchen dürfen, dürfen bald auch keine Textauszüge mehr angezeigt werden, denn auch die können geschützte Marken, urheberrechtlich geschützte Textpassagen oder andere juristische Tretminen enthalten. Was nützt aber ein Internet, das zwar voller nützlicher Informationen ist, man diese Informationen mangels Suchmaschinen jedoch nicht mehr auffinden kann?

Immerhin scheinen sich auch die Richter der Nebenwirkungen ihres Urteils bewusst zu sein und verweisen auf den Gesetzgeber, der ihnen bei der Urteilsfindung wenig Spielraum gelassen habe. Ob das stimmt, vermag ich als juristischer Laie nicht zu beurteilen. Fest steht jedoch, dass das Urteil an den Grundpfeilern des Internets rüttelt.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Tabuzone Schlafzimmer

Beim Lesen einiger Einträge meines RSS-Readers bin ich über Querverweise auch in einem Blog (siehe hier und hier) gelandet, in dem ganz heiß die Frage diskutiert wurde, ob man sein Schlafzimmer öffentlich im Blog zeigen dürfe/solle. Schon seltsam, wo manche Menschen ihre wunden Punkte haben... was ist dabei, sein leeres Bett im Internet zu zeigen?

Um sowas machen sich die Leute Sorgen, aber bei Punktesammelkarten hat kaum jemand Bedenken... *kopfschüttel*

Sonntag, 31. August 2008

(int)pcx

Dieses Wochenende kam ein Brief mit meiner 11-stelligen lebenslang gültigen Steuernummer.

Mit diesen Nummern haben Polizei und Adresshändler endlich eine Möglichkeit, ihre Adressdatenbanken und Terrorlisten auf Dubletten zu filtern und bequem zu indizieren.

Irgendwie fühle ich mich gerade ziemlich nach int gecastet... :-(

Dienstag, 8. Juli 2008

Schwingungen

Warum man manchmal doch AGBs lesen sollte:

heise.de: MSN-Phishing und Link-Spam greift um sich

Ein Bekannter von mir ist auf den im Artikel genannten Link reingefallen und hat seine MSN-Daten in das Formular eingegeben. Seit dem wurde ich teilweise im Takt weniger Minuten von seinem Account aus vollgespamt, so dass ich ihn zeitweise blocken musste.

Ich habe ihm geraten, sein MSN-Passwort zu ändern, so dass sich die Seite nicht länger unter seinem Account anmelden kann. Aber das Menü dafür scheint gar nicht so einfach zu finden zu sein. In diversen Foren sind diverse Leute auf der Suche und es werden die abenteuerlichsten Lösungsvorschläge genannt... wenn er es nicht selbst rausfindet, werde ich wohl selbst mal das Original-MSN starten und recherchieren müssen... soweit ich mich erinnere, geht das auch nicht direkt im Client sondern über irgend eine Microsoft-Seite.

Privat bin ich derzeit etwas unausgeglichen, um nicht zu sagen ziemlich genervt. Irgendwie ist alles ein einziges Hin und Her. Eigentlich wollten Freitag ein paar Ex-Arbeitskollegen vorbeikommen um sich meine neue Wohnung anzusehen. Einer konnte von Anfang an nicht. Nun ist der zweite krank geworden, woraufhin auch der dritte erstmal einen Rückzieher gemacht hat. (Der Rest hatte sich gar nicht erst gemeldet.)

Mit den Jungs läuft es auch nicht besser... mein Ex-Zivi vergnügt sich nachwievor in Neuseeland, mein Date am Wochenende ist ausgefallen weil seine Oma gestorben ist und ein Bekannter aus Süddeutschland ist mitten im Chat einfach so gegangen weil er gerade keine Lust zum Chatten habe.

Irgendwie spüre ich an allen Ecken momentan negative Schwingungen... gehen die von mir aus? Ich hoffe nicht. Möglich wär's aber, ich scheine ein guter Resonanzkörper für Schwingungen der unangenehmen Art zu sein: Wenn sie erstmal da sind, schaukeln sie sich immer weiter hoch und wenn das so weiter geht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zur sozialen Resonanzkatastrophe kommt.

Vielleicht sollte ich mir mal wieder eine Auszeit nehmen und dieses ganze Hin und Her an mir vorbeiziehen lassen... und danach sollte ich wohl dringend auf den wichtigsten Baustellen für ein solides, erdbebensicheres Fundament sorgen, damit zukünftige Schwingungen von Anfang an gedämpft werden...

Das klingt nur vermutlich wieder leichter als es ist.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Kleine und große Skandale

Die Tagesschau hat sich bei der Deutschlandfahne "verdrückt" und die Boulevardpresse freut sich 'nen Keks. Ich finde die Häme auch übertrieben, auch wenn ich mir nicht so recht vorstellen kann, wie man sich beim Kolorieren "verdrücken" kann. Das geht doch eigentlich nur, wenn man das Grafikprogramm mit einem Touchscreen bedient und vergessen hat, das VGA-Kabel reinzustecken?

Apropos VGA-Kabel: Vor ein paar Tagen wollte eine Sendung auf ZDFdoku aufnehmen. Der Sender wird leider nicht analog ins Kabel eingespeist, somit war ich gezwungen, die Sendung über DVB-T am PC aufzunehmen. Da die Sendung erst spät kam, wollte ich zum Strom sparen eigentlich den Monitor ausschalten. Das ging aber nicht. Immer wenn ich den Monitor ausgeschaltet hatte, stürzte die TV-Software ab. Der Monitor ist via DVI angeschlossen und überträgt offenbar auch Daten zurück zum PC... wieso das aber zum Absturz der Anwendung führt, bleibt mir ein Rätsel.

Auch MS Excel ist für allerlei Merkwürdigkeiten gut. Ein Kollege wollte heute längere Texte in die Zellen einer umfangreichen Tabelle einfügen, bekam aber in einigen Zellen nur Rauten (#) zu sehen. Weder das Umkopieren des Textes noch das Vergrößern der Zellen änderten daran irgend etwas. Der Fehler trat immer auf, sobald der Text in der Zelle länger als 256 Zeichen war. In anderen Zellen ging es jedoch auch mit längeren Texten.

Eine kurze Internetrecherche meinerseits brachte dann die Lösung: Zelleninhalte mit weniger als 256 Zeichen sind ok. Zelleninhalte mit mehr als 1024 Zeichen sind auch ok. Wenn die Anzahl der Zeichen jedoch im Bereich dazwischen liegt, werden nur die erwähnten Rauten angezeigt. (Leider habe ich die URL mit der Symptombeschreibung gerade nicht griffbereit.)

Weiß der Geier, was Excel da treibt. Da 256 Zeichen eine magische Grenze ist, schaltet Excel vermutlich auf einen anderen Datentyp zur Speicherung der Daten um und aus irgend einem Grund klappt das nicht nahtlos. Abhilfe schafft jedenfalls, die betreffenden Zellen nicht als "Text" sondern als "Standard" zu formatieren. Ab Version 12 soll das Problem dann wohl auch behoben sein.

Sind die vorangegangenen Sachen noch recht amüsant, so ist mir das Lachen bei der Datenpanne in den Meldebehörden längst vergangen. Wie kann es sein, dass die Daten von Bürgern aus rund 200 Städten und Gemeinden über Jahre hinweg öffentlich im Internet rumliegen? Inkl. Geburtsdatum, Adresse, Foto und Finanzdaten aus der Lohnsteuererklärung?

Ursache war, dass die Administratoren der Ämter offenbar versäumt hatten, den Installations-Benutzeraccount nach Fertigstellung der Installation der Verwaltungssoftware zu löschen. Dieser war wiederum leicht auf den Internetseiten des Herstellers der Software in Erfahrung zu bringen.

So etwas darf einem Systemadministrator, der mit derart sensiblen Daten hantiert, einfach nicht passieren. Es gehört zu den obersten Grundregeln der Systemadministration, erstmal alle Defaultpasswörter durch eigene Passwörter zu ersetzen. Wenn das versäumt wird, muss das personelle Konsequenzen haben!

Mal ganz von der Frage abgesehen, wieso ein solch sensibles Netzwerk direkt an das öffentliche Internet angeschlossen sein muss. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat doch seine SINA-Boxen, da sollte doch ein sicheres, abgeschottetes VPN machbar sein?

Die Sache hat nur einen positiven Aspekt: Damit müsste auch dem letzten Deppen klar geworden sein, dass man jedem Politiker, der biometrische Daten wie Fingerabdrücke in Personalausweisen fordert, noch energischer auf die Finger klopfen muss. Die Fingerabdrücke kann man nämlich nicht einfach ändern, wenn sie eine übereifrige Behörde versehentlich ins Netz gestellt hat...