Mittwoch, 4. Juli 2007

Scheinbare und unscheinbare Zukunftstechnologien

Da mein Umzug teuer wird und ich somit im Gegensatz zu manchen US-Unis kein Geld für bezahlte Blogger übrig habe, greife ich mal wieder selbst zur digitalen Feder:

Nach der arbeitsintensiven Dienstreise folgt im Moment eine nicht minder arbeitsreiche Woche im Büro, so dass sich mein Terminplan schon wieder etwas aufstaut. Das ist auch der eine Grund, wieso das Schwimmen heute ausfällt. Der andere ist eine OufOfSchnuggelzException: Eigentlich wollte ein Ex-Arbeitskollege heute mitkommen, aber der hatte dann doch (mal wieder) etwas wichtigeres vor.

Somit geht das Schwimmen wohl erst nächste Woche wieder weiter, dann auch wieder in der ursprünglichen Besetzung.

Langsam wundere ich mich ein wenig, wo die Bestätigung für meinen DSL-Auftrag bleibt. Laut der Statusseite im Internet geht zwar alles seinen Gang und es bleibt beim 01.08. als Anschlusstermin, ich hätte allerdings dennoch gedacht, dass ich noch mal eine schriftliche Auftragsbestätigung per Post bekomme. Ich hoffe mal, sie haben die Adressen nicht durcheinander gewürfelt und den Schrieb schon an die neue Wohnung geschickt.

Ende dieser Woche muss ich mich nun endlich mal um die Versorgungsverträge für Wasser, Strom, Abwasser, Wärme und Müllabfuhr kümmern.

Beim Strom gibt es die größte Anbieterauswahl und da es beim Strom als solchem keine Qualitätsunterschiede geben dürfte und mir seine Farbe auch ziemlich latte ist, bleiben als Entscheidungskriterien eigentlich nur Preis und Herstellungsart.

Ich denke, ich werde erstmal mit dem Standardpaket anfangen und dann, wenn ich meinen Verbrauch etwas besser abschätzen kann, noch das eine oder andere Öko-Paket hinzubuchen.

Auf die Dauer ist Atomstrom keine Lösung, wie man am Trafobrand im Kernkraftwerk Krümmel sieht, der offensichtlich doch Auswirkungen auf den Reaktor hatte. Wenn dort eine Pumpe ausfällt und mehrere Ventile ein Eigenleben entwickeln und keiner weiß, wieso, so stimmt das nachdenklich. Aussagen wie "Trotz dieser Auffälligkeiten war die Sicherheit der Anlage gewährleistet" wirken da auch nicht wirklich beruhigend.

Es ist allerdings auch naiv, alle Kernkraftwerke von heute auf morgen einfach abschalten zu wollen. Dafür braucht es erstmal geeignete Alternativen, denn Solar- und Windenergie können nie mehr als eine Ergänzungen zu anderen Kraftwerkstypen sein, solange elektrische Energie nicht effizient gespeichert werden kann. Die Stichworte hierzu sind Grundlast und Lastregelung, und gerade letztere wird durch die launische Windkraft immer schwieriger weil schnell große Energiemengen "verschoben" werden müssen. Passiert hier ein Fehler, kann es zu einer Kettenreaktion kommen, die in ganz Europa das Licht ausgehen lassen kann.

Es wird also wohl noch ein ganzes Weilchen dauern, bis die Menschheit komplett ohne Atomstrom auskommt.

Ähnlich emotional wie die Diskussionen um die Kernkraft sind auch die Tests rund um Apples neues iPhone. Nach Lektüre einiger Testberichte (wie z.B. dem ausführlichen Test bei AnandTech) komme ich zu dem Schluss, dass es verdammt schwierig ist, wirklich neutrale Tests zu dem Gerät zu finden. Die meisten Autoren lassen sich von der Hysterie zu sehr anstecken und neigen dazu, eher belanglose Features überzubewerten. Eine automatische Anpassung der Displayhelligkeit an das Umgebungslicht beherrscht mein jetziges Handy auch schon und ein Lagesensor zur automatischen Drehung des Bildes ist bei besseren Digitalkameras schon lange Standard.

Die Touchscreen-Bedienung ist sicherlich Geschmackssache, wie gut die Steuerung auch mit schmutzigen Fingern funktioniert, wird sich noch zeigen müssen. Der Test bei AnandTech empfiehlt Menschen mit fettiger Haut häufiges Händewaschen.

Das iPhone bietet eine Menge Features, die es bisher so noch nicht in einem einzigen Handy gab. Ebenso fehlen aber auch Funktionen, die selbst ältere Handys schon beherrschen und die eigentlich Standard sein sollten, z.B. das Versenden von Dateien über Bluetooth oder die Verwendung des Telefons als Modem für ein Notebook.

Bisher überwiegt also wohl der Motorola-Faktor, sprich das Gerät ist einfach schick. Bis zum Verkausstart in Deutschland ist es allerdings noch ein wenig hin und vielleicht gibt es bis dahin schon ein Firmware-Upgrade, das einige der fehlenden Funktionen nachrüstet. Sei es von Apple oder von findigen Hackern, die schon jetzt interne Benutzerpasswörter entschlüsseln sowie die Aktivierung teilweise aushebeln konnten.

Die Hoffnungen diverser Forenteilnehmer, das iPhone ohne SIM-Lock in ein anderes Netz mitzunehmen, dürften sich allerdings nicht erfüllen: Das iPhone benötigt eine spezielle Infrastruktur beim Mobilfunkprovider (u.a. für die visuelle Sprachmailbox), so dass der Exklusivverkauf durch einen einzigen Provider nicht nur Marketinggründe hat.

Ich warte derweil gespannt auf die ersten längerfristigen (und nüchterernen) Tests und eine UMTS-Version des iPhones, das man nicht zum Akkuwechsel einschicken muss und dabei alle Daten verliert.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

habe ich schon erwähnt, dass nur erzkapitalisten auf die idee kommen können, ein auf gewinnmaximierung getrimmtes atomkraftwerk könne noch sicher sein?

hätte man die dinger von anfang an staatlich betrieben und die kosten für die überwachung der privatfirmen stattdessen auf die wartung verwendet, würden die auch nicht aus den letzten löchern pfeifen. oder zumindest könnte jeder halbwegs begabte kernphysiker aus den veröffentlichungen entnehmen, welches loch es ist.

aber das wäre dann ja gleich wieder die böse böse verstaatlichung.