Freitag, 12. Oktober 2007

Waschen, schneiden, gehackt legen

Endlich Wochenende!

Da sich eine Deadline nach hinten verschoben hat, bleibt mir ein arbeitsames Wochenende erspart und ich kann trotz des momentanen Stresses meiner Tradition des freitagmittaglichen Feierabends folgen.

Nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt um die Ecke stand mal wieder ein längst überfälliger Friseurbesuch auf dem Programm. Diesmal habe ich mal den kleinen Salon ein paar Straßen weiter getestet. Ich hatte schon befürchtet, dort wegen der Mittagspause niemanden anzutreffen. Der Laden war aber offen und leer. Die Cheffin war gerade am Kochen und bat mich daher, noch einen Moment Platz zu nehmen.

Nach kurzer Zeit kam ein Schnuggel, der mir anbot, während der Wartezeit schon mal meine Haare zu waschen. Ich wies zwar erst etwas skeptisch darauf hin, dass ich nur einen einfachen Trockenschnitt wolle, aber wenn er so süß fragt und es noch dazu nichts kostet, kann ich ja schlecht ablehnen...

Nach ein wenig Smalltalk war das Waschen beendet und kurz darauf war auch die Cheffin vom Essen zurück und erledigte den eigentlichen Haarschnitt.

Auch wenn mir redselige Friseure im allgemeinen eher unangenehm sind, war es in diesem Fall ok und die Frau ganz nett. So hat sie mir am Ende auch nur den Happy Hour-Preis berechnet, obwohl ich dafür eigentlich etwas zu spät dran war.

Der Happy-Hour-Preis ist mit 15 EUR akzeptabel, die 19 EUR für den Standardtarif finde ich allerdings etwas hoch gegriffen. Da würde ich dann eher zu meinem alten Stammfriseur fahren, wenn ich eh mal wieder zu meinen Eltern muss und dort in der Nähe bin. Der nimmt 15 EUR als Normaltarif und hat den ganzen Salon voller Pokale von Friseurmeisterschaften stehen.

Nach der Rückkehr nach Hause habe ich schnell was gegessen und einen Blick in meinen RSS-Reader geworfen. Dort wurde ich in den Kommentaren zu einem Beitrag des Bestatterweblogs darauf aufmerksam, dass der Shopblogger in seinem Blogroll unter anderem auch auf Politically Incorrect (abgekürzt PI) verlinkt (was ich hier jetzt bewusst nicht tue).

PI war mir bereits durch einen Telepolis-Artikel mit dem Titel "Von der aufgeklärten Intoleranz zum pauschalen Hass" dunkel in Erinnerung, daher habe ich mal ein paar der letzten Beiträge überflogen (z.B. diesen hier). Und ich muss sagen, ich finde den PI-Blog äußerst fragwürdig, wenn nicht sogar gefährlich:

Zitat:
"Wir schlagen vor, doch bitte dann auch das Leben dort zu verbringen, wo man Barberei mit Kultur übersetzt. Wir sind uns natürlich im klaren darüber, dass solche Handlungen nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun haben. Es ist reiner Zufall, dass überall dort, wo der Islam herrscht, Menschen hervorgebracht werden, die solche Grausamkeiten normal finden und nicht darauf verzichten möchten." (Quelle)
Hier wird ein Einzelfall pauschalisiert um darüber auf die breite Masse zu schließen. Genau so entstehen Vorurteile.

Ich stehe religiösem Fanatismus und Fundamentalismus jeglicher Couleur sehr kritisch gegenüber und denke, man sollte bei aller Islamschelte nicht übersehen, dass auch die christlichen Fundamentalisten zunehmend radikaler werden. Ein Trend, der durch Texte wie das obige Zitat nur verstärkt werden kann.

Die Sache ist komplizierter als sie aussieht, daher sollte ich dem Thema vielleicht irgendwann noch mal ein eigenes Posting widmen.

Die Zeit hat dazu vor rund einem Jahr ein Interview veröffentlicht, dass ich in diesem Zusammenhang recht interessant finde.

Bis dahin sollen sich sämtliche Fundamentalisten 'gehackt legen', wie mein Ex-Chef zu sagen pflegte.

Morgen kommt mein Fernseher!

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