Sonntag, 31. August 2008

Ablauf eines Fotoshootings

Nach dem letzten Eintrag wurde ich via Kommentar und ICQ gefragt, wo ich die Fotoschnuggel denn eigentlich hernähme.

Ich nehme das mal als Anlass, die Frage hier in einem eigenen Eintrag zu behandeln und dabei auch gleich einen kleinen Eindruck zu vermitteln, wie so ein Shooting prinzipiell abläuft.

Manche der Teilnehmer meiner Shootings sind Freunde/Bekannte, die neue Fotos für ihr Chatprofil, ihre Homepage, ihren Freund/Freundin oder was auch immer suchen.

Manche schreibe ich auch direkt an, wenn mir jemand im Internet auffällt, z.B. im Chat, einem Forum, einer Online-Community, einer privaten Homepage o.ä.. Das setzt natürlich immer voraus, dass die Entfernung überwindbar ist.

Die letzte Gruppe kontaktiert mich, weil sie eine meiner Anzeigen gelesen hat oder ich ihr von gemeinsamen Freunden/Bekannten empfohlen wurde.


Wenn der Kontakt zu einem potentiellen Teilnehmer hergestellt ist, versuche ich zunächst herauszufinden, was für Fotos derjenige haben möchte und ob ich ihm dabei weiterhelfen kann.

Dies schließt z.B. Art und Stil der Fotos, den Ort, die Hintergründe, Posen und vieles mehr mit ein. Ebenso, ob ich nur auf den Auslöser drücke oder auch als Regisseur tätig werde und vielleicht sogar ein kleines Konzept für Spezialeffekte oder Trickaufnahmen bastel. Auch wenn die meisten Shootings normale Standbilder zum Ziel haben, bin ich prinzipiell auch im Videobereich tätig.

Kameraerfahrung ist bei den Models nicht notwendig. Ich mache meistens eine große Anzahl Bilder und suche später die besten Aufnahmen heraus, dadurch gibt es eigentlich immer Bilder, die z.B. aus einer natürlichen Bewegung heraus entstanden sind und daher nicht gestellt wirken.

Für die Fotos benutze ich eine moderne Spiegelreflexkamera mit 12 Megapixeln, für die Videoaufnahmen u.a. einen hochauflösenden HDV-Camcorder. Stative und neuerdings auch ein externes Blitzgerät sind ebenfalls vorhanden.

Da ich Hobbyfotograf und kein Profi bin, kann ich natürlich nicht alles umsetzen, was professionelle Fotostudios bieten. Trotz dieser eingeschränkten Möglichkeiten habe ich einen großen Vorteil gegenüber den Profis: Den Preis.

Ich mache die Shootings vor allem aus Spaß an der Fotografie und Technik, um zu lernen, zu experimentieren, neue Dinge auszuprobieren und ein Stück weit natürlich auch der Ästhetik der Jungs wegen (wobei ich nicht nur Menschen fotografiere, wie ein Blick in mein Webalbum recht schnell deutlich macht). Da ich nicht kommerziell orientiert bin, handhabe ich es meistens so, dass jeder seine eigenen Kosten trägt und die Sache damit erledigt ist. Wenn im Einzelfall größere Kosten für Anfahrt, Verbrauchsmaterialien oder sonstige Unkosten anfallen, muss man gucken wie man die verteilt. So was muss individuell im Vorgespräch geklärt werden.

Die "Lieferung" der Bilder erfolgt gewöhnlich über einen privaten Ordner innerhalb meines Webalbums. Dort besteht die Möglichkeit, sich die Bilder über einen speziellen Zugriffslink anzusehen und in verschiedenen Größen (inkl. der Originalgröße) herunterzuladen. Außerdem kann direkt auf einzelne JPEG-Dateien verlinkt werden, so dass Bilder auch Freunden gezeigt werden können ohne sie erst auf eigenen Webspace hochladen zu müssen.

Wer keinen schnellen Internetzugang hat oder wem die Lieferung via Internet vom Datenschutz her zu heikel ist, kann die Daten auch auf DVD bekommen. Dafür ist dann allerdings meistens ein weiteres Treffen notwendig, denn das Postprocessing (Herunterladen aus der Kamera, Formatdrehung, Markierung/Entfernung misslungener Bilder, Tagging) braucht meistens zu lange um die Bilder gleich mitnehmen zu können, immerhin kommen bei einer 12 Megapixel-Kamera schnell ein paar Gigabyte zusammen.

Große Bildretuschen a la Photoshop mache ich im Normalfall nicht, zum einen aus Zeitgründen, zum anderen, weil ich persönlich naturbelassene Bilder schöner finde. Aber das kann ja jeder Kunde bei Bedarf selbst machen, er bekommt wie oben erwähnt die Bilder in Originalgröße und kann damit im nichtkommerziellen Bereich weitestgehend machen, was er will.

Ich behalte mir allerdings das Recht vor, eine Kopie der Originale zu privaten Zwecken zu behalten. Da ich aus den Shootings lernen möchte, ist es mir wichtig, meine Werke später noch genauer analysieren und aus Fehlern lernen zu können. Eine Veröffentlichung erfolgt von meiner Seite dabei natürlich nicht, außer der Kunde möchte dies (z.B. um von einer eigenen Homepage darauf zu verlinken).

Trotzdem freue ich mich natürlich, wenn ich einzelne Bilder veröffentlichen darf um mir ein Portfolio mit einigen meiner bisherigen Aufnahmen zusammenzustellen, damit Interessenten sich ein besseres Bild meiner Arbeit machen können. Daran hapert's im Moment leider noch ein wenig. :-(

Soweit erstmal... ich habe Hunger und werde erstmal was futtern gehen... wer mehr wissen möchte oder interessiert ist, kann sich gerne bei mir melden. ;-)

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich fands lustig, dass du an einer Stelle von "Kunden" geredet hast, obwohl du nicht kommerziell orientiert bist. *gg*

Aber danke, für die ausführliche Antwort.

pcxHB hat gesagt…

Ja, ich weiß. Das hab ich mir beim Schreiben auch gedacht, aber irgendwie ist mir keine vernünftige Bezeichnung eingefallen.

"Fotoshooting-Teilnehmer" ist zu sperrig, "Model" klingt so, als wenn ein Waschbrettbauch Vorrausetzung für ein Shooting wäre, "Klient" ist zu abgehoben und "Kunde" hat einen kommerziellen Touch... aber ich denke, es ist klar was gemeint ist.

Und Du solltest Deine Fotoscheu auch mal überwinden... ;-)

Anonym hat gesagt…

Möchtest du gerne meine behaarte Plautze fotografieren? Soll ich mir dabei vielleicht noch lüstern den Zeigefinger zwischen Zunge und Amalganplombe schieben?

pcxHB hat gesagt…

"Möchtest du gerne meine behaarte Plautze fotografieren?"

Ja, möchte ich. Ob Du's glaubst oder nicht, diese oder ähnliche Zweifel an der eigenen Figur habe ich bisher von fast jedem Model zu hören bekommen... und meistens war es längst nicht so schlimm wie das Gejammer im Vorfeld nahegelegt hat. Den meisten Leuten fehlt einfach eine Portion Selbstvertrauen. Ich denke, es ist sehr heilsam für die Seele, sich einfach mal so zu akzeptieren wie man ist und sich nicht für irgendwas zu schämen.

Anonym hat gesagt…

Sicher, sicher. Aber ich werde mein Selbstwertgefühl dann doch lieber durch krude Postings in meinem Blog pflegen. ;)