Sonntag, 15. August 2010

The Next Uri Geller Matrix

Gestern war ich mit zwei Freunden in Inception, dem neuesten Streifen von Ex-Titanic-Schnuckel Leonardo DiCaprio.

Meinen beiden Begleitern hat's gefallen, ich fühlte mich doch irgendwie sehr an eine schlechte Matrix-Kopie erinnert: Beide Filme haben (für ihre jeweilige Zeit) geniale Special Effects und beide behandeln mehrere, ineinander verschachtelte Realitätsebenen. Und in beiden werden ganze Lastwagenladungen Munition auf virtuelle "Agenten" bzw. "Projektionen" geballert, ohne dass der Sinn des Ganzen irgendwie erklärbar wäre. Beide Filme verwenden einen pseudo-intellektuellen Unterbau, der philosophische Denkansätze bietet, einer tieferen Betrachtung jedoch nicht so recht standhalten vermag.

Dennoch finde ich Matrix von der Story her deutlich besser gelungen und plausibler. Dort gibt es immerhin die Matrix als verbindendes Glied.

Wie man dagegen "Traum-Sharing" betreiben soll und Träume in beliebig großen Gruppen gemeinsam erleben und gestalten kann in dem man sich einfach eine Kanüle in den Arm(!) steckt, will mir nicht so recht in den Kopf. Vielleicht ist mein Problem mit Inception einfach, dass es im Gegensatz zu Matrix relativ nahe an der Realität angesiedelt ist und meinen eigenen Erfahrungen widerspricht. Das macht die Story greif- und überprüfbarer als die eher abstrakte Story in Matrix: Wenn ich einen Klartraum habe, kann ich den Traum beliebig manipulieren und z.B. fliegen wenn ich das möchte. Mir ist daher nicht klar, wieso das "Opfer" nicht einfach die Kontrolle übernimmt, nachdem es nicht nur im Traum auf den Traumzustand explizit hingewiesen wurde, sondern vorher sogar eine spezielle Selbstverteidigungs-Schulung gegen "Traum-Kidnapping" dafür absolviert hatte.

Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio sagt allerdings, dass er den Streifen auch nicht verstanden habe. Da bin ich ja beruhigt.

Fazit: Inception enthält einige schöne Ideen und gute Effekte, ist mir aber insgesamt zu mentalistisch. Matrix sagt mir da deutlich mehr zu, denn die Grundidee einer Matrix finde ich, bei allen Logikfehlern, die der Film im Detail macht, grundsätzlich plausibel.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

=/ abgesehen von der eigenen meinung,die du dem leser auferlegst,und deiner eloquenten ausdrucksweise,verstehe ich nicht,das dir so einiges unlogisch erschien.klar es gab einige fehler,jedoch nicht die,die du als fehler deklariest,oder es versucht.auch DiCaprio sagte nicht,dass er den nicht verstand =(
lesen,dann kritisieren,wenn nötig ;)

pcxHB hat gesagt…

Ich erlege niemandem meine Meinung auf, ich äußere nur meine eigene subjektive Meinung und ich habe auch geschrieben, dass der Film meinen Begleitern gefallen hat.

Der Film kann hier auch gerne diskutiert werden, allerdings ist Dein Kommentar so allgemein und nichtssagend gehalten, dass ich da nicht wirklich drauf eingehen kann.

Dass DiCaprio den Film am Anfang nicht verstanden hat, geht aus dem verlinkten Artikel hervor. Ob er ihn inzwischen verstanden hat, lassen die Zitate offen. Sätze wie "Er hat den Film geschrieben, und für ihn macht das alles auch Sinn." klingen für mich jedoch eher nach einer diplomatisch ausgedrückten Distanzierung...