Freitag, 15. Juni 2007

Der Apfel und der Sündenfall (oder wie Lisa auf der Müllhalde verscharrt wurde)

Spiegel online hat heute einen schönen Artikel über Apples größte Fehler online gestellt.

Das "schön" ist dabei weniger Ausdruck meiner Schadenfreude, sondern durchaus auf den Artikel bezogen. Er ist ein sehr schöner Streifzug durch die Homecomputer-Ära, an der Apple, wie allgemein bekannt sein dürfte, nicht ganz unbeteiligt war.

Ein wenig bedenklich finde ich allerdings die folgende Passage in dem Artikel:
"Den endgültigen Todesstoß versetzte Steve Jobs dem Projekt mit der Einführung des Macintosh im Januar 1984. Die letzte Charge von 2700 unverkäuflichen Lisas ließ Apple vier Jahre später in einer Müllhalde in Utah verbuddeln, um sie endlich steuerlich abschreiben zu können." (Quelle)
Eine Behauptung, die sich auch auch an anderer Stelle findet (dort finden sich im Übrigen auch einige weitere Links zur Computergeschichte). Da wundert es mich auch nicht mehr, dass Apple im vorletzten und letzten Greenpeace-Ranking auf dem letzten Platz gelandet ist. Aber immerhin, sie geloben Besserung.

Mich würde nur interessieren, ob die Geräte inzwischen von Sammlern wieder ausgegraben wurden...


Übernächste Woche fliege ich, wie schon Anfang des Monats erwähnt, geschäftlich nach München. Dass auch der Flugverkehr nicht unbedingt zu einer sauberen Umwelt beiträgt ist hinlänglich bekannt. Der ökologische Einfluss der neuen Sicherheitsmaßnahmen wurde allerdings bisher in dieser Rechnung unterschätzt:
"Die strengen Auflagen für den Transport von Flüssigkeiten im Handgepäck von Flugreisenden sollen nach dem Willen der Airportbetreiber wieder gelockert werden. [...] Allein am Frankfurter Flughafen fielen durch die Entsorgungsmaßnahmen täglich bis zu drei Tonnen Müll an, so der ADV-Präsident." (Quelle, Hervorhebungen von mir)
Apples iPhone muss dagegen wohl nicht fürchten, auf einer Müllkippe vorzeitig beerdigt zu werden; zu groß dürfte die Schar derer sein, die sich auf das Gerät stürzen werden.

Ich selbst bin noch etwas skeptisch. Zum einen finde ich einen Touchscreen zur direkten Bedienung ohne Stylus für ein Alltagsgerät eher unpassend (Fingerabdrücke auf dem Display, Kratzerbildung durch Sandkörner), so dass ich auch meine konventionellen Handys vorzugsweise im Ganzkörperkondom mit mir herumtrage. Zum anderen habe ich den Eindruck, dass Apple dort wieder ein sehr proprietäres Süppchen kocht. Ich weiß die Möglichkeit, zusätzliche Software auf einem Handy zu installieren, durchaus zu Schätzen (das iPhone soll dagegen nur von Apple signierte Software ausführen) und mir ist auch nicht klar, wieso man bereits für die Grundinstallation einen iTunes-Store-Account brauchen soll.

Somit werde ich erstmal abwarten, bis das Gerät auf dem Markt und der Hype ein wenig abgeflaut ist. Wenn Apple auch in Deutschland nur einen einzigen Mobilfunkanbieter mit dem exklusiven Verkauf beauftragt, hat sich die Sache möglicherweise ohnehin von vornherein erledigt.

Ich habe derweil heute erstmal meinen DSL-Vertrag unterschrieben. Nachdem ich noch mal nach einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen bei einem weiteren Anbieter nachgefragt hatte, habe ich mich (wie geplant) für die Rot-Blauen entschieden. Ob die Entscheidung richtig war, wird sich im Laufe der Zeit zeigen... spätestens, wenn ich das erste mal auf den Service angewiesen war.

Irgendwie ist die Beantragung von DSL-Anschlüssen generell ein recht spekulatives Geschäft. Man weiß vorher nie genau, wieviel nun am Ende durch die Leitung durchgeht und ich bezahle meine meine Rechnungen ja auch nicht nur "bis zu" dem Betrag, den ich gerade zufällig dabei habe...

Ich habe nun vereinbart, dass der Vertrag hinfällig wird wenn mein 6 MBit/s-Anschluss nicht geschaltet werden kann. Wirklich viel nützen wird mir das allerdings vermutlich nicht, denn der Anbieter betrachtet alle Anschlüsse über 2 MBit (das ist der nächstkleinere Tarif) als "bis zu 6 MBit/s"-Tarif.

Für wen man sich auch entscheidet, es bleibt ein Glücksspiel. Löbliche Ausnahme ist nur eine Hamburger Dame, die auf eine Mindestvertragslaufzeit verzichtet und so jederzeit eine Tarifanpassung erlaubt. (Eine Freiheit, die sich selbstverständlich in den monatlichen Gebühren niederschlägt.)

Die gerechteste Lösung wäre wohl eine kontinuierliche Abrechnung pro Megabit. Dann bezahlt jeder wirklich nur für die Bandbreite (nicht: Traffic), die er/sie auch tatsächlich geliefert bekommt.

Anschließend war noch noch in einem Möbelhaus und habe mich nach einem neuen Bett sowie diversen anderen Möbeln und Einrichtungsgegenständen umgesehen. Umzüge sind schon ein teurer Spaß. Zum Bett habe ich auch bereits (im Vorfeld) ein paar Meinungen aus der Schnuckelfraktion eingeholt, immerhin ist der eine oder andere ja möglicherweise auch mal Mitbenutzer des selbigen. Das Endergebnis der Abstimmung steht noch aus.

Die endgültige Entscheidung behalte ich mir natürlich selbst vor und im Moment tendiere ich zu einem Bett in schlichter moderner Metalloptik. Nichts gußeisernes und möglichst auch nicht zu sehr verchromt. Eher Richtung Anthrazit.

Es gab dort auch ein ein paar schöne Fernsehtische, die von der Optik ein wenig an die PS3 erinnern: Ein edles, matt glänzendes schwarz.

Ich glaube, ich werde die Wohnung 'modern' einrichten und ich überlege, ob ich nicht statt einer Deckenlampe pro Raum mehrere LED-Lampen in der Wohnung verteile. Auch ein Zimmerbrunnen wäre eine Überlegung wert, dessen Plätschern wirkt nicht nur mitunter recht beruhigend, sondern er verbessert als Luftbefeuchter auch das Raumklima.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schöner Artikel, auf jede Art und Weise. Aber: Lieber Spiegel Online, vielleicht täte euch auch eine Endkorrektur die wirklich was auf sich hält mal gut:

Seit Steve Jobs wieder an Bord ist, geht es mit Apple steil aufwärts. Noch während der neunziger Jahre lag das Unternehmen fast am Boden, wurde als Übernahmekandidat für Firmen wie Sony gehandelt. Seit jedoch der ehemalige Firmen-Mitgründer wieder das Ruder in der Hand hat, geht es mit Apple steil bergauf.

Sowas ist einfach schlechter Stil...

Anonym hat gesagt…

alice? ohja, eine 24/7 freecall-beauftragshotline und dafür 4,99eu/min beim kundendienst. das zeugt eigentlich schon von dem, was man dann in einschlägigen foren liest...

nur, dass hier kein falscher eindruck entsteht ;)

pcxHB hat gesagt…

Naja, es ist im Grunde überall das selbe. Heute hat mir erst ein zufriedener Alice-Kunde aus meinem Bekanntenkreis von den Vorteilen vorgeschwärmt.

Unterm Strich ist es ziemlich sch* egal, welchen Provider man nimmt. Es gibt zu jedem welche, die ihn in den Himmel loben und welche, die ihn Abgrundtief verdammen. Da ich diesen Leuten nun auch nicht unbedingt eigene Interessen unterstellen würde, denke ich, dass es einfach davon abhängt, an welchen Mitarbeiter man gerät. Wenn man Glück hat, kann man bei allen Anbietern perfekt bedient werden, wenn man Pech hat, kann man bei allen im Morast der Serviceabteilung versinken. Also hoffe ich mal, dass ich mit meinem DSL Glück habe. Andernfalls werde ich mal ein paar der glühenden Verfechter meiner Telefongesellschaft bitten, dort für mich anzurufen. Danach haben sich dann entweder die Probleme oder die Lobhudelei erledigt... beides wäre ein Fortschritt.

Aber schauen wir mal, bisher läuft alles perfekt nach Plan.