Samstag, 30. Juni 2007

München (Teil 1)

Ich bin wieder zurück aus München. Auch wenn die Reise soweit ganz schön war, war's doch auch recht anstrengend und ich bin ganz froh, wieder zu Hause zu sein.

Montag

Für meine Verhältnisse ziemlich früh aufstanden und zum Flughafen. Die Sicherheitskontrolle war bei mir zum Glück recht problemlos, nur mein Chef wurde rausgezogen und nochmal gesondert kontrolliert.

Im Flugzeug gab es eine eine Boulevard-Zeitung, die speziell auf München zugeschnitten zu sein scheint, ansonsten aber sehr große Ähnlichkeit mit der deutschlandweiten Blöd-Zeitung hat. Ein Artikel titelte sinngemäß "Inder lernen bayerisch beim Bier-Trinken". Den Rest des Artikels konnte ich nicht lesen weil ich nur mit einem Auge in der Zeitung meines Sitznachbarn mitgelesen habe. Somit bleibt mir der Sinn der Schlagzeile verschlossen und ich kann nur spekulieren: Wirkt sich Bier/Alkohol positiv auf das Lernvermögen aus? Oder ist die bayerische Sprache das Produkt von übermäßigem Alkoholkonsum? Zumindest für ersteres ist mir keine Studie bekannt, die dies belegen könnte.

Fliegen macht während des Starts und der Landung Spaß... der Rest ist eher langweilig. Irgendwie hätte ich mir schon ein paar kleinere Turbulenzen gewünscht um meinen persönlichen G-Punkt etwas näher auszuloten. Und Panoramafenster wären eine feine Sache, durch die kleinen Bullaugen sieht man nicht viel. Insbesondere, wenn man keinen Fensterplatz hat und noch dazu direkt über den Flügeln sitzt.

Nach der Landung folgte die Suche nach der Richtigen S/U-Bahn-Verbindung und der dafür nötigen korrekten Fahrkarte. Der Münchener Flughafen liegt ziemlich weit draussen in der Pampa und der MVV macht es einem da wirklich nicht leicht. Immerhin scheinen die Münchener sehr hilfsbereit zu sein: Im Laufe der Odyssee durch München haben uns zwei Leute sofort ihre Hilfe angeboten. Das mag Zufall sein, aber in anderen Städten musste ich bisher immer explizit nachfragen.

Nach einem arbeitsreichen Tag folgte Abends das Einchecken im Hotel. Das Zimmer war soweit ok, man muss nur ziemlich genau aufpassen, was kostenpflichtig ist und was nicht. An so manchem Artikel sind kleine, aber dennoch saftige Preisschilder angebracht. Daher habe ich mich auch lieber mit Fressalien und Getränken aus dem Supermarkt eingedeckt anstatt die Minibar zu plündern. Der Internetzugang auf dem Zimmer war auch alles andere als ein Schnäppchen (20 EUR von 12 Uhr bis 12 Uhr des Folgetages, wenn ich mich recht erinnere). Es soll wohl auch eine minutengenaue Abrechnung geben. Wie die funktionieren soll, war aus dem Preisschild allerdings nicht ersichtlich. Ich habe mich daher meinen Handy-Volumentarif beschränkt, über den ich mit wechselten Geschwindigkeiten (von GSM über EDGE bis UMTS) surfen, chatten und Mails abrufen konnte.

Gegen Abend machte sich dann auch das frühe Aufstehen in Form von Kopfschmerzen bemerkbar. Da sich jedoch auch mein Magen bemerkbar machte, schloss ich mich meinem Arbeitskollegen auf der Suche nach etwas zu Futtern an.

Nach einem kleinen Spaziergang durch die Münchener Innenstadt entschieden wir uns für einen Imbiss im Hauptbahnhof. Der Bahnhof war allerdings eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Ich hätte ihn mir irgendwie größer und schöner eingerichtet vorgestellt. Vor allem hätte ich nicht erwartet, dass es mir mitten im Bahnhof in meine (nicht besonders leckere) Currywurst regnet.

Das Mittagessen im Betriebsrestaurant der Firma, die wir geschäftlich besucht hatten, war dagegen ausgezeichnet. Die Auswahl ist groß und es ist auch kein Problem, die Komponenten der einzelnen Gerichte zu einem indiviudellen Menü zu rekombinieren.

Nachdem es draussen immer heftiger regnete, macht wir uns dann auch auf den Rückweg ins Hotel.

An der Ziel-S-Bahnhaltestelle wurden wir von ein paar Jugendlichen mit dem Hitlergruß begrüßt. Schade, denn der eine war eigentlich ganz süß... offenbar nicht der beste Stadtteil, wie mir später auch von einem Freund aus München bestätigt wurde.

Dienstag

Das Buffet-Frühstück im Hotel war immer ganz ok, wenn auch mitunter ziemlich voll.

Nach der Arbeit ging es Abends zum Essen ins Hofbräuhaus, man muss sich ja schließlich mal selbst ein Bild von diesem berühmten Ort machen, der das Bild der Deutschen im Ausland prägt wie kaum ein zweiter. Ich bin seinem Reiz allerdings bisher nicht erlegen. Die bayerische Kapelle ist nüchtern nicht zu ertragen und es war mega-voll. So voll, dass die Bedienung nicht mehr hinterher kam und wir, nachdem nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch keinen Kellner in der Nähe unseres Tisches erspäht hatten, wieder gegangen sind. Immerhin war die Schnuckelquote dort deutlich besser als im Hotel (praktisch 0), auch wenn ich in dieser Hinsicht von München etwas enttäuscht bin. War wohl nicht das richtige Wetter, damit sich die Jungs vor die Tür trauen.

Wir gingen dann in ein Restaurant, das ein Kollege noch von einem früheren Münchenbesuch kannte. Die hatten auch einen ziemlich leckeren Cocktail namens "Fresh Garden", der sich neben Limetten- und diversen anderen Säften auch aus frischen Minzblättern zusammensetzt. Diese geben dem Getränk zum einen einen recht intensiven Geschmack, der möglicherweise nicht jedermanns Sache ist, zum anderen sieht der Cocktail dadurch wie eine Unterwasserlandschaft aus einem Aquarium aus. Sehr lecker.

Essen in München ist allerdings auch nicht ganz billig, was der Grund sein könnte, dass ein Münchener Radiosender selbst im Verkehrsfunk noch Werbung einstreut.

Zurück im Hotelzimmer habe ich mich nach dem stressigen Arbeitstag erstmal in die Badewanne gelegt. Die Massagedusche ist auch ausgezeichnet, da hat jemand mitgedacht.

Vielleicht hätte ich doch eine Wohnung mit Badewanne nehmen sollen, so eine Wanne hat schon ihren Reiz wenn man nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt.

(to be continued)

Keine Kommentare: