Montag, 20. Oktober 2008

Lösung für Palm Tungsten T5 unter Vista64

Ich hab's endlich hinbekommen und mein alter Palm Tungsten T5 läuft unter meinem 64-Bit-Windows Vista. An diversen Stellen im Web steht geschrieben, dass T5 und Vista grundsätzlich inkompatibel seien, ganz so schlimm ist es allerdings nicht. Das Problem ist, dass der Palm unter Vista zwar als USB-Gerät erkannt wird, das System aber keinen passenden Treiber finden kann weil die alten nicht funktionieren.

Somit lässt sich der Palm Desktop zwar installieren und auch die Datenübernahme aus dem alten System klappt ohne Probleme (alten Ordner kopieren und drüberinstallieren oder Installieren und die Datenverzeichnisse selektiv kopieren). Beim Hotsync kommt allerdings keine Verbindung zu Stande.

Mein erster Ansatz war, den Palm Desktop in einem XP unter dem kostenlosen VMware Server zu installieren. Das klappt auch, allerdings ist es extrem nervig, für jedes Nachgucken im Terminkalender einen virtuellen Rechner zu booten. Der VMware Server in der Version 2 gefällt mir auch nicht. Man kann zur Not damit arbeiten, aber diese elendige Weboberfläche (mit Browser-Plugin zur Konsolendarstellung) macht die Sache eher umständlicher als einfacher. Die alte Version mit ihrer "echten" Konsolenanwendung gefällt mir da wesentlich besser.

Die deutlich bessere Lösung ist es, auf das USB-Kabel zu verzichten und den Hotsync via Bluetooth zu machen, zumal die Bluetooth-Unterstützung unter Vista logischer aufgebaut ist als unter XP. Die Installation erfolgt durch Anlegen eines virtuellen COM-Ports auf dem PC, der in der Hotsync-Software als serielle Schnittstelle eingestellt wird. Wenn man auf dem Palm den Bluetooth-Hotsync auswählt, startet auf dem PDA ein kleiner Assistent, der die auf dem PC durchzuführenden Schritte erläutert.

Da die Bluetooth-Schnittstelle hierbei einfach als serielles Verbindungskabel fungiert und das Protokoll für die COM-Port-Emulation genormt ist, sind alle nötigen Treiber bereits in Vista enthalten.

Einen Nachteil hat die Bluetooth-Lösung allerdings: Sie ist deutlich langsamer als das USB-Kabel. Der erste Hotsync, bei dem immer ein kompletter Abgleich und ein vollständiges Backup aller Dateien gemacht wird, hat bei mir fast eine volle Stunde(!) gedauert. Der folgende normale Abgleich dauerte dann nur noch 45 Sekunden. Das ist sicher nicht optimal, aber damit kann man leben.

Ebenfalls nicht funktionieren tut der Zugriff auf die Daten-Partition des Palms über das mitgelieferte Datenbetankungs-Tool, welches auf eine USB-Verbindung besteht. (Eine Bluetooth-Verbindung würde auch alleine wegen der geringen Datenrate keinen Sinn machen.)

Das Problem sollte sich aber umgehen lassen, wenn man die Datei-Transfer-Anwendung auf dem Palm startet. Ich hab's noch nicht versucht, aber da sich der Palm dann als normaler USB-Massenspeicher melden sollte, sollte er sich auch ohne spezielle Treiber ansprechen lassen.

Ich benutze diese Funktion allerdings kaum noch, da USB-Sticks inzwischen das bessere Transportmedium sind. Und Musik höre ich inzwischen mit dem Handy, so entfällt auch das Transferieren von MP3-Dateien. (Die MP3-Player-Funktion meines Handys ist übrigens doch ganz ordentlich und nicht so lückenhaft, wie ich ursprünglich dachte.)

Keine Kommentare: