Freitag, 25. Mai 2007

Augen auf beim Handy-Kauf

Es gibt Dinge, bei denen macht Kaufen einfach Spaß. Der Handy-Kauf gehört allerdings leider nicht unbedingt dazu.

Nachdem sich mein bestehender Handy-Vertrag langsam seinem Ende zuneigt, habe ich heute mal eine Tour durch die Mobilfunk-Ecke des Weserparks gemacht. Dort gibt es einen Bereich, in dem alle wichtigen Mobilfunkanbieter mehr oder weniger direkt nebeneinander sitzen, so dass man so lange zwischen den Läden hin und her laufen kann, bis man sein perfektes Angebot gefunden hat oder an den Sonderbedingungen und Ausnahmen im Kleingedruckten verzweifelt ist.

Wenn dann auch noch so wenig los ist wie heute Mittag, so dass sich jeder Verkäufer gleich beim Betreten des Ladens auf einen stürzt, kann man sich auch über mangelnde Beratung nicht beschweren. Oder doch?

Im Laden meines aktuellen Netzbetreibers war es eine junge Verkäuferin (Mitte 20, stark geschminkt). die mir zu Diensten sein wollte.

Das brachte unterm Strich die folgende Erkenntnisse:
  1. Handys werden bei neuen Verträgen stärker subventioniert als wenn man einen bestehenden Vertrag um die gleiche Laufzeit verlängert. Es ist also besser erst zu kündigen und dann einen neuen Vertrag abschließen. (Na, das wisse doch jeder und das sei so Branchen-üblich. Wieso das so ist, wusste sie allerdings nicht. Eine reichlich kundenunfreundliche Lösung, wie ich finde. [1])
  2. Es ist für mich nicht besser, zu kündigen und dann einen neuen Vertrag abzuschließen. Das weiß offenbar nicht jeder, aber ich weiß das. Der Grund: Ich habe den Vertrag vor fast zwei Jahren als Student zu den Studenten-Konditionen abgeschlossen. Wenn ich den Vertrag nun kündige, kann ich keinen neuen zu diesen Konditionen abschließen.
  3. Eigentlich darf ein Studententarif nur durch erneute Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung verlängert werden. Somit hätte der Netzbetreiber eigentlich bereits eine neue Bescheinigung anfordern bzw. den Vertrag kündigen müssen, denn die offizielle Kündigungsfrist ist bereits abgelaufen und der Vertrag hat sich somit automatisch erstmal um sechs Monate verlängert. (Was nicht weiter schlimm ist, denn eine Kündigung hatte ich ohnehin nicht im Sinn und eine Verlängerung um 24 Monate um ein subventioniertes Handy zu bekommen ist trotzdem möglich.)
  4. Ich muss wohl einen zu unrasierten Eindruck auf die gute Frau gemacht haben, so dass sie sich genötigt fühlte, mehrfach darauf hinzuweisen, dass ich für das von mir angedachte Handy einen dreistelligen Betrag zuzahlen müsse. Den Kommentar, der mir dabei auf der Zunge lag, habe ich allerdings nicht ausgesprochen.

Ich hatte eigentlich auch noch auf ein wenig Beratung bei der Handy-Modell-Auswahl gehofft, diese Hoffnung wurde allerdings enttäuscht. Statt dessen bekam ich den Rat, ein wenig im Internet zu vergleichen und wiederzukommen, wenn ich wisse, was genau ich suche.

Was ich haben will, weiß ich eigentlich. Das Problem ist, dass sich viele Geräte kaum vergleichen lassen. Selbst innerhalb eines Herstellers werden teilweise Äpfel und Birnen verglichen und man muss z.B. genau gucken, mit welchen Verschlüsselungsarten die WLAN-Funktion umgehen kann.

Nach all dem Chaos habe ich mich nun entschieden, meinen jetzigen Vertrag erstmal zu behalten und für den Fall, dass der Netzbetreiber wirklich eine Immatrikulationsbescheinigung sehen will, auf einen Basistarif ohne Handy umzustellen. Preislich tut sich das nicht viel und beide Vertragsarten haben ihre Vor- und Nachteile.

Mein Wuschhandy habe ich mir nun im Versandhandel im Internet bestellt und laut Versandinfo soll es morgen hier sein.

Das alte Gerät werde ich entweder an meinen Bruder verkaufen oder als Zweitgerät behalten. Das neue Gerät ist durch die eingebaute Tastatur leider ein wenig größer als das alte, da muss ich mal gucken, wie gut das mit meinen Hosentaschen harmoniert. Eine zweite SIM-Karte ist auch bereits auf dem Weg zu mir.

Wo ich gerade in der "Telekommunikationsmeile" des Weserparks war, habe ich mich auch noch mal nach einem DSL-Anschluss erkundigt. Ein Anbieter könnte mir evtl. einen DSL-1000-Anschluss schalten. Laut deren Datenbank müsste/könnte es gehen, eine verbindliche Auskunft gibt es aber -wie immer- nur nach Vertragsunterzeichnung und Umschaltung des gesamten Anschlusses auf die neue Telefongesellschaft. Damit würde ich dann allerdings meine ISDN-Flatrate verlieren, somit bedarf das noch einiger weiterer Überlegungen und Vertragsverhandlungen, die den gesamten Vertrag null und nichtig werden lassen, sollte der DSL-Anschluss nicht funktionieren.

Für heute habe ich aber erstmal genug überlegt und nachgedacht, ich werde mich erstmal vor den Fernseher hängen und hoffen, dass mein neues Handy morgen in einwandfreiem Zustand bei mir eintrifft.


[1] Was will man allerdings von einer Branche, deren Broschüren zu 50% aus Fußnoten bestehen, auch anderes erwarten.

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