Dienstag, 8. Mai 2007

Klassenfahrt ins Bootcamp

Auch wenn ich es eigentlich nicht anders erwartet hatte, so bin doch ein wenig enttäuscht, dass die Reaktion auf meinen Leseraufruf so rar ausfällt. Ganze 0,0 Leute haben sich bisher gemeldet.

"Bill Tancer vom Marktforscher Hitwise berichtete, dass nur ein verschwindend geringer Teil der Besucher von Webseiten wie Flickr, YouTube oder selbst Wikipedia aktiv teilnimmt. Die meisten würden nur passiv konsumieren." (Quelle)

So ist es wohl leider. In der Politik bekommt auch keiner so richtig den Hintern hoch, nur einige wenige äußern Protest. Langsam fange ich wirklich an, mir Sorgen um unsere Werte und (Rechts-)Normen zu machen.

Und wo wir gerade beim Thema Albträume sind: Letzte Woche habe ich mal wieder von der Schule geträumt. In diesem konkreten Fall ging es irgendwie um eine Klassenfahrt in ein Schullandheim mit strengen und teilweise auch unverständlichen Regeln. Die genaue Handlung des Traums bekomme ich nicht mehr zusammen.

Ich träume so alle paar Monate mal wieder von der Schule und auch wenn es nicht so schlimm ist, dass ich danach schweißgebadet aufwache, so bin ich doch jedes Mal erleichtert, dass meine Schulzeit inzwischen lange und endgültig hinter mir liegt. Ich habe die Schule immer als Ort der Unterdrückung empfinden, der teilweise (speziell im Sport- und Schwimmunterricht) auch eine entwürdigende Komponente hatte. Schule ist alles andere als demokratisch und das Verhältnis von Schüler und Lehrer ist von einer starken Asymmetrie geprägt. Während der Schüler den Lehrer gewöhnlich mit "Sie" anreden muss, wird er andersrum (von den letzten Jahren in der Oberstufe einmal abgesehen) geduzt und muss fragen, ob er ein WC aufsuchen darf. Hinzu kommt jede Menge Stoff, den es unter ständiger Leistungskontrolle durch Tests und Arbeiten zu lernen gilt und deren Sinn sich nicht immer erschließt.

Ich glaube, dass die Schule besser funktionieren würde, wenn den Schülern ab einem gewissen Alter mehr Respekt und Mitbestimmungsrecht entgegen gebracht würde.

Und ich bin froh, dass mir die Ganztagsschule erspart geblieben ist. Auch Schüler sollten ein Recht auf Freizeit haben und ihre Zeit nicht in irgendwelchen Pflicht-Arbeitsgemeinschaften absitzen müssen.

Ich habe somit erst im Studium eine Umgebung gefunden, in der mir Lernen wirklich Spaß machte und in der ich mich frei entfalten konnte. (Und ich denke, auch die Abschlussnote spricht für sich, somit kann dieser Weg nicht so verkehrt sein.)

Nach jedem Amoklauf in einer Schule wird als erstes auf den "Killerspielen" herumgehackt. Was ist aber, wenn einige der sogenannten Medienexperten Ursache und Wirkung verwechseln und die Amokläufer nicht durch das Spielen von Egoshootern aggressiv wurden, sondern in diesen Spielen lediglich ein Ventil für ihren Schulfrust gefunden haben? Dann würde ein Verbot der "Killerspiele" ihnen auch diesen Ausgleich nehmen und ihr Frust könnte sich, wenn vielleicht auch noch private Probleme hinzukommen, erst recht in Gewalttaten entladen.

Mit dieser These schließe ich erstmal für heute. Irgendwie spinnt der Blog-Editor gerade und zerschießt mir ständig den Text, langsam hab ich die Schnauze voll. (Ist bisher noch nie vorkommen... ich hoffe das verschwindet so schnell wie es gekommen ist... *grummel*)

Vielleicht gehe ich im nächsten Eintrag noch ein wenig auf die Ereignisse der letzten Tage ein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Um den Zähler für die Volkszählung hochzutreiben, ich mag Dein Blog ;)
Aber eigentlich habe ich Dir das schon gesagt

In jedem Fall: weiter so!