Sonntag, 29. April 2007

Apollo 13 auf LSD

Der gestrige Tag lässt sich in vier Wörtern prägnant zusammenfassen: Außer Spesen nix gewesen.

Nach meiner ursprünglichen Planung wollte ich mich mit einer neuen alten Chatbekanntschaft treffen und mich bei diesem schönen Wetter ein wenig in die Sonne legen. Ich hatte vor längerer Zeit schon mal mit ihm gechattet, hatte dann aber lange nichts mehr von ihm gehört. Vor ein paar Tagen tauchte er dann wieder auf und wir haben ganz nett gechattet, so dass wir uns eigentlich gestern mal treffen wollten. Beim Abgleich der Daten tauchten dann allerdings die ersten Widersprüche auf: Er hatte mir damals einen anderen Namen genannt und konnte bzw. wollte mir das auch nicht erklären. Statt dessen hat er es vorgezogen, sich wieder zu verdünnisieren... mal sehen ob ich nochmal was von ihm höre.

Codi hat recht, Jungs sind wirklich kompliziert.

Gestern am frühen Nachmittag rief dann ein Freund an und fragte mich, ob ich nicht mit zum Shoppen, ins Kino und auf eine Party in Oldenburg kommen wollte. Da meine Planung dahin war, sagte ich zu und so sind wir dann nach dem Shoppen noch zu einem weiteren Freund und mit dem ins Kino gefahren.

Der Film hieß Sunshine (nicht zu verwechseln mit Little Miss Sunshine!) und lässt sich wohl am besten mit "Apollo 13 auf LSD" beschreiben. Er ist eine Mischung aus SciFi und Horrorfilm und enthält Komponenten aus Apollo 13, 2001 - Odyssey im Weltraum, Die Mumie und Psycho.

Der positiven Kritik bei Filmstarts kann ich mich allerdings nicht anschließen. Ich fand den Film größtenteils langweilig, unlogisch und etwas zu durchgeknallt. Die Charaktere sind allesamt ein wenig seltsam (z.B. nutzt einer das Sonnenobservatorium als Turbobräuner, in dem er die Sonnenblende so weit aufdreht, dass er gerade eben noch nicht getoastet wird), während die Bildgebung mit den teilweise verzerrten Bildern mehr an einen Drogentrip erinnert.

SPOILER START

Vielleicht habe ich den Film aber auch nur nicht richtig verstanden. Vielleicht kann mir ja jemand erklären, wieso

  • es die Leute nicht zerfetzt, wenn sie ohne Raumanzug und nur in ein Stück Wandverkleidung eingewickelt bei -200° ohne vorherige Dekompression quer durch das All geschleudert werden um von einer Andockschleuse zur nächsten zu gelangen.
  • die Bombe innen so leer aussieht, obwohl sie angeblich die kompletten restlichen Uranvorräte der Erde enthalten soll.
  • niemand einen Strahlenschutzanzug braucht, wenn er/sie in der Bombe rumklettert.
  • jemand einen Computer entwickelt, der ständig mit eiskalter Kühlflüssigkeit gekühlt werden muss und sich nicht mal zu Wartungszwecken abschalten lässt, so dass die Arbeiten unter Wasser durchgeführt werden müssen und dafür nicht einmal ein Schutzanzug bereit steht.
Im IMDb-Eintrag heißt es dazu unter Trivia: "Some scientific goofs were specifically left in due to audience expectation e.g. how things move in zero gravity." Das muss es wohl sein.

SPOILER ENDE

Nach dem Film haben wir noch zwei weitere Leute abgeholt und sind dann weiter nach Oldenburg gefahren.

Die Party in Oldenburg hätte ich mir auch sparen können. Ich bin einfach kein Typ für Szeneparties, diese Form der Selbstinszenierung liegt mir irgendwie nicht.

Auf jeden Fall war die Party sehr voll. Am Anfang hatte ich auch noch recht gute Laune, dies änderte sich jedoch mit der Zeit. Überall nur glückliche Pärchen sind auf die Dauer ein ziemlich frustrierender Anblick und am Ende war ich sehr froh, wieder zu Hause zu sein. Weiter gehe ich da mal lieber nicht drauf ein.

Und ich muss sagen, ein Rauchverbot in Diskotheken hätte durchaus seinen Reiz. Meine Klamotten kann ich nach einem Partybesuch regelmäßig in die Wäsche entsorgen, die stinken immer so dermaßen nach Qualm, dass sie nicht mehr tragbar sind bzw. sogar die Raumluft verpesten. Ekelig!

Gestern ist mir auch aufgefallen, dass mein Adressbuch ebenfalls mal wieder einen Frühjahrsputz vertragen könnte: Es haben sich schon wieder viel zu viele Einträge von Leuten angesammelt, bei denen mir der Kontakt zu einseitig ist. Ich mag es nicht, wenn sich Leute nur melden, wenn ich sie explizit anschreibe, nur kurze Antworten zurückkommen oder sich die Planung für ein Treffen über Wochen oder gar Monate hinzieht. Das kann doch nicht so schwer sein! *wink mit bahnschranke*

Überhaupt finde ich unzuverlässige Menschen äußerst anstrengend und langsam frage ich mich, wieso ich mir das eigentlich antue. :-|

Keine Kommentare: